12 Tipps, Tricks und Ideen für das Wohnen mit Tieren
In jedem zweiten deutschen Haushalt bellt, schnurrt und piepst es. Millionen von Deutschen wohnen mit Tieren. Damit sich Hund, Katze, Maus auch im neuen Heim wohlfühlen und die Freude der Zweibeiner an ihnen nicht durch Planungsfehler getrübt wird, sollte man beim Hausbau einiges zum Wohl der Tiere beachten. Wir haben ein kleines ABC für Sie zusammengestellt.
A – Ansprüche auf beiden Seiten
Endlich ein Ankleidezimmer, die offene Küche, eine Sauna im Keller – so könnten die Vorstellungen von Bauherren an ihr neues Heim aussehen. Doch tierische Mitbewohner haben ganz eigene Ansprüche an Raumklima, Bodenbeläge, Kuschelplatz oder Garten. Immerhin leben in über 20 Millionen deutschen Haushalten gefiederte, geschuppte und fellige Mitbewohner. Den größten Anteil stellen die rund 14 Millionen Katzen; ihnen dicht auf den Fersen 10 Millionen Hunde. Darüber hinaus zählen die Heimtierforscher 5,3 Millionen Vögel, 6,1 Millionen Kleintiere wie Hamster und Kaninchen und 3,7 Millionen Aquarien. Im Folgenden zeigen wir, was Sie bei der Planung berücksichtigen sollten, um das Wohnen mit Tieren so angenehm wie möglich zu gestalten.
B – Bodenbeläge: Vinyl und Linoleum sind die besten
Robust sollte er sein, nicht zu glatt und nicht zu kalt – und dabei auch noch gut aussehen. Ein besonders geeigneter Bodenbelag für Hunde, Katzen und Co. ist das Linoleum. Auch Vinyl eignet sich hervorragend. Beide Beläge sind strapazierfähig und lassen sich gut reinigen. Anders als Laminat, Parkett oder Kork macht ihnen Feuchtigkeit kaum etwas aus. Zudem sind sie rutschfest und für die Tiere ist es angenehmer als beispielsweise auf kalten Fliesen zu laufen. Auch das haarige Problem, das ein Teppichboden mit sich bringt, gibt es nicht.
Wer sich um die Optik sorgt, kann beruhigt sein. Linoleum ist längst nicht mehr der triste Boden, den man aus alten Amtsstuben kennt. Wie auch die noch unempfindlicheren Vinylbeläge gibt es Linoleum mittlerweile in modernen Designs.
C – Canis lupus, der Haushund
Der Haushund aus der Gattung Canis lupus zählt in Deutschland zu den beliebtesten Haustieren. Wegen ihrer Größe und ihres Bewegungsdrangs erfordern Hunde auch die größte Rücksicht bei der tiergerechten Planung. Fliesen sind tabu – darauf würden Hundepfoten allzu leicht ausrutschen. Eine Schmutzschleuse, etwa im Hauswirtschaftsraum, entspannt das Nachhausekommen nach einem Spaziergang in Matsch und Regen. Hier können Sie eine Hundedusche bauen, um die Pfoten abzubrausen. Aber auch Leinen, Bälle und Spielzeug können hier gut verstaut werden. Im Haus selbst macht eine Fußbodenheizung Hund, Frauchen und Herrchen gleichermaßen glücklich. Hunde entspannen gerne horizontal. Besonders ältere Tiere genießen die Auszeit auf den wärmeren Stellen im Wohnbereich.
F – Fische als Haustiere
Ein Aquarium ist in jedem Raum ein Blickfang. Wer baut, sollte sich überlegen, wie er das Zu- hause seiner Fische in Szene setzen kann. Statt es auf einer Kommode zu platzieren, könnte beispielsweise ein Vorsprung in der Wand mit eingeplant werden. Noch mehr macht ein in die Wand integriertes Aquarium her, das von zwei Seiten betrachtet werden kann. Der Architekt dürfte dafür sicher Lösungen parat haben.
H – Hundenapf-Podest: schick und praktisch
Erhöhte Hundenäpfe ermöglichen es vor allem größeren Tieren, das Futter nicht zu schlingen und den Sabberfluss zu reduzieren. Hundenapf-Gestelle sind im Fachhandel zwar erhältlich, ihnen fehlt es aber meist an Ästhetik. In einem Neubau kann eine erhöhte Futterstelle direkt eingeplant werden. Wer dann noch an einen hübschen Fliesenspiegel denkt, braucht sich später noch nicht mal über Flecken an der Wand zu ärgern, falls Hassos „Tischmanieren“ doch mal zu wünschen übrig lassen.
K – Katzenklappe in verschiedenen Varianten
Wer einen Freigänger zu Hause hat, sollte eine Katzenklappe einbauen. Eine klassische Katzenklappe hat aber auch Nachteile: In der kalten Jahreszeit lässt sie relativ viel Kälte ins Haus, man kann sie bei Abwesenheit nicht einfach offenlassen und im Zweifel hat man plötzlich eine fremde Katze im Haus oder ein Streuner möchte die Klappe benutzen.
