Schwellenfrei gestaltete Übergänge im und am Wohnhaus setzen neue Maßstäbe beim Bauen. Denn Wohnen ohne Stolperkanten ist praktisch und komfortabel für jede Altersgruppe.
Um Haus- und Terrassentüren gegen das Eindringen von Regenwasser zu schützen, kommen hier häufig noch immer Schwellen zum Einsatz. Zimmertüren können dagegen grundsätzlich im ganzen Haus schwellenlos ausgeführt werden – was allerdings sorgfältiger Planung bedarf. Entscheidend sind hierbei die gewählten Bodenbeläge, die frühzeitig festgelegt werden sollten. Laminat, Fliesen oder Dielen haben nämlich unterschiedliche Aufbauhöhen, Wer diese nicht mit Schwellen ausgleichen will, muss im Vorfeld den Unterbau entsprechend planen – im Wortsinn: also plan herrichten. Damit später über alle Räume und Beläge hinweg ein gleiches Niveau herrscht.
Türen ohne Anschlag lassen den Wohnbereich großzügiger erscheinen und vermeiden Stolperstellen und abrupte Stopps beim Bodenputzen oder Staubsaugen. Allerdings ist der untere Türabschluss, der sogenannte „Türfußpunkt“, wichtig für den Wärme- und Schallschutz sowie die Vermeidung von Zugluft. Dichtungsschienen aus Metall oder Kunststoff, die unsichtbar an der Tür-Unterkante angebracht werden, garantieren einen sauberen und dichten Abschluss. Wer großen Wert auf Schallschutz legt, kann besonders „leise“ Türen wählen. Je schwerer eine Tür ist und je besser die Dichtung am Boden und im Bereich der Falze am Rahmen ist, desto höher ist ihr Schallschutz. Aufschluss über die Gebrauchsqualität von Innentüren gibt die RAL-Gütegemeinschaft. Das Bewertungssystem ähnelt den Klimaklassen bei Fenstern.
Doch zurück zur klassischen Türschwelle. Bei Neubauten kommen sie heute durchaus noch immer zum Einsatz, vor allem bei Haus- und Terrassentüren. Dort haben sie einen Bodeneinstand, sind also in den Boden eingelassen. Ihre Hauptfunktion ist es, Witterungseinflüsse draußen zu halten. Nebenbei erhöht die sogenannte Neubauschwelle auch die Wärmedämmung, weil sie die unterschiedlichen Bodenmaterialien auf der Innen- und Außenseite thermisch trennt. Grundsätzlich sind bis heute bei Außentüren Schwellen mit bis zu zwei Zentimetern Höhe zulässig – selbst beim barrierefreien Bauen.
Idealerweise ermöglicht die Neubauschwelle aber den Übergang vom Innenbereich nach draußen ohne jegliche Stufen oder Rahmen als Stolperkante. Die Baubranche hat bereits komplett schwellenlose Anschlüsse entwickelt, die ebenerdige Durchgänge ermöglichen und Türen gleichzeitig sicher abdichten. Ein Beispiel sind Magnettürdichtungssysteme: Bei dieser Lösung werden zwei frei liegende Permanentmagnete im Alu-Bodenprofil und entsprechende Gegenstücke an der Unterseite der Tür installiert. Ist die Tür geschlossen, werden die Bodenmagnete samt der daran befestigten Dichtungsschiene nach oben gezogen und schließen damit den Spalt komplett ab. Wird die Tür geöffnet, stoßen sich die Magnete wieder ab und fallen in ihre Ausgangsposition zurück. Geeignet ist das System sowohl für Türen im Innen- als auch im Außenbereich, unabhängig vom gewählten Material der Türen.
Zusätzlich sollten Bauherren darauf achten, dass sich stauendes Regenwasser auf der Terrasse problemlos abfließen kann. Entsprechende Wetterschutzschienen oder Drainage-Roste sorgen für eine sichere Entwässerung, die Feuchtigkeit schnell aus diesem kritischen Bereich abführt. Unschön und sogar riskant für die Dichtigkeit bleibt dabei das Spritzwasser an der Außenseite der Terrassentür. Guten Schutz vor Spritzwasser bieten Gitterroste. Anders als bei den, zugegeben hübsch anzusehenden, Loch- oder Schlitzrosten sorgt die extrem geringe Oberfläche der Gitter dafür, dass der Regen fast ohne Spritzer im Abfluss „gefangen“ wird.
Lesen Sie den ausführlichen Bericht ab Seite 28 in der Ausgabe September/Oktober 2016 mein schönes zuhause°°°