Blick fürs Wesentliche
Bauen mit kleinem Budget – geht das? Na klar! Wenn Sie Bedürfnisse klären und Prioritäten setzen, sogar relativ großzügig
Unterm Steildach kann ein hoher Kniestock für Kopffreiheit sorgen. Kniestock oder Drempel nennt sich übrigens die Dachgeschoss-Traufseitenwand. Das Schwörerhaus von Familie Salvasohn bei Aalen ist mit 115 Quadratmetern Wohnfläche ein kompaktes Raumwunder. Das nach der Geburt von Söhnchen Maximilian fällig war, zumal die alte Mietwohnung ein Schimmelproblem hatte. Und das der Beweis ist für die These „Ein schönes Haus ist nicht vom Budget abhängig“.
Das Rezept: Der Verkaufsberater des Fertighausanbieters riet der Familie, ihre Wünsche ans neue Haus aufzulisten und nach Wichtigkeit zu sortieren. „Wir schaffen das“, so seine optimistische Überzeugung, von der sich die Salvasohns anstecken ließen. Zu klären waren Platzbedarf, Zahl der Zimmer, die Frage, ob mit Keller oder lieber mit Hausarbeits- und Technikraum im Erdgeschoss auf Bodenplatte? Und nicht zuletzt, was die örtliche Bauordnung zulässt und die Baubeschreibung des Hausanbieters hergibt.
Überzeugt war die Baufamilie mittlerweile vom Fertighaus mit seiner kurzen Bauzeit, dem durchdachten Bausystem mit dem ökologischen Baustoff Holz und vor allem: vom Festpreis, dem festen Ansprechpartner während des gesamten Ablaufs und dem festen Fertigstellungstermin. Hinzu kamen nach den schlechten Schimmelerfahrungen Wohngesundheit und die moderne Haustechnik mit Zentrallüftung mit Wärmerückgewinnung und effizienter Wärmepumpenheizung.
Aber zurück zur Wunschliste und ihren Ergebnissen. Der Grundriss zeigt sich räumlich bescheiden dort, wo die Bescheidenheit nicht einengt. Bei den Salvasohns ist das der Wohnraum, der mit nur 15 Quadratmetern dank seiner luftig weißen Gestaltung behaglich, aber nicht beengt wirkt. Denn eng sollte es auf keinen Fall in der angrenzenden Diele werden, die einen großzügigen Eindruck macht und obendrein für den Familienbetrieb überaus praktisch ist.
Auch der durchgehende helle Bodenbelag – ebenso robuste wie wohnlich schöne Solnhofener Platten, die in den Zimmern im Dachgeschoss ergänzt werden mit gleichfarbigem weichem Teppichboden – trägt bei zum großzügigen Raumeindruck überall im Haus. Der entsteht natürlich auch dadurch, dass es oben kaum Verkehrswege zugunsten möglichst großer Zimmer gibt. Eins davon nutzt die kreative Bauherrin Birgit Salvasohn nun als sonniges Malatelier, während Maximilian nebenan viel Platz hat zum Spielen.
Alles in allem ein vernünftiges Haus, das alles hat, was so ein kompaktes Familiendomizil braucht: einen Keller, in dem nicht nur die Technik verschwindet, sondern auch die vielen Flohmarktfundstücke der beiden passionierten Sammler, und der daher genügend Raum für Offenheit und Geborgenheit sowie Platz für weiteren Nachwuchs im Haus frei macht. Und eine Heizungsrechnung, die nur noch ein Drittel derjenigen beträgt, die in der alten Mietwohnung fällig war.