/Fünf der acht Musterhäuser von Büdenbender stammen von Ihnen. Wie beschreiben Sie den roten Faden der Büdenbender-Architektur im Familienhausbau?
Tanja Leiendecker: Architektur bedeutet Raumgestaltung nach innen ebenso wie nach außen. Deshalb müssen die Grundrisse für Familien funktionell sein, alltägliche Abläufe ohne Hindernisse durchführbar sein. Weitere Markenzeichen: großzügige Räume für die Kinder. Schöne Küchen, in denen die Arbeit Spaß macht. Integration der Küchen in den Wohnraum, um Nähe zur Familie und ein Zentrum zu haben, in dem sich alle treffen, Begegnung und Leben stattfinden können. Schließlich ist uns der Bezug zur Natur, das Zusammenspiel von innen und außen wichtig. Das heißt, wir mögen offen gestaltete Räume mit großen Fensterflächen beziehungsweise Wintergarten ähnlichen Gebäudeteilen.
Sie nennen Hans Scharoun als Vorbild. Was heißt das für Ihre Arbeit?
Tanja Leiendecker: Hans Scharoun (1893 bis 1972) zählte als Vertreter der organischen Architektur in den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts zur Avantgarde des Neuen Bauens. Ich teile seine Vorliebe für einfache Baukörper, gleichmäßig gegliederte Formen und den Verzicht auf oberflächliche Ornamente.
An was für organische Formen denken Sie – zum Beispiel?
Tanja Leiendecker: Die Bauherren sollen sich vom ersten Tag an in ihrem neuen Haus wohlfühlen. Die organische Architektur strebt nach der Harmonisierung von Bauten und Landschaft, nach dem organischen Zusammenfügen von Bauteilen und der Verwendung natürlicher Materialien. Wann könnte diese Auffassung ökologischer und moderner sein als heute?
Welche neuen Architektur-Ansätze für den Einfamilienhausbau zeichnen sich beim Bemühen um Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ab?
Tanja Leiendecker: In erster Linie ist mit neuen Heiztechniken – Wärmepumpen, Luftwärmepumpen, Lüftungsheizungen und Lüftungsanlagen – zu planen. Auf die optimalere Ausrichtung von Dächern, Dachneigungen wird viel stärker geachtet, ebenso auf kompakteres Bauen und ein günstigeres Verhältnis zwischen Gebäudevolumen und Gebäudehülle.
Zu welchen Veränderungen führt die Energiekostendiskussion bei Ihren Entwürfen?
Tanja Leiendecker: Viele Wohnhäuser werden im Verhältnis zu früher im Volumen kleiner geplant, häufig auf eine Bodenplatte, nicht aufs Kellergeschoss gestellt. Die Firma Büdenbender hat ihre atmungsaktive Außenwand „Atmo-tec“ hinsichtlich der Wärmedämmung weiter verbessert. Dem diente im Dachbereich auch der Einbau der Untersparrendämmung. Bei den Fenstern ist eine Dreifachverglasung Standard.
Worin sehen Sie die Vorzüge des Holz- und Fertigbaus?
Tanja Leiendecker: In den kurzen Aufbauzeiten des Gebäudes, dem zügigen Innenausbau, dem optimalen Raumklima, der optimalen Wärmedämmung. Diese Faktoren bilden zugleich ideale Voraussetzungen für Energiespar- und Passivhäuser.
Womit vor allem will sich Büdenbender Hausbau von den Mitbewerbern abheben?
Tanja Leiendecker: Mit individuellen Planungen, die sich von der Masse abgrenzen. Mit exklusiven Entwürfen, die den Wünschen und Bedürfnissen der Bauherren auf den Leib geschneidert sind.
Welche Qualitäten hoffen Bauherren heute vor allem in ihrem Haus zu finden?
Tanja Leiendecker: Die Haustechnik soll selbstverständlich auf dem neuesten Stand sein. Sie erwarten Heizanlagen, die energiesparend sind, ein Haus, das eine gute Wärme- und Trittschalldämmung besitzt. Und sie wünschen einen schönen Raumfluss, exklusive Innenausstattung und den Einbau von Markenprodukten mit qualitativ hochwertigen Ausstattungsdetails – das alles mit dem Ziel des Wohlgefühls und angenehmen Ambientes.
In welchen Punkten von Wohn- und Lebensqualität ist Ihrer Ansicht nach Holz am und im Haus unerreichbar modern?
Tanja Leiendecker: Es ist ein natürlicher, nachwachsender Rohstoff mit geringen CO2-Emissionen, und: Holz vermittelt ein gutes Gefühl, ein angenehmes Wohnklima.
Welche Verbesserungen am Einfamilienhaus warten darauf, gemacht zu werden?
Tanja Leiendecker: Die Häuser müssen kleiner und kompakter werden, die Planungen sich noch mehr an den Himmelsrichtungen orientieren. Ich erwarte, dass die Häuser zunehmend ohne Keller, stattdessen mit prima gedämmter Bodenplatte gebaut werden.
Wieso glauben Sie, dass Häuser „kleiner und kompakter“ werden sollten? Will der Bauherr nicht möglichst mehr Wohnfreiheit?
Tanja Leiendecker: Sicher ist es so, dass die Hausherren lieber größer als kleiner leben möchten. Aber das Verhältnis der Außenhaut zum Gebäudevolumen muss weiter optimiert werden: möglichst wenige Vor- und Rücksprünge in der Fassade, wenig Ecken und Kanten. Optimal wäre eine Kugel …