Als Raum voller Leben, Kreativität und Geschmack muss die Küche im Alltag optimal funktionieren. Deshalb gilt es, bei der Planung zahlreiche Aspekte zu beachten und durchaus auf einen Küchenprofi zu setzen. Im Folgenden zeigen wir, wie Sie optimal Ihre Küche planen können und geben zum Thema Küchenplanung Tipps und Ideen:
Perfekt geplant: Wohnlich und praktisch
Zweifellos ist die Küche das pulsierende Herz eines Hauses, weshalb sie einer sorgfältigen Planung bedarf. Hier finden Familie und Freunde zusammen, um gemeinsam zu kochen, zu speisen und einzigartige Augenblicke zu teilen. Bei all dem dient die Küche jedoch in erster Linie auch als ein Arbeits- und Kochbereich, in dem unzählige Handgriffe und Aufgaben aufeinander abgestimmt werden müssen. Nach den Untersuchungen eines führenden Küchenmöbelausstatters sind es tagtäglich immerhin 360 Handgriffe, Arbeiten und Wege, die in diesem wichtigsten Raum des Hauses anfallen.
Dabei sollte die passende Einrichtung einer ausgewogenen Balance zwischen Ambiente und Funktionalität folgen. Ausgangspunkt sind dafür die persönlichen Anforderungen, Wünsche und Routinen. Schließlich möchte man Planungsfehler vermeiden und langfristig Freude an seiner Küche haben. Planungsfehler machen sich zwar relativ rasch bemerkbar, sind jedoch meist nur mit großem Aufwand oder gar nicht mehr zu beheben. Und nerven dann mehr oder weniger – aber dauerhaft. Auch wenn Ihnen das Kochen gar nicht so wichtig ist: eine Küche muss einfach funktionieren, sonst ist die Freude über ihr noch so schickes Ambiente schnell dahin.
Idealerweise wird die Konzeption von Neubauten sogar auf die Küche hin ausgerichtet, wobei heute meist offene Wohnküchen priorisiert werden. Der Grundriss und die Ausstattung der Küche hängen davon ab, von wem diese wie genutzt wird. Küchenzeilen in U- oder G-Form bieten zum Beispiel extra viel Stauraum und Arbeitsfläche, auch für die Vorbereitung aufwendiger Gerichte. Werden Kinder in die Küchenaktivitäten einbezogen und wird hier auch gebastelt, gezeichnet oder sich entspannt? Dann könnte eine Insel-Küche eine ideale Lösung sein. So bleibt auch zu dritt oder zu viert genug Platz und es entsteht kein Gedränge, wenn gerade gekocht wird.
Arbeiten strukturieren
Unabhängig von der jeweiligen Küchenform kommt es für einen reibungslosen Arbeitsablauf vor allem darauf an, die Laufwege möglichst kurz zu halten. Hierzu sollten verschiedene Zonen, die sich als Bevorraten, Aufbewahren, Spülen, Vorbereiten und Zubereiten, beschreiben lassen, sinnvoll angeordnet und aufeinander abgestimmt werden. So können etwa frische Produkte ohne Zwischenwege aus dem Kühlschrank genommen, anschließend gewaschen, geputzt sowie geschnitten und erhitzt werden. Sind auch Gewürze oder Öle in der Nähe des Kochfelds untergebracht, kann während des Kochens oder Bratens direkt darauf zugegriffen werden. Dadurch wird Zeit gespart und stressige Situationen werden vermieden.
Um die Küchenarbeit denkbar bequem und rückenschonend zu gestalten, ist die richtige Arbeitshöhe ein wichtiger Faktor. Diese sollte sich an der Person orientieren, die die meiste Zeit in der Küche verbringt. Die optimale Höhe der Arbeitsplatte liegt 10 bis 15 Zentimeter unterhalb des Ellenbogens. Es wird geraten, den Herd etwas tiefer zu platzieren, um die Kochtöpfe überblicken zu können und das Umrühren zu erleichtern. Hingegen sollte der Spülbereich etwas höher angesetzt werden, da die Arbeitshöhe sich am Spülenboden orientiert. Zusätzlich ist es angenehm, die Elektrogeräte wie Kühlschrank, Backofen oder Geschirrspüler auf erhöhter Höhe einzuplanen. Das ist nicht nur ergonomischer, sondern steigert auch den Komfort.
