Holz, Hanf und Lehm, Gips, Kork und Kalk, sie alle haben Konjunktur. Die Baustoffe unserer Großeltern passen zur Sehnsucht nach Bewährtem und gesundem Wohnen. Und weil sich alte Materialstärken mit neuen Gestaltungs-optionen verbinden, passen sie besser in die Zeit denn je.
Ob Pflegeleichtigkeit und Langlebigkeit den Naturbaustoffen zu neuer Attraktivität verholfen haben oder ob doch eher die zunehmende Modernisierung, Chemisierung und Technisierung zu Irritationen und zur Besinnung auf das Bewährte, Handfeste führen, hat bisher keiner nachgeprüft. Vermutlich spielen aber beide Aspekte ebenso zunehmend eine Rolle wie die Ahnung, dass eine Weissagung der amerikanischen Creek-Indianer in absehbarer Realität werden könnte: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet und der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann …“
Das zu verhindern, sind einige Akteure auf dem Baumarkt längst angetreten. Ein Vorreiter ist Baufritz. Das Unternehmen aus Erkheim bei Memmingen wurde schon in den 90er-Jahren für seine umweltgerechten Häuser ausgezeichnet. Marketingchef Dietmar Spitz verweist darauf, dass die „Voll-Werte-Häuser von Baufritz keine Belastung für Bewohner und Natur darstellen“. Mehr als 20 Baubiologen im Werk sorgen hauptamtlich dafür, dass die Weiterentwicklung von Produkten und Technologien wissenschaftlich fundiert und menschengerecht zugleich ist.
Der zentrale Baustoff des bayerischen Unternehmens ist – wie beim Fertighausbau üblich – Holz. Bei ihnen bezieht sich das nicht nur auf die Konstruktion. Holz liefert etwa auch die Dämmung der 37 Zentimeter dicken Wände. Sie besteht nämlich aus Spänen und ist deshalb sowohl atmungsaktiv als auch klimaschützend. Denn sie bindet langfristig das schädliche CO2. Auch andere Fertighaushersteller verweisen auf ihre natürlichen Baustoffe. Die Firma Sonnleitner etwa verwendet ebenfalls die reine Natur in ihren patentierten Hauswänden – nur setzt die Firma aus Ortenburg bei Passau nicht Holzspäne, sondern Holzfaserdämmplatten ein. Bien-Zenker bietet für jedes seiner Häuser gleichfalls eine Wand an, deren Dämmung auf der Basis von Holz fußt.
Ob ein Haus allerdings konsequent mit Naturbaustoffen er- und eingerichtet ist, hängt nicht allein an der Baufirma. Der Bauherr hat ein gewichtiges Wort mitzureden. Aber, Naturbaustoffe liegen im Trend.
Denn diese Materialien sind es, die das Bedürfnis nach mehr Natürlichkeit und weniger Umweltbelastung, nach besserem Raumklima, angenehmeren Berührungseigenschaften und nicht zuletzt nach Individualität erfüllen.
Lesen Sie den ausführlichen Bericht sowie umfangreiche Infos zu den Baumaterialien Lehm, Kork, Hanf und Bambus ab der Seite 48 in „Das dicke deutsche Hausbuch 2014“.