Sicher, komfortabel, zukunftsfähig
Fehlende Steckdosen, zu wenige Stromkreise, mangelnde Sicherheit: In Sachen Elektrik haben die meisten Altbauten Nachholbedarf.
Wenn die Steckdosen im Haus nicht ausreichen, um alle Geräte mit Strom zu versorgen, ist das erst einmal ärgerlich. Will man das Problem mit Tischsteckdosen und Verlängerungskabeln zu lösen versuchen, kann es gefährlich werden. Können diese sich doch bei elektrischer Überlastung entzünden und Brände auslösen. Ältere Elekroinstallationen sind nicht auf unseren heutigen Lebensstil mit immer mehr strombetriebenen Haushaltsgeräten, Unterhaltungselektronik und Kommunikationstechnik vorbereitet. Gerade bei Gebäuden die zwischen 1950 und 1980 erbaut wurden, sehen Experten großen Handlungsbedarf.
Wenn überhaupt, dann wurden dort in der Zwischenzeit vielleicht ein paar zusätzliche Schalter oder Steckdosen eingebaut. Doch das sind nur die sichtbaren Elemente. Wenn die Basisinstallation und die Verteilung nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen, sind Sicherheit und störungsfreier Betrieb der Elektroanlage nicht mehr gewährleistet.
Deshalb gehört in den meisten Fällen zur Modernisierung eines Altbaus so gut wie immer auch eine fachgerechte Erneuerung der Elektroinstallation. Energetische Sanierung, der Einbau einer neuen Küche oder der Ausbau des Dachgeschosses wären gute Gelegenheiten, die Instandsetzung der Haustechnik gleich mit anzugehen. Das heißt zum Beispiel alte Leitungen auszutauschen, zusätzliche Stromkreise zu installieren, die Stromkreisverteiler zu erneuern. Fehlerstromschutz-Schalter und Überspannungsschutz gehören zu den Sicherheits-Basics.
Um auch den Komfort zu erhöhen, ist eine Bedarfsanalyse wichtig. Wofür nutzen wir die Räume zukünftig, welche Geräte kommen wo zum Einsatz? Eine besondere Rolle spielt hier zum Beispiel das immer häufiger genutzte Homeoffice, das ohne ausreichende Anschlüsse nicht gut funktioniert. Hier sind beispielsweise USB-Steckdosen, dank derer Endgeräte schnell geladen werden können, vorteilhaft. Heimkino oder Türkommunikation könnten weitere Bereiche sein, die besondere Ausstattung verlangen.
Empfehlungen der Profis
Für Laien ist es allerdings nicht ganz einfach zu überblicken, was tatsächlich nötig ist. Oft wird der Bedarf unterschätzt. Hilfreich als Planungsgrundlage sind deshalb die Ausstattungsempfehlungen der Gütegemeinschaft RAL für Elektroinstallationen nach RAL-RG 678. Sie definiert drei Ausstattungswerte, von denen 1 der Mindestanforderung nach DIN-Norm entspricht, 2 einer Standard- und 3 einer Komfortausstattung. Für jeden Ausstattungswert gibt die Richtlinie raumweise die erforderliche Anzahl von Stromkreisen, Anschlüssen, Schaltern und Steckdosen an. Zudem ist jeweils eine PlusVariante definiert, die zusätzliche Funktionen für intelligente Haustechnik umfasst. Mittlerweile lassen sich viele Smarthome-Systeme einfach auf Basis von Funkverbindungen installieren.
Eine kabelgebundene Installation ist allerdings immer noch die stabilste und auch vielseitig ausbaubare Variante des Smarthomes. Im Zuge größerer Modernisierungsarbeiten können dann gleich die dafür nötigen Leitungen verlegt werden. Soll erst später zum Smarthome aufgerüstet werden, bietet es sich an, als Vorbereitung schon einmal Leerrohre zu verlegen.
Mehr Planungstipps erhalten Sie in jeder Ausgabe von mein schönes zuhause.