Für besten Überblick
Die Spüle erfüllt in der Küche eine Vielzahl von Funktionen, darunter die Reinigung von Obst und Gemüse sowie das Abwaschen von empfindlichem Geschirr oder sperrigen Küchenutensilien. Selbst wenn ein Geschirrspüler vorhanden ist, bringt eine großzügig dimensionierte Spüle also Vorteile. Ob sie besser aus Edelstahl, Keramik oder Kunststein sein sollte, ist Geschmackssache. Entscheidend ist viel eher, dass das Material zum Gesamtbild der Küche passt und dass die Oberfläche möglichst unanfällig für Kratzer oder Wasserflecken ist.
Ein Knackpunkt bei der Küchenplanung ist das Thema Stauraum. Dazu sollten Sie überlegen, was in Ihrer Küche untergebracht werden soll: Geschirr und Gläser, Kochutensilien, Geräte und Zubehör, Vorräte und Vieles mehr. Für mehr Stauraum und entsprechend größere Ablageflächen sorgen zum Beispiel übertiefe Unterschränke. Mit platzsparenden Auszügen ist alles Benötigte auch in den Schranktiefen sofort zugänglich und übersichtlich einsehbar, so dass umständliches Herauskramen entfällt.
Alternative Varianten zur klassischen Drehtür verhindern ebenso bei Oberschränken, dass Platz blockiert wird. Denkbar sind Schiebetüren oder Klappen mit Federn, die sich nach oben hin öffnen lassen. Neuerdings sehr gefragt sind Taschentüren, die seitlich eingeschoben werden können und bei Bedarf ganze Küchenzeilen hinter dekorativen Fronten verschwinden lassen.
Gut beleuchtet
Zu einem ausgewogenen Beleuchtungskonzept in der Küche gehören ausreichend Tageslicht und Fenster, die im Planungsstadium auch auf eine bevorzugte Himmelsrichtung hin ausgerichtet werden können. Des Weiteren sind genügend Steckdosen und eine geschickte Platzierung von Lichtquellen entscheidend, um eine behagliche und bequeme Umgebung zu schaffen. Für eine gleichmäßige Grundbeleuchtung und den nötigen Überblick bieten sich dimmbare Deckenleuchten oder Strahler an. Ausreichendes Arbeitslicht sollte dort vorhanden sein, wo geschnibbelt, gerührt und angerichtet wird.
Küchenplanung Tipps: Stromanschlüsse planen
Mit der Küchenplanung sollte früh begonnen werden, auch um Strom- und Wasseranschlüsse frei platzieren zu können. Unsere Checkliste sowie kostenlos zugängliche Online-Küchenplaner sind hervorragende Tools, mit denen individuelle Vorstellungen von der künftigen Küchennutzung Stück für Stück konkretisiert werden können . Allerdings sollten Sie für die konkrete Planung einen Experten, eine Expertin zu Rate ziehen.
Renommierte Haushersteller – wie Kampa, Living Haus, Fischerhaus oder Gussek Haus – bieten diese Expertenberatung an und kooperieren mit Küchenanbietern wie Nobilia oder Leicht. Sämtliche Daten aus dem Grundriss sind so zur Hand (Größe der Küche, Lage von Steckdosen und Auslässen) und auch die gesamte Abwicklung, darunter die Koordination sämtlicher Termine, erfolgt über den Hausanbieter. Außerdem wird die Küche über den Hauskredit mitfinanziert.
Soll die Küche dagegen über den Fachhandel realisiert werden, muss dies parallel zur Hausplanung laufen, da das finale Konzept gebraucht wird, um hausseitig alle Anschlüsse festlegen zu können. Meist erhält man den Küchenplan erst dann, wenn man einen Kaufvertrag für die Küche abschließt. Gerade hier braucht es ein perfektes Timing, um beim Einzug ins neue Zuhause auch die neue Küche sofort nutzen zu können.
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