Wie wollen wir wohnen?
Die Frage nach Bedürfnissen und Vorlieben im Alltag steht am Beginn der Planung eines Hauses. Damit das neue Heim passt wie ein Maßanzug, sollte man zunächst den idealen Tagesablauf erforschen und seine Wohnwünsche klären. Erst dann nehmen die Außenwände Gestalt an.
Licht und Fenster
Licht ist einer der wichtigsten Planungsfaktoren bei der Ausrichtung des Hauses – nicht zuletzt in puncto photovoltaischer Stromerzeugung, solarthermischer Heizungsunterstützung und Wohngesundheit. Daher drängt sich die Ausrichtung großer Fensterflächen, also der Wohnräume, nach Süden oder Südwesten natürlich auf.
Was aber tun, wenn die Sichtseite eines Traumgrundstücks nicht der Süden ist? In einem solchen Fall sind der Architekt und kreative Grundrissideen gefordert. Anders bei der Frage: „Was möchten Sie sehen, wenn Sie in Ihrem Wohnzimmer auf dem Sofa sitzen?“
Wohnen und Kochen
Eine weitere grundlegende Frage bei der Planung des Wohnbereiches ist heute: „Wie offen soll’s denn sein?“ Sollen Wohnen, Essen und Kochen ineinander übergehen wie in einem Loft? Oder welche Art von räumlicher Gliederung, Teilung oder gar Trennung ist gewünscht? Auch die separate Wohnküche hat ihre Vorteile. Unsere Checkliste hilft Ihnen bei allen Planungsdetails.
Büro und Gästezimmer
Das Gästezimmer taucht immer wieder auf Bauherrenwunschlisten auf. Architekten veranschlagen um die 20.000 Euro Mehrkosten für diesen Extraraum im Erdgeschoss.
Andererseits bringt ein solcher Raum unerhörte Nutzungsflexibilität ins Spiel. Dementsprechend sollten Sie aber dann auch dessen Größe planen, einen direkten Zugang von außen und eventuell ein zweites Bad.
Flexibilität und Alter
Nutzungsflexibilität können auch Schiebewände schaffen. Mit deren Hilfe lassen sich Teilbereiche für zeitweilige Sondernutzungen separieren. Nur sollten Sie das schon in puncto Platzierung der Fenster bei der Hausplanung berücksichtigen.
Eine andere Option für spätere Umnutzungen ist der beliebte Luftraum. Er lässt sich in Größe und Lage so planen, dass er später geschlossen und zu einem weiteren Zimmer im Dachgeschoss werden kann.
Kind und Kegel
Oft unterschätzt und wichtig besonders für Familien mit Kindern ist die große Diele mit einer Garderobe. Sinnvolle Ergänzung: ein Nebeneingang durch den Hauswirtschaftsraum, der auch Schmutzschleuse sein kann.
Die klassische Hausaufteilung sieht im Ober- oder Dachgeschoss die Rückzugsbereiche von Eltern und Kindern vor. Tipp: Gönnen Sie den Kindern geräumige Zimmer und bescheiden Sie sich mit dem kleineren Schlafraum, besonders, wenn ihn eine Ankleide ergänzt.
Bad und Sauna
Für ein Familienbad sollten Sie mindestens 10 bis 12 Quadratmeter einplanen. Auch ein Doppelwaschtisch ist zu empfehlen. Bei einer solchen eher kompakten Badlösung empfiehlt es sich, einen angrenzenden Raum so zu planen, dass er später zum Beispiel als Sauna dem Bad zugeschlagen werden kann. Immer häufiger in Musterhäusern zu bewundern sind auch ganz abgeschlossene Elternbereiche mit eigenem Bad. Das bedeutet: ein Extrabad für die Kinder.
Wege und Treppe
Praktisch ist auch die Idee, oben auch einen kleinen Hausarbeitsraum unterzubringen. Ebenso ungewöhnlich, aber in mehrfacher Hinsicht durchaus überlegenswert: ein Bereich für Wohnen im Obergeschoss, während die geräumige Wohnküche und das Schlafzimmer sich das Erdgeschoss teilen.
Entscheidend für die Nutzung eines Hauses ist auch das Konzept seiner Verkehrswege. Sollten Sie Altersgerechtigkeit in Ihre Planung einbeziehen: Flure und Türen dürfen nicht zu schmal geplant werden. Auch die Platzierung der Treppe im Haus hat wichtigen Einfluss.
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