Rentables Nass
Regen auffangen im Garten und sein Abwasser zweitverwerten, spart Kosten für wertvolles Trinkwasser und es lebt sich nachhaltiger. Besonders effektiv sind Komplettanlagen zur Wasseraufbereitung.
Wasser ist knapp, und teuer. Wer schon mal einen Sommer lang ausschließlich das kühle Nass aus der Leitung nutzte, um seinen Garten zu wässern, der weiß: Es braucht eine Menge davon. Um die 20 Liter besagt der Durchschnitt – pro Quadratmeter und pro Woche. Aufs Jahr hochgerechnet sind das mehrere Hundert Liter für ein einzelnes Beet, Tausende Liter insgesamt, und das nur für den Garten.
Dazu kommt der Wasserbedarf für nicht weniger intensive Verbrauchsarten: WC-Spülung und Waschmaschine. Diese zwei Posten machen nahezu vier Fünftel des Wasserbedarfs eines Haushalts aus. Wir spülen, waschen, gießen mit teurem Trinkwasser – es geht auch anders, ökologischer und sparsamer! Hier dümpelt immenses Sparpotenzial, das Hausbesitzer in Betracht ziehen und zudem recht einfach umsetzen können.
Weiches Regenwasser
Einen Regenbehälter hat wohl fast jeder im Garten stehen, und sei es nur die kleine Regentonne mit Deckel, der bei Regen aufgeklappt wird, um das Nass einzufangen. Vom gesammelten Regen kann der Garten in Schuss gehalten werden, zudem mit für Pflanzen bekömmlicherem Wasser: kalkfrei und weich, im Gegensatz zum Trinkwasser aus der Leitung. Größere Tonnen lohnen sich durchaus, ebenso der Anschluss der Wasserbehälter direkt an Fallrohren und Rinnen, wenn man den Regen auffangen möchte im Garten.
Mangelt es hierfür an Platz, schafft die Installation eines unterirdischen Tanks Abhilfe. Solche Erdtanks sind je nach Platz und Bedarf in unterschiedlichen Größen erhältlich und können auch nachträglich noch eingebaut werden, wahlweise im Keller. Mit einem Rohr- und Filtersystem wird der Tank dann zur Komplettanlage und das Regenwasser wird als Brauchwasser auch zur Nutzung im Haus aufbereitet.
Aufbereitetes Nass
Regenwasser für die WC-Spülung zu nutzen oder für die Waschmaschine – das ist ein erster Schritt. Geeignet ist das aufbereitete Nass durchaus: Der weiche, also kalkfreie Regen bekommt nicht nur Pflanzen, sondern auch Maschinen sehr gut. Aber es geht noch besser: Gering verschmutztes Abwasser vom Baden, Duschen und Händewaschen lässt sich ebenfalls aufbereiten und ein zweites Mal nutzen, anstatt es in die Kanalisation zu pumpen (siehe Grafik).
Direkt vor Ort wird das Secondhand-Wasser in einer Aufbereitungsanlage gereinigt und kann dann wiederverwertet werden. Grauwasser zu recyceln, statt teures und wertvolles Trinkwasser zu zapfen, spart enorm Kosten.
Zwei Wasserkreise
Zur Grauwassernutzung braucht es zwei Wasserkreise im Haus, plus den schon bekannten Tank im Garten unter der Erde beziehungsweise im Keller.
Grauwasser wird meist in einem zweistufigen Aufbereitungsverfahren gefiltert: erst biologische Reinigung, dann Membranfiltration zur Befreiung von restlichen Schmutzpartikeln. Am Ende des Prozesses läuft das Nass in Badegewässer-Qualität aus dem Rohr. Kostenpunkt: 4.000 bis 8.000 Euro. Die Investition zahlt sich schnell aus, egal ob umfassende Grauwasseraufbereitung oder Regenwassernutzung und Komplettanlage. Denn der Gesamtwasserbedarf eines Haushalts kann durch kombinierte Regenbehälter- und Grauwassernutzung um mehr als 50 Prozent reduziert werden. So kann es mit gutem Gewissen heißen: Wasser, marsch!
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