Früher war die ganze Welt ihr Zuhause. Da arbeitete Anke Vogl, 43, als Reiseleiterin. In Asien, Frankreich und Italien lebte sie jeweils sogar über ein Jahr am Stück. Heute ist sie als Regionalleiterin für ein großes Reiseunternehmen in Deutschland unterwegs. So viel Umtriebigkeit weckte irgendwann den Wunsch, an einem Ort verwurzelt zu sein.
Wo kann man das besser, sinnstiftender, ungestörter, tiefer als in einem Haus? Vor drei Jahren fand Anke Vogl im sonnenreichen, milden Ittlingen, einer Gemeinde im Westen des Landkreises Heilbronn, ein geeignetes Grundstück. Wer die ganze Welt an sich vorüberziehen lassen hat, kann aus einem reichen Fundus an Stilistiken schöpfen: „Die südländische Art des Wohnens fasziniert mich am meisten: Das Leben spielt sich zu einem erheblichen Teil außerhalb des Hauses ab. Ich selbst verbringe 80 Prozent des Tages im Garten oder auf der Terrasse. Deshalb war die Wahl des Hauses nicht nur ein optisches, sondern vor allem ein Lebensart-Votum.“
„Bungalow Bella Architectura“– in diesen OKAL-Entwurf mit dem verheißungsvollen Namen verliebte sich Anke Vogl sofort. Die überdachten Terrassen, die selbst im heißesten Sommer noch angenehme Temperaturen garantieren, sind das architektonische Markenzeichen. Durch die winklige Form entstanden zwei Arkaden. Auf die kleinere zieht Anke Vogl fast jeden Morgen mit ihrem Frühstückstablett: „Abhängig vom Sonnenstand kann ich zwischen einem sonnigen oder schattigen Plätzchen wählen.“ Der Zugang ist nicht nur aus dem Wohn-, sondern auch aus dem Schlafzimmer möglich. „Es ist einfach herrlich, aufzustehen, durch das bodentiefe Fenster neben dem Bett hinauszugehen und das Tageswetter zu fühlen.“
Der ursprüngliche Entwurf des OKAL-Bungalows wurde zugunsten eines größeren Gartens etwas verkleinert und sein Innenleben den Voglschen Alltagsbedürfnissen angepasst. Auf das Ankleidezimmer hat sie verzichtet, die Quadratmeter wurden dem Schlafzimmer zugeschlagen. Der Raum erhielt eine direkte Verbindung zum Bad, das für Anke Vogl als Wellnessbereich geplant wurde. In dem hat bei ihr ein WC nichts zu suchen: „In Asien werden diese Bereiche seit jeher voneinander getrennt. Wenn ich die Tür zum Schlafzimmer auflasse, durchströmt immer frischer Duft den Raum. Ein WC würde ich nicht neben meinem Bett haben wollen, eine Wanne schon.“
Durch die Grundrissverkleinerung verzichtete Anke Vogl auf einen kompletten Raum – 60 Quadratmeter und keinen weniger wollte sie sich für den Wohn- und Essbereich gönnen: „Heute würde ich möglicherweise anders entscheiden. Ich bräuchte das extra Zimmer zwar nicht täglich. Bei Besuchen von Freunden wäre es aber schon praktisch.“
Die Lüftungsheizung mit Wärmerückgewinnung ist für die Hausherrin eine völlig neue Erfahrung: „Ich konnte mir bis dato nicht vorstellen, dass man ohne Gas oder Öl billiger heizt. Aber es ist so. Und komfortabel ist die Anlage auch: Wenn mich meine Mutter besucht, die es gern sehr warm hat, drehe ich etwa zwei Stunden vorher die Temperatur hoch und alles ist bestens. Die trotz der Wärme immer frische, aber nie trockene Raumluft fällt ihr jedesmal besonders angenehm auf. Und ich nutze das System, um an heißen Tagen die Temperatur um drei bis vier Grad abzukühlen. Da das Haus sehr wirksam gedämmt ist, arbeitet die Anlage effektiv und schnell.“
Die liebevolle, üppige Bepflanzung rings um das Haus bringt Anke Vogl regelmäßige Bewunderung der Passanten ein und den Respekt der Nachbarn: „Ich weiß, welche Pflanzen und Bäume nicht nur im warmen Süden, sondern auch bei uns überleben. Da gebe ich gern mal Tipps weiter. Wenn ich unterwegs bin, was ja ziemlich oft geschieht, kann ich nicht immerzu jemanden bitten, den Garten zu gießen. Deshalb die Mediterranen. Sie sind zum Glück nicht wasserhungrig. Die Pflege und Gestaltung des Gartens, das ist mein Ausgleich, der mir alles bedeutet.“