Ursprünglich spielte die Bauherrin Silvia Pichler mit dem Gedanken, ein typisches Schweizer Saanenhaus – unten Mauerwerk, darauf Massivholzwände – nachzubauen. Dann gefiel ihr aber das Massivholzambiente so gut, dass sie auch in den Räumen des Erdgeschosses nicht darauf verzichten wollte. Die Hausherrin bekam, was sie sich wünschte und konnte zugleich die Vorgaben der Gemeinde erfüllen, indem sie im Erdgeschoss vor die etwas dünneren Vollholzwände Putzträgerplatten montieren ließ.
Als es darum ging, einen geeigneten Holzhaushersteller zu finden, hatte die Qualität der Wände für die Familie oberste Priorität. Nach diesem Kriterium recherchierten die Pichlers in Zeitschriften, im Internet und reisten viel umher, bis sie schließlich auf Fullwood Wohnblockhaus stießen. Das hochwertige Fertigbausystem überzeugte.
Die Bauherren entschieden sich für die „Richtmeistermontage“, bei der ein Zimmermann des Herstellers sie genau anleitet und ihnen beim Hausaufbau vorarbeitet. „Beim Hausaufrichten half die ganze Familie mit. Das war zwar anstrengend, aber zugleich ein so schönes, gemeinsames Erlebnis“, erinnert sich Silvia Pichler und fügt hinzu: „Für den Innenausbau haben wir Fachhandwerker aus der Gegend engagiert. So konnten wir ortsansässige Firmen unterstützen .“
Bei vielen Häusern existiert die so genannte „Wetterseite“: nicht so attraktiv wie die restlichen drei Hausansichten, oft fensterlos. Nicht bei Haus „Saanenland“: „Ich wollte keine Stiefkindseite, alle sollten gleichermaßen ansprechend sein, von überall Tageslicht in die Räume dringen“, so die Schweizerin. Deshalb läuft nun um das gesamte Haus ein Band aus Sprossenfenstern – die Sprossen verlangte die Bauvorschrift – mit dreifach Verglasung gegen Wärmeverlust.
Mit dem richtigen Blick fürs Schöne hat Silvia Pichler das Haus auch innen gestaltet. Schon beim Eintreten im Erdgeschoss wird man überrascht von uralten Holzdielen, die anno dazumal einem Scheunenboden dienten. Eingefasst sind sie von leicht schimmernden Fliesen in Schieferoptik, die von der Diele ins Bad übergehen.
In allen anderen Räumen des Erdgeschosses, wie den drei Schlafzimmern der Eltern und Kinder, dem Arbeitszimmer und Technikraum zieren dunkel lasierte Eichendielen den Boden. Weiß tapezierte Trennwände in Ständerbauweise bringen zusätzlich Helligkeit in das 160 Quadratmeter große Geschoss, denn sie reflektieren angenehm das Tageslicht. In das nahezu quadratische, gut 116 Quadratmeter große Dachgeschoss gelangt die Familie über eine schlichtrustikale Geschosstreppe aus Holz.
Bis zum Firstbalken hinauf erstreckt sich der großflächige, offene Wohn-Ess-Kochbereich. Neben den rundum verlaufenden, teils bodentiefen Fenstern, sorgen zusätzliche Dachfenster für viel natürliches Licht. Die beeindruckende Raumhöhe verleiht dem Geschoss ein Gefühl von Leichtigkeit und Luftigkeit – besonders schön in der Kombination mit den schweren, bodenständigen, unbehandelten Holzwänden (Vollholzblockwand aus nordischer Kiefer).
Für eine stets angenehme Raumtemperatur sorgt im Winter, neben der Luft-Wasser-Wärmepumpe, ein wasserführender Schwedenofen, der mittels Wassertauscher zusätzlich die Fußbodenheizung speist. „Der Ofen strahlt so eine natürliche Wärme aus, dass wir ihn gerne nutzen“, erzählt die Bauherrin. Das führt zu einem wohligen Wohngefühl inmitten der Schweizer Bergen. Und das nicht nur im Winter.