Staudenbeete anlegen und gestalten

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Staudenbeete planen: Standort, Größe, Staudenarten

Ein klug geplantes Staudenbeet ist ein attraktiver Blickfang in Ihrem Garten. Die große Auswahl an Stauden in unterschiedlichen Farben und Formen macht es möglich, eine harmonische und gleichzeitig abwechslungsreiche Beetkomposition zu kreieren.

Bluehender Staudengarten
In der Größe gestaffelte Stauden in Gelb und Violett dominieren diesen Garten. (Foto: Bund deutscher Staudengärtner/B. Banse)

Durch geschickte Zusammenstellung von Pflanzen mit unterschiedlichen Blütezeiten können Sie zudem erreichen, dass Ihr Staudenbeet von Frühjahr bis Herbst farbenfroh bleibt. Wenn Sie auf mehrjährige Stauden setzen, müssen Sie Ihr Beet nicht jedes Jahr neu bepflanzen. Zudem wird der Pflegeaufwand überschaubar, wenn Sie die Pflanzen passend zu den Standortbedingungen auswählen.

Standort des Staudenbeetes

Überlegen Sie zunächst, an welchem Ort in Ihrem Garten Sie ein Staudenbeet anlegen möchten. Prüfen Sie dann, welche Bedingungen dort vorherrschen:

  • Ist es ein sonniger oder schattiger Standort?
  • Wie ist die Bodenzusammensetzung?
  • Ist es ein eher feuchter oder trockener Boden?

Beachten Sie bei der Auswahl der Stauden die Gegebenheiten an Ihrem Wunschort. Es macht zum Beispiel wenig Sinn, einen Sonnenanbeter wie den Sonnenhut (Rudbeckia fulgida) oder Steppen-Salbei (Salvia nemorosa) in ein schattiges Beet zu pflanzen. Farne und Funkien (Hosta) hingegen entfalten sich an einem schattigen Ort prächtig. Sie sollten Pflanzenarten mit ähnlichen Ansprüchen an Standort und Pflegebedarf auswählen. Lassen Sie sich dazu bei Bedarf in der Gärtnerei beraten.

Staudenbeete anlegen Sonnenhut
Der Sonnenhut (Rudbeckia) kann je nach Art bis zu drei Meter groß werden. (Foto: Bund deutscher Staudengärtner/B. Banse)

Wie groß soll das Beet sein?

Die Größe Ihres Staudenbeetes beeinflusst den Pflegeaufwand. Ein großes Beet ist einfacher zu pflegen, da größere Erdmassen Feuchtigkeit besser speichern. Wichtig ist aber auch, dass Sie alle Bereiche des Beetes gut erreichen. Überlegen Sie zudem, wie viel Sie in die Bepflanzung Ihres Staudenbeetes investieren möchten. Für ein dekoratives Beet benötigen Sie eine gewisse Menge an Pflanzen, als Faustregel vier bis fünf mittelhohe Stauden bzw. sechs bis acht kleinere Stauden pro Quadratmeter. Dazu können Ihnen Gärtnereien und Staudenlieferanten gute Richtwerte vorgeben.

 Staudenbeete gestalten – Spiel mit Farben und Formen

Um ein harmonisches Gesamtbild zu erreichen, sollten Sie bei der Kombination der Stauden Folgendes berücksichtigen:

  • Form und Farbe der Blüten
  • Form und Farbe der Blätter
  • Wuchshöhe der Stauden
  • Leitstauden, Begleitstauden und Bodendecker
  • Blütezeiten der Pflanzen

Blüten und Blätter als Blickfang

Stauden wie Tränendes Herz (Lamprocapnos spectabilis), Pfingstrose (Paeonia), Prachtkerze (Gaura lindheimeri) und Rittersporn (Delphinium) stechen durch ihre schönen Blüten hervor. Diese können Sie innerhalb des Staudenbeetes farblich aufeinander abstimmen, zum Beispiel mit einer kontrastreichen Mischung aus blauen, weißen und gelben Blüten. Besonders harmonisch wirkt hingegen die Kombination verschiedener Nuancen einer Farbfamilie, zum Beispiel die kühlen Blütenfarben Violett, Pink und Rosa.

