Ökologisch bauen ohne Kunststoff und Chemie
Ökologisch bauen ist dringlicher denn je. Wir müssen endlich die Folgen unseres Bauens für die Umwelt beachten. Experimente sind dabei jedenfalls nicht nötig.
Wir sind schließlich unermesslich reich: an Natur, an Bodenschätzen. Allerdings hatte der Bausektor bislang einen nicht unerheblichen Anteil an Ressourcenverschwendungen.
Erst seit wenigen Jahren werden hochgedämmte, luftdichte Häuser gebaut. Und erst
im vergangenen Jahr hat die Wärmepumpenheizung, die unser Zuhause mit erneuerbaren Energien wärmen kann, die Brennwerttechnik im Neubaubereich überholt.
Gleichzeitig hat es kaum irgendwo so beeindruckende technische Fortschritte gegeben wie bei gebauten Häusern im Einfamilienhausbereich. Seit einem Jahrzehnt gewinnen Plus-Energiehäuser mit top gedämmter Gebäudehülle, Photovoltaik, modernster Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung und mit Hausakku mehr Energie, als darin im Jahresschnitt verbraucht wird. Der Staat fördert diese Entwicklung mit zinsgünstigen Krediten und Tilgungszuschüssen seiner KfW-Förderbanksowie mit Marktanreizprogrammen.
Die ersten Photovoltaikförderungen, die noch üppige Einspeisevergütungen für den auf dem Hausdach produzierten Strom gewährten, laufen 2021 aus und haben ihren Zweck erfüllt, diese Technik im Neubau zu etablieren. Heißt: Die Technik wurde durch Massenproduktion und Effizienzsteigerungen erschwinglich und amortisiert sich in überschaubaren Zeiträumen.
Aber die Haustechnik ist bei weitem nicht alles, worum es beim ökologischen Neubau geht. Die Strom- und Wärme-Bilanz ist eng verzahnt mit der Gebäudehülle. Deshalb stehen am Anfang jeder Bauplanung zwei Fragen: Wie minimiere ich den Energiebedarf meines Hauses (Hülle)? Und welche Art der Energiegewinnung ist vor Ort verfügbar und sinnvoll (Technik)? Beide Komponenten sind Voraussetzung für die Bauförderung vom Staat.
Wie man modern und zugleich ökologisch ein Haus bauen kann, zeigen die folgenden Beispiele.
Beispiel 1: Ökologisches Holzhaus – sparsam, modern, kompakt
Cool-modern und knapp dimensioniert, aber innen großzügig präsentiert sich dieses bezahlbare und doch äußerst komfortable Effizienzhaus 40 Plus. Schon außen signalisiert das Haus mit seinem kompakten Baukörper aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz Effizienz und Sparsamkeit.
Der Clou des Hauses ist jedoch die Energiebox. In ihr werden die Luft-Wasser-Wärmepumpe samt Wechselrichter und Hausakku, die zentrale Lüftungsanlage und der Heizkreisverteiler der Fußbodenheizung fix und fertig montiert auf der Baustelle angeliefert und im Erdgeschoss platziert. Termine und Wartezeiten für die Installation der Geräte entfallen also. Das ist nicht nur äußerst platzsparend, sondern auch wartungsfreundlich, da alle Komponenten von vorn zugänglich sind. Ebenso mit an Bord: eine erweiterbare Smart-Home-Lösung.
Beispiel 2: Nachhaltig bauen für Generationen
Haus Heimat 4.0 ist ein Generationenhaus. Es kommt also mit einer separaten Wohnung der intakten Struktur einer Großfamilie entgegen. Mit Begegnungs- und Rückzugsorten für alle, einer Bank vorm Hauseingang, einem großen Wohnbereich mit Küche samt Kachelofen und Alkoven wie auf einem Bauernhof, mit einem Backhaus und einem kleinen Stall sowie mit einer großen Werkstatt im tageslichthellen Souterrain.
Die Baumaterialien allesamt sind ökologisch einwandfrei. Strom und Wärme kommen von einem pelletsgetriebenen Miniblockheizkraftwerk und Photovoltaikmodulen auf dem Dach. Zudem ist das gesamte Gebäude durch eine hochwirksame Elektrosmogschutzhülle vollständig auch vor intensiverer Strahlung geschützt.
Beispiel 3: Ökologisch bauen geht auch im Fachwerkstil
Dieses Ökologische Holzhaus treibt zweifellos das harmonische Zusammenspiel von Architektur, Technik, Ästhetik und Design auf die Spitze und ist das genaue Gegenteil von „dicke Wände, winzige Fenster“. Diese moderne Interpretation klassischer Fachwerkarchitektur verbindet die besten Eigenschaften aus architektonischer Tradition und Erfahrung mit den neuesten technischen Innovationen und zeitgemäßem Design.
