Sich ein Haus bauen – auf die etwas andere Art
Ein eigenes Haus gehörte schon länger zu den Nahzielen der Kommunikationswirtin Daniela Schmitt (30) und des Versicherungsangestellten Andreas Kirschner (43). Bei seinen Anbieter-Recherchen stieß das Paar auf eine gemeinsame Aktion von OKAL und einer Charity-Organisation: Auf Ebay wurde ein Haus mit dem üblichen Startpreis von einem Euro zur Auktion angeboten, mit dem Ziel, es für so viel Geld wie möglich für einen wohltätigen Zweck zu versteigern.
Die jungen Leute befanden den aktuellen Bieterpreis für erschwinglich, blieben bei der Stange – und dann hieß es am entscheidenden Tag: Unser! Daniela Schmitt: „Der Preis lag letztendlich wohl etwas unter dem für solch ein tolles Haus üblichen Niveau, so konnten wir uns sogar noch ein paar Extrawünsche leisten.“
Wem jetzt auf der Zunge liegt, ja sind die denn tollkühn, im Internet kauft man Videokameras oder Töpfe, aber doch kein Haus, dem sei gesagt: Der Wagemut von Schmitt & Kirschner hielt sich in engen Grenzen. OKAL war den beiden ein guter Bekannter. Schon vor der Auktion hatte das Paar mit einem Entwurf des Fertighausanbieters geliebäugelt, war vom tadellosen Ruf, der Architektursprache, den Referenzen überzeugt: Und OKAL hatte nicht die Absicht, das Charityhaus als Fertigkost zu servieren.
Häuser sollen ihre Besitzer glücklich machen. Man könnte es aus OKAL-Sicht noch anders formulieren: zu selbstbewusster Indivdualität ermuntern, zu Entwürfen, die dem Ort und dem Alltag gerecht werden, zu größtmöglicher Annäherung an Idealvorstellungen.
Bei dem Stadthaus aus der „Modern-Living“- Reihe hatten Daniela Schmitt und Andreas Kirschner das Gefühl: Wie für uns ausgedacht. Um dann doch etwas wankelmütig zu werden. Im Erdgeschoss gibt es, vom Hauswirtschaftsraum einmal abgesehen, überhaupt keine trennenden Wände. Daniela Schmitt: „Mich befielen Zweifel. Würde es funktionieren, wenn der eine im Wohnbereich entspannen möchte, während der andere noch in der Küche lärmt?“ Disput mit den Planern hin und her, schließlich zeigte sich das Pärchen mutig – und weiß seit dem Einzug im Herbst 2009: Es funktioniert. „An Weihnachten beispielsweise hatten wir sehr viele Leute zu Besuch. Und die haben alle mühelos Platz gefunden, immer war Gemeinsamkeit, immer Gespräch. Toll. Auch wenn wir allein sind, ist es schön, uns irgendwie immer im Blick zu haben.“
Die Raumaufteilung übernehmen im Erdgeschoss halbe Wandscheiben oder schmale Wandblöcke. Ein Detail von der langen Liste „ästhetisch überzeugende und praktikable Lösungen“: „Wir haben den Kamin in eines der Wandelemente gesetzt“, so die Hausherrin. „Im letzten langen Winter haben wir etliche gemütliche Stunden bei einem Gläschen Wein in die Flammen geschaut. Was man übrigens von ganz verschiedenen Plätzen aus tun kann.“
Es gibt viele Gründe, weshalb sich Daniela Schmitt und Andreas Kirschner in ihrem „Modern Living“ luftig und frei fühlen. Ein wesentlicher: Die 110 Quadratmeter Wohnfläche im Erdgeschoss breiten sich unter einer auf 2,88 Meter angehobenen Decke aus. Der Zugewinn an Kubikmetern ließe sich in Zahlen benennen, der Lustgewinn an diesem Raum nur mit der Schwärmerei der Hausherren. Bodentiefe Fenster an allen Seiten machen das Erdgeschoss zu einem Ort der Lichtfestspiele.
Im Obergeschoss – noch einmal knapp 100 Quadratmeter – wurde die Deckenhöhe ebenfalls leicht auf 2,66 Meter angehoben. Auch hier ist also alles auf Freiraum programmiert. Zumal es keine Dachschrägen gibt, die diesen Effekt zunichte machen könnten. Zweigeschossigkeit ohne Fehl und Tadel, mit kleiner Schummelei: Erst beim Kopf-in-den-Nacken- Blick werden die Schrägen des 22 Grad geneigten Satteldachs sichtbar. Drei Zimmer und das Bad sind hier oben untergebracht. Daniela Schmitt und Andreas Kirschner sind mitten im Hunsrück zu Hause. Die Sonne steigt zum Zenit, nicht mehr lange, und das Paar kann den ersten Morgenkaffee auf seinem wunderbaren Freisitz trinken: dem Terrassenbalkon vis-à-vis vom Argenthaler Hausberg, der 643 Meter hohe Schanzerkopf.
Bevorzugen die beiden ein anderes Panorama, müssen sie einfach auf den zweiten, zur Straßenseite hin gelegenen Balkon wechseln. Sie lieben diesen Landstrich. „Den Soonwald in nächster Nähe nutzen wir oft zum Joggen und Wandern.“ Ihr Haus hat sie nun noch ein Stück tiefer verwurzelt. Das macht sie froh und glücklich, wie auch die Erinnerung an die Bautage mit OKAL. Die kompetente, fürsorgliche Zusammenarbeit hat die beiden so überzeugt, dass „wir Freunden, die auch bauen wollen, das Unternehmen wärmstens empfohlen haben“.