Abhilfe schafft eine Katzenklappe mit Chip-Funktion. Dafür wird das Halsband des Tieres mit einem Mikrochip versehen. Die Klappe öffnet sich nur, wenn sich das eigene Tier nähert. Hat die Katzenklappe Wärmedämmung, kühlt auch selbst ein Passiv-Haus nicht aus. Natürlich gibt es die meisten Katzenklappen auch in einer Version für Hunde. Wer Sorge hat, dass der Stubentiger Beute ins Haus schleppt, kann eine Katzenkappe mit Mauserkennung anbringen. Geschickte Handwerker können sicher in Erwägung ziehen, ob sie die Katzenklappe selber bauen.
M – Möbel für Zwei- und Vierbeiner
Ein schnöder Kratzbaum, ein optisch langweiliges Haustier-Bett oder das Katzenklo aus Plastik – die Möbel, die ein Vierbeiner braucht, können die mit Liebe geplante Inneneinrichtung empfindlich stören. Können, müssen aber nicht. Denn längst haben sich Labels etabliert, die diese vermeintliche Lücke füllen und Design-Wohnaccessoires für das Wohnen mit Tieren anbieten. Ein Hingucker kann eine selbst entworfene Kletterwand für Katzen sein. Hier gibt es jede Menge Auswahl an Stufen, Säulen und Liegeflächen. Wer selbst eine Katzen-Wand bauen möchte, findet auch hier Anbieter ganz spezieller Wand-Möbel für Katzen, um schicke Catwalks in Szene zu setzen. Sollen die Stubentiger nicht auf die Polster, hält sie ein Katzen-Spray für Möbel fern. Jede Katze kratzt gern. Ein Anti-Kratz-Spray hilft besonders kleinen Kätzchen, zu lernen, sich nicht in Ihre Gardinen, Teppichen und Möbeln zu verkrallen.
R – Raumplanung: Daran sollten sie beim Hausbau denken
Die heute beliebten offenen Grundrisse kommen auch den Bedürfnissen der meisten Haustiere entgegen: Gleiche Temperatur überall, Bewegungsfreiheit, Verstecke – das lieben Vögel und Vierbeiner gleichermaßen. Allerdings sollten Katzenbesitzer über einen abgeschlossenen Raum fürs Katzenklo nachdenken. Denn was immer die Katzenstreu-Werbung verspricht – so ganz lässt sich der Geruch im offenen Haus nicht absorbieren. Und bevor man das liebevoll designte Wellness-Bad mit Plastikwanne und Streu-Krümeln entwertet, lohnt es sich, bei der Raumplanung ein paar Quadratmeter abzuknapsen für dezente Katzen-Hygiene. Und als Stauraum für Fellbürsten und Futtervorräte.
S – Sims für den Stubentiger
Katzen mögen es, sich auf das Fenstersims zu legen und die Welt hinter der Scheibe zu beobachten. Daher sollten Hausbauer auf breite Fensterbretter achten. Und darauf, dass der Stubentiger nie alleine vor einem gekippten Fenster liegt. Schlüpft die Katze unbeaufsichtigt durch den Spalt, kann es passieren, dass sie steckenbleibt und immer weiter nach unten rutscht. Diesen Vorgang nennen Tiermediziner Kippfenster-Syndrom. Wer die Fellnase nicht ständig beaufsichtigen kann, sollte einen Kippfensterschutz für Katzen anbringen.
T – Treppen für Hund, Katze und Co.
Katzen sind wahre Kletterkünstler und daher bei der Wahl der Treppe kaum wählerisch. Hunden machen freie Treppenstufen ohne Setzstufen und ohne Geländer oft Angst. Die optimale Treppe für Hunde ist eine möglichst geschlossene Konstruktion. Zudem gilt ähnlich wie beim Bodenbelag: Auf robuste, unempfindliche und rutschfeste Materialien achten! Wer möchte, dass die Vierbeiner auch auf die Couch gelangen, kann spezielle Treppen für Hund, Katze und Co. erwerben und vor das Polster stellen. Im Handel gibt es auch die passende Hundetreppe für kleine Hunde oder eine Schlafsofa-Leiter. Für bequemes Einsteigen ins Auto gibt es klappbare Hundetreppen.
V – Vogel-Voliere
Bei gefiederten Mitbewohnern ist die artgerechte Haltung im Haus besonders schwierig. Viele Vogelkäfige im Handel sind zu klein. Beim Hausbau sollte daher der Platz für eine geräumige Voliere mit eingeplant werden. Vielleicht findet der Architekt sogar eine Möglichkeit, sie ähnlich wie ein Aquarium in eine Wand zu integrieren? Zudem sollten Vogelbesitzer immer daran denken, dass selbst bei großem Vogelkäfig Freiflug zu gewähren ist – mehrere Stunden täglich!
Z – Zaun gleich mitplanen
Das Wohnen mit Tieren endet am Gartenzaun: Katzen lassen sich von Zäunen ohnehin kaum aufhalten, bei Hunden jedoch lohnt es sich, auf die Höhe zu achten, damit sie nicht einfach drüber springen. Auch sollten Latten so eng aneinander stehen, dass sie keine Schlupflöcher offenlassen. Wer auch mal sein Kaninchen frei im Garten laufen lassen möchte, sollte zusätzlich darauf achten, dass der Zaun tief genug versenkt ist und nicht untergraben werden kann.
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