Auch das Zusammenspiel verschiedener Blattformen sorgt für tolle Kontraste innerhalb des Beetes. Setzen Sie zum Beispiel Pflanzen mit starren, steifen Blättern wie dem Eisenkraut (Verbene) ein sich im Wind wiegendes Gras wie die Gartensegge (Carex) entgegen. Mit Gräsern kann man Abwechslung in ein Staudenbeet bringen. Sie sollten es jedoch nicht dominieren, denn nützliche Gartengäste wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge finden auf ihnen keine Nahrung. Machen Sie diesen Tieren eine Freude und pflanzen Sie besser Lavendel (Lavendula) oder Salbei (Salvia).

Leitstauden, Begleitstauden und Bodendecker

Schließlich gilt es auch auf die unterschiedlichen Wuchshöhen der Pflanzen zu achten. Als zentraler Blickfang dienen sogenannte Leitstauden – markante Pflanzen von hohem Wuchs, die einzeln, zu zweit oder in einer Dreiergruppe positioniert werden. Typisch sind Sonnenhut (Rudbeckia), Taglilien (Hemerocallis), Aster oder Pracht-Storchenschnabel (Geranium magnificum), aber auch höhere Ziergräser. Je nach Blütezeit können unterschiedliche Pflanzen die Rolle der Leitstauden im Beet übernehmen. Wenn der Großteil der Stauden ab Juli seine Hauptblütezeit bereits hinter sich hat, ziehen Dauerblüher wie die Prachtkerze (Gaura lindheimeri), Steppensalbei (Salvia nemorosa) und Mädchenauge (Coreopsis) noch immer die Blicke auf sich.

Umrahmt werden die Leitstauden von kleineren, weniger auffälligen Begleitstauden. Diese unterstreichen deren Wirkung, werden gern in Bändern oder kleinen Gruppen gepflanzt und dürfen sich an verschiedenen Stellen im Beet wiederholen. Geeignete Begleitstauden sind zum Beispiel Weicher Frauenmantel (Alchemilla mollis), Lavendel (Lavandula angustifolia), Hohe Fetthenne (Sedum telephium) oder Rittersporn (Delphinium).

Zum Auffüllen kommen Bodendecker wie Teppichphlox (Phlox subulata), Kriechender Günsel (Ajuga reptans), Kleines Immergrün (Vinca minor) und Gemeiner Efeu (Hedera helix) zum Einsatz.

Staudenbeete anlegen – vom Plan zum Beet

Einen Pflanzplan erstellen

Die beste Zeit zum Staudenbeete anlegen ist das Frühjahr oder der Herbst. Gräser sollten Sie ausschließlich im Frühjahr pflanzen, Zwiebelblumen im Herbst. Die meisten anderen Stauden gedeihen zu beiden Jahreszeiten. Bevor die Arbeit losgeht, zeichnen Sie einen Pflanzplan mit Quadratmeter-Raster und halten folgende Daten fest:

  • die verschiedenen Staudenarten
  • Menge und Verteilung der Stauden
  • benötigte Pflanzabstände
  • Wuchshöhen und Blütezeiten
Staudenbeete anlegen Stockrose
Stockrosen (Alcea rosea) blühen von Juni bis Oktober. (Foto: Bund deutscher Staudengärtner/B. Banse)

So vermeiden Sie, dass Pflanzen zu eng stehen, im Jahresverlauf unschöne Lücken im Beet entstehen und niedrige Pflanzen von höheren verdeckt werden.

Den Boden vorbereiten

Entfernen Sie alle Unkräuter und Äste und graben Sie das Beet spatentief um. Schwere Böden können Sie mit etwas Sand, Kompost oder Rindenhumus auflockern. Leichte Sandböden erhalten durch das Untermischen von Kompost oder lehmigen Mutterboden mehr Substanz. Nach dem Umgraben ziehen Sie die Erde mit einem Rechen glatt.

Die Stauden setzen

Um den Überblick nicht zu verlieren, markieren Sie mit hellem Sand ein Quadratmeter-Raster auf der Beetfläche. Platzieren Sie die Stauden entsprechend Ihres Plans und begutachten Sie das Arrangement. Stellen Sie sich vor, wie das Beet aussehen wird, wenn die einzelnen Stauden ihre volle Größe erreicht haben und in Blüte stehen. Sind alle Pflanzen am richtigen Platz, geht es ans Austopfen und Einpflanzen. Heben Sie Pflanzlöcher aus, die in Tiefe und Umfang dem Pflanztopf entsprechen. Setzen Sie die Stauden hinein und füllen Sie die Löcher mit Erde auf. Anschließend geben Sie eine Schicht gesiebten Kompost auf das Beet und verteilen diesen mit einem Rechen. Zum Schluss gießen Sie die Stauden gründlich, um die Pflanzen in die Erde einzuschlämmen.

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