Die neue Wohnlichkeit
Dass unsere Küchen immer häufiger in den Wohnbereich integriert werden, stellt neue Anforderungen an ihre Möblierung: mehr Gemütlichkeit, weniger Techniklook, neue Wohnlichkeit. Das gilt übrigens auch in der abgeschlossenen Wohnküche.
In 90 Prozent aller Neubauten hierzulande sind die Erdgeschossgrundrisse offen gestaltet. Kochen und Wohnen gehen mehr oder weniger nahtlos ineinander über. Damit ist die Küche endgültig zum Herzen des Hauses, zum Zentrum familiärer Kommunikation geworden. Die Konsequenz dieser Entwicklung liegt auf der Hand. An die Kücheneinrichtung werden heute wesentlich höhere Anforderungen gestellt. Indes zeichnet sich ein neuer Trend ab. Cooles Weiß und klinische Helligkeit verlieren an Reiz. In der Beliebtheit steigen dagegen gediegenes Wohnambiente und stimmungsvolles Licht.
Angesagt: wohnliches Holz
Holz oder Holzlook, dunkel gedeckte Töne bis hin zum Schwarz, bevorzugt in Mattlack oder Lacklaminat mit Anti-Fingerprint-Beschichtung prägen aktuell das Bild der Küchenfronten. Auch Holz erobert Marktanteile. Und die Küchenmöbelprogramme rücken weit bis in den Wohnbereich vor. Diese Trends widersprechen nicht der Tatsache, dass Weiß in allen Schattierungen mit 80 Prozent Verkaufsanteil nach wie vor beliebteste Küchenfarbe ist.
In der Nische: Glas statt Fliesen
Bei der Nischenverkleidung sind Fliesen komplett out. Motivdekore oder Farbunis hinter Glas bestimmen dort das Bild. Das ist nicht nur wohnlicher, sondern wegen der wegfallenden Fugen auch pflegeleichter. Und zum Hype um die Edelstahlspülen gesellt sich der Trend hin zur Keramik- oder Kunststeinspüle – sehr gern in gedeckten oder dunklen Farbtönen.
Die Beleuchtung
Auch Beleuchtung ist ein Thema, das in wohnlichen Küchen besonderer Beachtung bedarf. Denn anders als im Wohnzimmer, wo höchst selten gearbeitet wird, braucht es in der Küche besonders neben der immer wichtigen Allgemein- und Stimmungsbeleuchtung blendfreies Licht mit sehr guter Farbwiedergabe zum Arbeiten. Das sollte sich bei offenen Küchen in die Wohnraumbeleuchtung harmonisch einfügen und bedarf daher bei der Planung besonderer Aufmerksamkeit.
Die Back-up-Küche
Schließlich stellt die Bewirtung von Gästen Anforderungen, besonders an die zum Wohnen hin offene Küche. Schon beim ausführlicheren Kochen, das sich ja vielleicht sogar zusammen mit den Gästen zelebrieren lässt, spätestens jedoch beim Abräumen des Tischs stellt sich die Frage: Wohin mit Töpfen,Tiegeln, Pfannen und Tellerstapeln, die nicht mehr in den Geschirrspüler passen? Da ist ein den Blicken entzogener Teil der Küche nützlich – früher Spül- heute neudeutsch Back-up-Küche genannt. Diese Rolle kann auch der Hauswirtschaftsraum übernehmen, wenn er von der Küche aus zugänglich und entsprechend mit Spüle und Geschirrspüler eingerichtet ist.
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