/Womit begründet FingerHaus seine Position in der internationalen Spitzengruppe der Energiesparhäuser?
Willi Schäfer : Vor allem mit der Konstanz, mit der wir uns das Anliegen zu eigen gemacht haben. FingerHaus betreibt in dieser Frage keine Konjunkturritterei, sondern entwickelt seit jeher energiesparende Lösungen für seine Kunden: Ob die stetige Optimierung des Wandaufbaus oder energiesparende Heizlösungen mit Öl und Gas – das Ziel Niedrigenergiehaus haben wir immer sehr ernst genommen.
Das befriedigt uns noch nicht ganz, denn das sind Zielvorgaben, die wir auch anderswo in der Branche hören, mitunter von Anbietern, wo – anders als bei FingerHaus – Anspruch und Wirklichkeit am Ende selten übereinstimmen.
Klaus Cronau : Mit der letzten Beobachtung haben Sie zweifellos recht. Lassen Sie mich deshalb ergänzen: Die von uns praktizierte Holzfertigbauweise ist die Bauweise der Zukunft, denn dem Werkstoff Holz gehört in Verbindung mit verschiedenen natürlichen Dämmstoffen die größte Perspektive.
Willi Schäfer: FingerHaus hat sich neben der Weiterentwicklung der Baukonstruktion sowie der Wärme- und Dämmeigenschaften des Wandaufbaus auch mit der Entwicklung weiterer neuer Energiesparkonzepte befasst, um den Kunden ein Rundum-Energiesparhaus anzubieten. In den Mittelpunkt haben wir dabei das Moment der Nachhaltigkeit sowie die Unabhängigkeit von Öl und Gas gerückt. Hier waren und sind wir nachweislich schneller und schon weiter vorangekommen als mancher Mitbewerber.
Dieses Augenmerk hat zum einen beispielsweise dazu geführt, dass wir mit unserer Aktion „ENERGIE PLUS“ einer der allerersten Anbieter mit einem Energie-Komplett-Paket überhaupt waren. Zum anderen dazu, dass unsere Kunden auf diese Weise manchen Tausender Euro sparen konnten. Mittlerweile knapp 1.600 FingerHaus-Bauherren haben sich allein in den vergangenen 3 Jahren für regenerative Energien entschieden und tragen somit aktiv zur Verminderung des CO2-Ausstoßes bei. Auf die 1.600 Bauherren und die Holzfertigbauweise bezogen, macht das gut zehntausende Tonnen Kohlendioxid aus.
Diese Blickrichtung hat Sie auf das Thema Erdwärme gebracht?
Klaus Cronau : Absolut. Während Öl und Gas keine nachwachsenden Rohstoffe sind, ist Erdwärme als eine Form der solaren Energie dauerhaft verfügbar. Sie verdient bevorzugte Aufmerksamkeit. Die Technologie ist inzwischen ausgereift, und in der Zusammenarbeit mit Viessmann konnten und können wir den Kunden, die im Grunde ja immer preiswerte und möglichst wartungsarme Heiztechnik für ihr Haus suchen, Spitzenlösungen bereitstellen. Sie ermöglichen Heizrechnungen, die im Mittel monatlich bei nicht mehr als gut 40 Euro liegen.
Warum hat es Ihnen innerhalb der erneuerbaren Energien die Erdwärme so besonders angetan und wie haben Sie es auf diesem Gebiet in die Champions League gebracht?
Klaus Cronau : Sie schont die Umwelt in besonderem Maße. Die innovative Technik nutzt die natürliche Erdwärme, die schon in einer Tiefe von nur 8 Metern konstant bei Temperaturen zwischen 8 und 15 Grad Celsius liegt. Mithilfe spezieller Pumpen wird diese kostenlose Energie in Nutzwärme umgewandelt, und da die Technik mittlerweile so effizient arbeitet, steht die Erdwärme als einziger Wärmelieferant ganzjährig zur Verfügung. Dieses Potenzial hat FingerHaus früher als andere erkannt und sich neben seinem großen Angebot an herkömmlichen Heizkonzepten auf die Entwicklung nachhaltiger Fertighäuser mit Erdwärmepumpen konzentriert. Dank jahrelanger Erfahrung auf diesem Gebiet sind wir heute Marktführer für Fertighäuser mit Erdwärmepumpen. 2007 wurden bereits Dreiviertel aller von uns in jenem Jahr gebauten Häuser regenerativ beheizt – Tendenz steigend.
Was genau bedeutet dabei Ihre erwähnte Aktion „ENERGIE PLUS“?
