Unterhaltungselektronik gibt es versteckt, getarnt und verpackt
Die Qualität von Unterhaltungselektronik erkennt man an gutem Ton und Bild. Dafür müssen Lautsprecherboxen oder Fernseher aber nicht den Raum dominieren.
Guten Klang kann man hören, aber muss man ihn auch sehen? Lange Zeit galten stattliche Standlautsprecher als unbedingte Voraussetzung für einen eindrucksvollen Sound. So wie das Turmregal mit Hunderten von CDs unverzichtbar war für die entsprechende Musikauswahl. Die Regale sind inzwischen meist verschwunden, die CDs durch Playlists auf der Festplatte oder bei Streamingdiensten ersetzt. Und auch für die Wiedergabe von Musik und anderen Hörformaten kommt man heute ohne raumgreifende Boxen aus. Moderne Audiotechnik lässt auch aus kleineren, unauffälligen oder sogar unsichtbaren Lautsprechern satte Klänge in hoher Qualität ertönen.
Konzentriert dank aufgeräumter Unterhaltungselektronik
Wer darauf verzichtet, das Wohnzimmer mit sichtbarer Unterhaltungselektronik zu verstellen, lässt zudem mehr Raum zum Leben. Das freut besonders, aber nicht nur, Freunde eines puristischen Einrichtungsstils. Besonders gefragt sind unauffällige oder unsichtbare Lautsprecher als Teil von Multiroom-Audiosystemen. Mit ihnen lassen sich Musik und andere Audioinhalte zentral gesteuert in mehreren Räumen gleichzeitig abspielen. Kommt der Klang aus unsichtbaren Quellen, können wir dem Symphoniekonzert oder dem Podcast sogar konzentrierter folgen. Rund 30 Prozent der menschlichen Gehirnleistung ist mit der Verarbeitung visueller Reize beschäftigt, nur drei Prozent mit auditiven Reizen. Der Anblick opulenter Hi-Fi-Technik lenkt also eher ab.
Lautsprecherboxen: verpackt oder versteckt
Es gibt verschiedene Lösungen, um Unterhaltungselektronik unsichtbarer zu machen. Zum Beispiel mit freistehenden Lautsprechern, die als Designobjekte gestaltet sind, sodass man ihnen ihre Funktion nicht ansieht. Wenn es aber auch darum geht, Platz zu sparen, besonders bei Multiroom-Systemen, sind an oder in der Wand installierte Lautsprecher die beste Alternative. Bei Einbaulautsprechern, den sogenannten In-Wall oder In-Ceiling-Boxen, bleibt von außen nur das Abdeckgitter mehr oder weniger sichtbar, alle Bauteile befinden sich in der Wand oder der Decke. On-Wall oder On-Cieling Lautsprecher dagegen haben wie Standlautsprecher ein eigenes Resonanzgehäuse, sind aber sehr flach gebaut und werden an Wand oder Decke befestigt. Sie können möglichst unauffällig gestaltet sein oder sich als Kunstwerk, etwa ein Gemälde, tarnen.
Aufbau oder Einbau: Vor- und Nachteile
Was den Klang angeht, gibt es für beides, Ein- und Anbaulösungen, qualitativ hochwertige Produkte von denselben Herstellern, die auch bei herkömmlichen Lautsprechern den Ton angeben. Bei der Entscheidung für das eine oder das andere Modell sind folgende Punkte von Bedeutung:
- Wände: Einbaulösungen lassen sich am einfachsten im Neubau realisieren. Besonders geeignet sind Trockenbaukonstruktionen, die auch als Installationsebene für die Beleuchtung und die Schallreduzierung nach oben genutzt werden können. On-Wall- oder On-Ceiling-Systeme lassen sich nachträglich anbringen – zum Beispiel auch auf Steinmauern.
- Aufwand und Kosten: Für die Montage auf Wand oder Decke reichen einfache Bohrlöcher, nur die Kabel werden unter Putz verlegt. Der Einbau ist aufwendiger und daher teurer.
- Flexibilität: Eingebaute Lautsprecher lassen sich später nicht einfach neu platzieren, was bei On-Wall/On-Ceiling-Boxen möglich ist.
Bass-Lautsprecherbox in Wand oder Decke
Ob man Einbaulautsprecher besser in der Decke oder in der Wand positioniert, ist eine Frage der Einrichtung, der Soundtechnik und des Verwendungszwecks. Deckenlautsprecher sind die unauffälligste Einbaulösung und werden deshalb gern für Multiroom-Systeme oder in Badezimmern genutzt. Explizit empfohlen sind sie für das Heimkino-Soundsystem Dolby Atmos. Für andere Surround-Sound-Formate, reinen TV-Ton oder Stereo-Sound sind Wandlautsprecher in Kopfhöhe besser geeignet. Bei Wandeinbau zu bedenken ist, dass sich die Position der Boxen nicht ändern lässt, wenn man die Einrichtung verändern oder einfach mal ein paar Möbelstücke verrücken will.
Komplett unsichtbar im Smarthome
Eine besondere Form der Einbaulautsprecher für Wand oder Decke sind die sogenannten Soundboards oder Soundpanels. Sie funktionieren nach einem anderen Prinzip als herkömmliche Lautsprecher: Bei letzteren entsteht der Schall durch die Schwingungen eines Bauteils, der Membran, im Lautsprecher. Die flachen Soundboards hingegen haben auf der Rückseite sogenannte Exciter befestigt, die an der kompletten Oberfläche kleine Schwingungen und damit Töne erzeugen. Ihre Vorteile sind die sehr geringe Einbautiefe und dass sie mit allen möglichen Materialien bedeckt und zum Beispiel überputzt oder übertapeziert werden können.
OLED-Fernseher im Tarnmodus
Großformatige Flachbildschirme in 55 oder 65 Zoll garantieren opulenten TV-Genuss, wirken aber ausgeschaltet wie ein schwarzes Loch im Raum, so stylish ihr Design auch sein mag. In den letzten Jahren haben sich bereits einige Hersteller mit diesem Thema befasst und ein paar innovative Produkte auf den Markt gebracht. Zum Beispiel Geräte mit OLED-Bildschirmen, die nicht nur Fernsehbilder in bestechender Auflösung bieten, sondern sich im Ruhestand einfach in ein Kunstwerk verwandeln oder transparent im Rahmen wie eine Vitrine wirken. Zu den neuesten Entwicklungen gehört der einrollbare Bildschirm, der nach dem Ausschalten fast ganz in der Soundbar verschwindet.
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