Eigentlich ist der Begriff Trend für Gärten unpassend. Eine gute Gartengestaltung sollte schließlich locker 25 bis 30 Jahre ihre Gültigkeit beweisen. Aber verändern darf sich das eine oder andere schon. Wir fragten bei den Profis der Gärtner von Eden nach, was die kommende Saison bringen wird.
1. Attraktion zu jeder Zeit
Der Garten wird immer mehr zur Ganzjahresattraktion. Das gilt sowohl für die Optik als auch für die Nutzung. Bei der Pflanzenwahl sind solche Gewächse auf dem Vormarsch, die zu jeder Jahreszeit eine gute Figur machen – von der zarten Blüte im Frühjahr über appetitliche Fruchtstände im Sommer und leuchtende Färbung im Herbst bis hin zu Winterakzenten.
Wer seinen Garten nicht nur an den Sonnentagen und Sommerabenden nutzen möchte, investiert in einen überdachten Sitzplatz. Die klassische Terrasse bekommt immer öfter einen mit Loun gemöbeln ausgestatteten Partner an die Seite. Und der ist prädestiniert dafür, durch Standortwahl, Außenkamin, Überdachung und eventuell eine flexible Verglasung auch bei Regen oder kühleren Temperaturen zum Anziehungspunkt zu werden.
Der Gärtner-von-Eden-Tipp:
Wer ganzjährig attraktive Pflanzen anschauen möchte, ist mit Gräsern gut beraten. Die Beleuchtung von dekorativen Einzelpflanzen, wie etwa einem Blumenhartriegel, setzt zusätzlich Akzente. Bei der Einrichtung der Gartenlounge sorgen die neuen Gartenteppiche für Wohnzimmerambiente.
2. Selbstversorgung
Ganz vorn auf der Liste: die neu erwachte Lust am Ökologischen und der eigenen Ernte. Immer mehr Ziergärten bekommen einen Nutzgartenanteil dazu, am liebsten harmonisch in das Gesamtkonzept eingebettet, bestückt mit Pflanzen, die ebenso schmackhaft wie dekorativ sind. Rote Mangold- und Salatsorten, aber auch Kräuterbeete haben echte Dekoqualität. Selbst Hühner halten wieder Einzug in die Gärten, weil vielen immer wichtiger wird, wo das Frühstücksei herkommt.
Klar ist aber auch: Die neuen Nutzgärten haben nichts mit Omas Selbstversorger-Scholle zu tun. Der Spaß am Ernten sowie die Lust am Naschen stehen absolut im Vordergrund, den Hunger der ganzen Familie müssen sie nicht stillen.
Der Gärtner-von-Eden-Tipp:
Keine strikte Trennung zwischen Zier- und Nutzgarten. Mit einer geschickten Pflanzenauswahl gehen beide Bereiche eine reizvolle Verbindung ein.
3. Aber bitte mit Wasser
Wenn Grundstücks- und Budgetgröße es zulassen, gehört ein eigener Schwimmteich nach wie vor zu den größten Träumen von Gartenbesitzern. Der neue Liebling in diesem Bereich heißt Bio- oder Livingpool. Er schließt gewissermaßen die Lücke zwischen klassischem Swimmingpool und Naturschwimmteich.
Der große Vorteil des Biopools: Er kommt – anders als sein konventioneller Verwandter – ohne Chemie bei der Wasseraufbereitung aus. Und auch die bei Schwimmteichen notwendige Vegetationszone entfällt. Die Wasserreinigung übernehmen jetzt speziell entwickelte Filter mit Mikroorganismen, die sich platzsparend und dezent etwa unter einem Holzdeck verbergen lassen.
Der Gärtner-von-Eden-Tipp:
Neben den Vorlieben für das eine oder andere System der Wasserreinigung bei der Anlage einer Schwimmgelegenheit unbedingt auch den Architekturstil des Hauses und des gesamten Gartens berücksichtigen: Pools – egal ob bio oder klassisch – sind eher geradlinig, Schwimmteiche organisch rund in ihrer Grundform.
4. Große Formate von hier
Die Formate von Beton- und Natursteinplatten für Terrassen, Wege und Treppen werden im größer. Quadrate von bis zu 1,5 Meter Seitenlänge sorgen für Ruhe und Großzügigkeit. Weniger Fugen bedeuten weniger Unkraut. Allerdings ist auch klar: Wer in seinem Garten auf großen Platten stehen möchte, braucht für deren Verlegung auf jeden Fall die Unterstützung vom Profi, denn nur er kann die Schwergewichte mit Spezialwerkzeug fachgerecht verlegen.
In jedem Fall steigt bei Gartenbesitzern das Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Naturstein aus heimischen Steinbrüchen – oder zumindest aus Europa – erhält immer häufiger den Vorzug vor Importen aus Asien. Und auch hochwertiger Betonstein in anspruchsvollem Design wird in Deutschland produziert.
Der Gärtner-von-Eden-Tipp:
Egal ob Natur- oder Betonstein: Bodenbeläge niemals mit dem Hochdruckreiniger säubern. Das greift die Oberflächenstrukturen zu sehr an und verkürzt die Lebensdauer der Materialien. Organische Grünbelagentferner sind das bessere Mittel. Das gilt übrigens auch für Holz.
5. Kleider machen Gärten
Farben, die sich für Shirts, Röcke und Co. durchsetzen, haben eine große Chance auch als Modefarbe im Garten. Allerdings gibt es natürliche Grenzen, denn nicht jeder Ton ist auch im Blütenrepertoire von Pflanzen vorhanden. Der Evergreen unter den Farben im Beet ist die Kombination aus Weiß, Rosa und Blau.
Daneben gewinnt der monochrome Blütentraum immer mehr Anhänger. Und ganz gleich, welche Farben die Pflanzen in den Garten bringen sollen: Gartenbesitzer achten zunehmend darauf, wo das Grün herkommt und setzen verstärkt auf Einheimisches. Das hat gleich mehrere Vorteile. Die Pflanzen haben keine langen Transportwege hinter sich und man kann sicher sein, dass die Neuanschaffung mit dem hiesigen Klima zurechtkommt.
Der Gärtner-von-Eden-Tipp:
Wer auf Pflanzen aus regionaler Produktion setzt, sollte sich einmal vor Ort ein Bild von dem Betrieb machen, wenn die Möglichkeit besteht. Einige gute Pflanzenproduzenten gehen sogar so weit, dass sie die Erden für ihre Pflanzenzucht selbst herstellen.