Willi Schäfer : Wir lassen uns vom Bemühen um Unabhängigkeit von Gas und Öl leiten und damit natürlich auch vom Ziel größerer Unabhängigkeit stetig steigender Preise wegen immer knapper werdender Ressourcen. „ENERGIE PLUS“ berücksichtigt Erdwärme, doch die Aktion beschränkt sich nicht auf diese Quelle. Vielmehr unterstützen wir auch den Einsatz anderer auf erneuerbare Energien bauender Konzepte wie Luft-Wasser-Wärmepumpen und Holzpellets-Heizungen. Und wir verfolgen dabei ein zweifaches Ziel: Unsere Kunden sollen Kosten sparen und zur Verminderung des CO2-Ausstoßes beitragen.
Wie kommt die Kostenersparnis zustande?
Willi Schäfer : Sie ergibt sich letztlich aus unserer entschlossenen und – man kann es ruhig so nennen – mutigen Antwort auf eine Art Trägheitsmoment auf Kundenseite. Es ist doch so, dass sich viele potenzielle Bauherren trotz der offenkundigen, langfristigen Vorteile regenerativer Heizkonzepte noch immer von den höheren Anschaffungskosten im Vergleich zu herkömmlichen Öl- und Gasheizungen abschrecken lassen. Das muss man einkalkulieren. Daran haben wir angeknüpft und ab 2005 als erster Anbieter von?Fertighäusern in Holzbauweise unseren Kunden mit „ENERGIE PLUS“ ein Komplettpaket geschnürt: Es ermutigt und begünstigt mit enormen Kostenreduzierungen den Traum jedes Bauherren vom nachhaltigen Energiesparhaus. So beträgt die Einsparung beim Bau eines Finger-Hauses mit Erdwärmepumpe allein bei der Anschaffung der Technik rund 6.850 Euro.
Klingt grad so, als verzichteten Sie auf einen an sich möglichen Profit für die Firma?
Klaus Cronau : So ist es aber. FingerHaus kalkuliert in diesem Punkt tatsächlich mit weniger Gewinn. Auch so kann – und muss sich vielleicht – Zugehörigkeit zur Champions League manchmal äußern.
Ist diese Leistung eine Gefälligkeit nach Gutsherrenart oder Vertragsstandard?
Klaus Cronau : Sie ist Bestandteil des Werkvertrags und der Bau- und Leistungsbeschreibung. Mit anderen Worten: Wir prüfen die energetische Qualität von Anfang an, und wir setzen uns gegenüber dem Bauherren in Nachweispflicht. Ich halte gerade diesen Punkt für wichtig, weil sich an dieser Stelle aufseiten der Hausanbieter die Spreu vom Weizen trennt.
Aber Sie machen sich damit auch angreifbarer. Wie viele Prozesse haben Sie deswegen schon verloren?
Willi Schäfer : Ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass FingerHaus bisher kein Gerichtsverfahren bestreiten musste, weil Kunden aus Unzufriedenheit geklagt hätten. Dem stehen viele offenkundig sehr zufriedene Hausherren gegenüber, auch Jahre nach Fertigstellung ihres Projekts. (Siehe Kundenbrief auf der rechten Seite.)
Wie groß sind die Unterschiede in der Energiebilanz zu den Häusern von Mitbewerbern?
Klaus Cronau : Wie Sie wissen, verbraucht jedes Haus eine bestimmte Menge Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr. Entsprechende Kriterien formuliert die mehrfach novellierte Energieeinsparverordnung (EnEV). Eine gute und zeitgemäße Leistung heute wären 40 bis 45 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr, ohne dass das betreffende Haus zusätzliche Sparpakete nötig hätte. Das leistet FingerHaus. Schlechtere Mitbewerber landen bei 60 bis 70 KWh pro Quadratmeter und Jahr – oder noch mehr. Wer die Verlässlichkeit unseres Leistungsangebots und das von Wettbewerbern prüfen will, ein Vergleich, zu dem wir gerne raten, muss letztlich einen unabhängigen Gutachter suchen.
Willi Schäfer : Die Hälfte unserer Bauherren kommt auf Empfehlung von Menschen, die eigene Erfahrungen mit FingerHaus gesammelt haben. Das ist eine schöne Vertrauensquote. Sie zeugt von der Solidität des Unternehmens – und spiegelt sich innerhalb der Firma zum Beispiel auch darin wider, dass die meisten unserer Verkaufsberater zehn Jahre und länger für uns tätig sind.
Und wo verlieren Sie die meisten Kunden?
Willi Schäfer : Durch unseriöse Unterbietung unserer Angebote. Etwa indem Mitbewerber ihre Interessenten auffordern: „Bringen Sie mir die FingerHaus-Offerte, wir bleiben in jedem Falle darunter.“ Das ist oft der Anfang einer großen Kunden-Enttäuschung, weil in der Praxis dann vieles nicht gehalten wird.