Viele Jahre galten Tapeten als out. Jetzt feiern sie ein Comeback für die moderne Wandgestaltung, denn sie stillen unsere Sehnsucht nach Wärme und Geborgenheit. Da ranken handgemalte Blätter zur Decke empor oder duften Wildblumenwiesen von den Zimmerwänden. Dank spezieller Druckverfahren bieten die Dessins sogar ein haptisches Vergnügen. Häufig reicht schon eine Wand, um dem Raum eine ganz persönliche Note zu verleihen. Wir jedenfalls sind ganz von der Rolle!
Wer es monochromer möchte, der wird sich für eine verputzte Wand entscheiden. Klassischer Reibeputz hat eher eine beruhigende Optik, ausdrucksstärker ist der Rillenputz.
Ob feine, raue, grafische oder lineare Oberflächen-Texturen – hier ist es ratsam, einen versierten Handwerksbetrieb zu beauftragen. Wandfarben schließlich sind die einfachste Möglichkeit, um Räume individuell zu gestalten. Dispersionsfarben können besonders leicht und sauber verarbeitet werden.
Wasserfarben, Pudertöne und graue Farbwelten
Lassen Sie sich von unseren drei Farbwelten – grün/blau, puder, grau – für die Gestaltung ihrer Wände anregen:
Grüntöne und Blau erinnern an die Natur. Viele Menschen assoziieren damit Wasser – ob das smaragdgrüne Mittelmeer oder eine blau-grün schimmernde Flusslandschaft im Sommer.
Grün schenkt den Räumen Harmonie. Es steht für Hoffnung, aber auch für Frische und Natürlichkeit. Grün lässt Räume aufblühen: Küchen, Badezimmer oder Wohnzimmer wirken mit Grün-Nuancen erfrischend ausgleichend.
Als Farbe der Flora steht sie außerdem für Fruchtbarkeit und Wachstum.
Klassiker unter den Farben
Blau gehört mit Abstand zu den beliebtesten Farben. Kein Wunder, denn damit assoziieren wir den Himmel und das weite Meer. Der Klassiker unter den Farben wirkt aufgeräumt, beruhigt und steht für Klarheit und Frische. Kaum eine Farbe, die es in so vielen Nuancierungen gibt. Von Babyblau über Jeansblau bis zu Eisblau oder Nachtblau.
Pudertöne stillen die Sehnsucht nach Ruhe, Ordnung und Zurückhaltung. Sie erzeugen eine wohltuende Atmosphäre, Geborgenheit und Balance – wie ein Spaziergang am Strand.
Ob Leinenbeige oder Travertine – Cremetöne sind angenehm für das Auge und wohltuend für die Seele.
Beigetöne eignen sich perfekt, um erholsame Lebensräume zu schaffen, die zeitlos und elegant sind.
Elegant und dezent
Grau galt lange Zeit als verpönte Nichtfarbe, stand für Langeweile oder schlechtes Wetter. Im Ranking der Interior-Designer jedoch steht sie seit Jahren ganz oben.
Wir dürfen uns jetzt über minimalistisches Basaltgrau oder lichtes Hellgrau freuen. Grautöne drücken das Bedürfnis nach Sicherheit aus und den Wunsch, uns vor der hektischen und chaotischen Welt zu schützen. Na, wenn das kein Tipp ist…
Räume optisch verändern mit der richtigen Wandfarbe
Soll ein Raum neu gestrichen werden, rentiert sich zur Bestimmung der Farben ein Blick auf die Proportionen des Raums. Denn sowohl dessen Höhe als auch dessen Größe lassen sich durch den geschickten Einsatz der Wandfarbe optisch verändern:
- Hohe Deckenwände bewirken manchmal eine hallenähnliche Atmosphäre. Wird die Decke in einem dunkleren Farbton angemalt als die Wände, wirkt sie niedriger.
- Ist die Zimmerdecke zu niedrig, lässt sie sich mit einem hellen Farbton optisch erhöhen. Eine Alternative ist ein Anstrich der Wände mit farbigen, senkrechten Streifen.
- Für kleine Räume eignet sich grundsätzlich eine helle Wandfarbe. Mehr Raumtiefe erreichen Hobby-Maler, wenn sie auf einer Seite eine zurücktretende Wandfarbe wie einen Blau- oder Blaugrünton auftragen. Die anderen Seitenwände erhalten einen hellen Anstrich.
- Geräumige Zimmer lassen sich durch die Nutzung verschiedener Farbakzente optisch in mehrere Bereiche trennen. Des Weiteren vertragen große Wandflächen dunkle oder kräftige Farben, um dem Zimmer Wärme zu verleihen.
Die richtigen Farbtöne finden
Mut zur Farbe ist modern. Deshalb erstrahlen viele Zimmer nicht mehr in Weiß. Ihre Bewohner entscheiden sich für kräftige, pastellige oder dunkle Töne. Je nach Zimmergröße werden diese Farben großflächig oder als Akzente aufgetragen. Neben der Möglichkeit, die gleiche Wandfarbe für das ganze Zimmer zu nutzen, gibt es drei Modelle für die Kombination mehrerer Farben:
- Tonwertorientierte Wandfarben umfassen Töne der gleichen Farbpalette in unterschiedlichen Abstufungen. Beispielsweise bekommen Leisten und Türen einen dunkleren Ton als die Seitenwände. Den hellsten Ton der ausgewählten Farben erhält die Decke.
- Harmonische Farben liegen im klassischen Farbkreis direkt nebeneinander. Wer mehrere dieser Farben zum Einsatz bringt, erzielt einen ausgewogenen Gesamteindruck. Dies ist der einfachste Weg, Farben zu kombinieren.
- Komplementäre Wandfarben stehen sich im Farbkreis gegenüber und ergeben eine kräftige Farbkombination. Bei der Verwendung dieser Farben ist Vorsicht geboten, damit das Gesamtbild nicht knallbunt wird. Beispielsweise kann man als Grundton eine neutrale Farbe für alle Zimmerwände wählen und mit zwei Komplementärfarben Akzente setzen.
Wirkung der Wandfarbe prüfen
Wer einen Favoriten unter den verschiedenen Wandfarben gefunden hat, kann mit einem Farbfächer aus dem Baumarkt oder aus dem Fachgeschäft prüfen, wie die Farbe in seiner Wohnung wirkt. Um auf Nummer Sicher zu gehen, streichen Hobby-Maler am besten einen Tapetenrest in der gewünschten Farbe an und halten ihn an die Wand. So sehen sie, ob der Farbton auch auf großer Fläche den eigenen Vorstellungen entspricht.
Mehr Ideen zur Gestaltung Ihres Traumhauses finden Sie in der Rubrik Wohnen und Design.