Dieses Plusenergiehaus von Bittermann & Weiss macht sich mit modernster Batterietechnik vom Stromnetz unabhängig.
Der moderne Holzfertigbau ist seit Jahren Vorreiter bei den Plusenergiehäusern, also Häusern, die übers Jahr mehr Energie erzeugen als verbrauchen. Seit die Einspeisevergütung abschmilzt, zielt das Plusenergie-Konzept darauf, möglichst viel des Photovoltaikstroms vom Dach selbst zu verbrauchen. Zur Speicherung des überschüssigen PV-Stroms kommt Solarbatterien eine wichtige Rolle zu. So auch bei diesem Haus, dessen Bauherr die Anlage mit einem 48-Volt-Speicher selbst konzipiert hat.
Voraussetzung ist aber nach wie vor die gut gedämmte, luftdichte Haushülle, in diesem Fall als KfW-55-Effizienzhaus geplant. Das Dach mit seiner besonders massiven Konstruktion von 440 Millimetern Stärke und seiner 240-Millimeter-Steinwolledämmung bringt nicht nur beste Dämmwerte und schützt an heißen Sommertagen vor Hitze, es bietet auch besten Schallschutz. Zusammen mit den 31,25 Zentimeter dicken Holzaußenwänden bildet es eine schützende Rohbauhülle aus einem Guss, diffusionsoffen mit spürbar gutem Raumklima und hervorragenden Dämmeigenschaften. Dazu fährt das Haus dank großer Südfenster im Winter enorme passive Wärmegewinne ein.
So ein Haus verzichtet natürlich gern auf eine konventionelle Heizung. Eine Luftwärmepumpe, angetrieben mit PV-Strom vom Dach oder aus den Batterien, speist die Niedrigtemperatur-Fußbodenheizung. Die zentrale Wohnraumbelüftung mit Wärmerückgewinnung hält 95 Prozent der Abluftwärme im Haus. Eine 7.500-Liter-Zisterne, die Regenwasser zur Brauchwassernutzung auffängt, ist ein weiterer Baustein zur natürlichen Ressourcenschonung und eine ökologisch sinnvolle Investition.
War die Hausform von Bauauflagen des gewachsenen Wohngebiets vorgegeben, war beim Raumkonzept Großzügigkeit gewünscht. Die klassische Hausform bietet dank ihrem 2-Meter-Drempel auch im Obergeschoss enorme Kopffreiheit. Die beiden firsthoch ausgebauten Zwerchgiebel prägen den Wannenbereich des Wellnessbads und das Schlafzimmer. Auch im Erdgeschoss illustrieren unverkleidete Balkendecken die Liebe der Hausherren zum Baumaterial Holz.
Mehr Informationen finden Sie ab Seite 104 im Magazin holz-& ökohäuser 2014/2015