Übrigens ist das Haus zugleich auch Forschungsprojekt, denn es werden kombinierte Konvektions- und Flächen-Heiztechniken erprobt.
Beispiel 4: Hausbau ganz aus Holz
Die automatische Raumklimaregulierung dieses ökologischen Holzhauses in Massivbauweisefunktioniert funktioniert völlig ohne Technik. Seine Holzfaser-Wärmedämmung spielt auch im Sommer ihre Stärke aus – mit perfektem Hitzeschutz.
Zudem wurde beim Hausbau konsequent auf jegliche Folien oder Dampfsperren, auf Klebstoffe oder Bauchemie verzichtet. Der für den Bau benötigte nachwachsende Rohstoff Holz stammt ausschließlich aus regionaler und nachhaltiger Forstwirtschaft.
Beispiel 5: Nachhaltige massiv gebaute Häuser
Dass auch massiv gebaute Häuser nachhaltig gebaut sein können, beweist dieses Klinker-Massivhaus. Die Außenwände sind zweischalig aufgebaut: Auf eine Porenbeton-Innenschale folgt eine Mineralwolle-Dämmschicht, die von der regional-typischen, unverwüstlichen und pflegeleichten Klinkerfassade abgeschlossen wird. Auch seine nachhaltig moderne Architektur mit Flachdacherker überzeugt.
Der niedrige Energiebedarf wird großteils gedeckt von einer kleinen Photovoltaikanlage auf dem Dach in Zusammenspiel mit einem vernünftig dimensionierten Hausakku. Ergänzt wird die Haustechnik von einer Wärmepumpen-Fußbodenheizung und einer Lüftungsanlage.
Beispiel 6: Digitalhaus mit Stromtankstelle
Home4Future heißt das Technikkonzept in diesem KfW-Effizienz-Musterhaus 40 Plus.
Es umfasst die Photovoltaikanlage auf dem Dach, einen Hausakku und die CO₂-sensorgesteuerte Frischluft-Wärmetechnik mit Kühlfunktion.
Das intelligente Energiemanagement funktioniert wetterprognosegestützt, reagiert also rechtzeitig auf sich ändernde Wetterbedingungen. Außerdem visualisiert es Luftaustausch, Batteriestatus, PV-Ertrag und natürlich den Energieverbrauch. Auch eine Ladebox fürs E-Mobil im Carport gehört zur Technikausstattung.
Perfekter Partner der hochentwickelten Haustechnik sind die Övonatur-Therm-Außenwände des Hausanbieters. Ihre besonderen Qualitäten: hervorragender Wärme-, Kälte- sowie Schallschutz und die aktive Feuchtigkeitsregulation. Konsequenz: Sie ist mit dem Blauen Engel und dem TÜV-Siegel „Schadstoffgeprüft und Allergikergeeignet“ ausgezeichnet und wird von der Gesellschaft für Wohnmedizin, Bauhygiene und Innenraumtoxikologie „wohnmedizinisch empfohlen“.
Beispiel 7: Nachhaltig bauen von A bis Z …
… beziehungsweise von der Bau- über die Haustechnik und das Raumkonzept bis zur Innenausstattung. Der Hersteller wählte sämtliche Komponenten und Materialien hinsichtlich ihrer ökologischen Qualität und ihrer Wirkung auf die Innenraumluft aus, ohne dabei ihre Kosteneffizienz aus dem Auge zu verlieren. Bemerkenswert ist auch der flexible Erdgeschossgrundriss. Er ermöglicht die Nutzung eines angebauten Raums als Büro, Schlaf- oder Gästezimmer oder gar als Miniapartment, wenn der benachbarte Abstellraum als Duschbad genutzt wird.
Das Effizienzhaus 40 Plus versorgt sich und seine Wärmepumpenheizung dank 20 Quadratmetern Photovoltaik, einem Hausakku und einem intelligenten Energiemanagement größtenteils selbst mit Energie und sorgt mit seiner Zentrallüftung mit Wärmerückgewinnung höchst effizient für allzeit exzellente Luft.
Exzellent – nämlich mit 1,3 – bewertete demnach auch das Bau-Institut für Ressourceneffizientes und Nachhaltiges Bauen mit seinem „Bewertungssystem Nachhaltiger Kleinwohnhausbau“ (BNK) das Musterhaus und stattete es obendrein noch mit dem „Gesundheitspass Gesündere Gebäude“ aus.
Lesen Sie den ausführlichen Bericht im aktuellen dicken deutschen hausbuch.