Pflege von Kräutern: Tipps und Tricks

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Die Aromastifter

Küche ohne Kräuter wäre wie High Heels ohne Absatz. Hier ein paar Tipps und Tricks zur Pflege von Kräutern in Haus und Garten.

Kräuter sind unentbehrlich für eine gesunde Küche und unsere ausgewogene Ernährung. Sie enthalten reichlich Nährstoffe, Mineralien und ätherische Öle. Zudem sind Kräuter  gut für die Verdauung und geben verschiedensten Speisen das gewisse Etwas, den letzten Pfiff.

Pflege von Kräutern Salbei
Marzipan-Gewürz-Salbei (Salvia officinalis ‘Nazaret’): Die silbrig-weißen Blätter sind flaumig behaart, die Blüten zart lila. Die Pflanze ist sehr robust und relativ anspruchslos. Die zarte Marzipan-Note bei dieser Diva unter den Kräutern kann zu überraschenden Kochexperimenten verführen. (Foto: Staudengärtnerei Gaissmayer)

Die frischen Kräuter sind das kleine, aber feine Extra für jeden Salat, aus keiner Suppe und keinem Eintopf wegzudenken. Sie machen sich aber auch hervorragend an Soßen wie auch in Backwaren. Und schließlich sind sie ein essentieller Bestandteil speziell der mediterranen Küche.

Zur richtigen Pflege von Kräutern ist es nützlich, eine Dinge zu wissen:

  • Gruppen von Kräutern
  • Mögliche Standorte und Lichtverhältnisse
  • Wasserbedarf und Gießen
  • Ansprüche von Kräutern an den Boden

Kräuter in der Küche

Für ein gutes, kräftiges Wachstum und die optimale Entwicklung der typischen Aromen unserer Kräuter wählen Sie am besten einen hellen Standort in Ihrer Küche. Man kann mehrere Kräuter in einem größeren Behälter halten, sollte dabei aber auf einen ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen achten, um eine eventuelle Pilzentwicklung zu vermeiden. Dabei können Sie die Kräuter je nach Wasserbedarf in zwei Gruppen einteilen. Salbei, Thymian, Rosmarin und Oregano brauchen deutlich weniger Wasser als zum Beispiel Estragon, Melisse und Basilikum.

Pflege von Kräutern Melisse
Zitronen-Melisse (Melissa officinalis ‘Binsuga’): Die aromareiche Sorte ist wüchsig und frosthart, ihr Gehalt an ätherischen Ölen hoch. Besonders aromareich sind die Blätter, bevor die Pflanze blüht und wächst. Nach der Blüte sollte sie zurückgeschnitten werden. Sie gehört zu den Klassikern unter den Heil-, Küchen- und Teekräutern. (Foto: Staudengärtnerei Gaissmayer)

Oder man stellt sich die Kräuter jeweils in einen Topf gepflanzt in die Küche. Das hat den Vorteil, dass man sie je nach Bedarf unterschiedlich stark Wässern und auch den Standort an die Lichtbedürfnisse der einzelnen Sorten anpassen kann. Kräuter sollten grundsätzlich von unten her, also direkt an der Bodenoberfläche feucht gehalten werden, damit die Blätter nicht nass werden. Das Wachstum und die Entwicklung Ihrer Kräuter in der Küche können Sie einmal im Monat mit einem organischen Dünger unterstützen.

Ein Tipp für die Vergesslichen unter uns oder auch für diejenigen, die beim Gießen von Kräutern bisher nicht so eine glückliche Hand hatten, sind moderne Kräutertöpfe mit einem eingebauten, automatischen Bewässerungssystem. Diese sorgen für eine ausreichende und regelmäßige Wasserzufuhr für Ihre Kräuter ganz ohne Gießen, sodass sie sogar während Ihrer Abwesenheit, zum Beispiel, wenn Sie im Urlaub sind, zuverlässig versorgt und vor dem Austrocknen bewahrt werden. Solch ein Kräutertopf wird bis zu einem vorgegebenen Niveau mit Wasser gefüllt, welches durch einen Schwimmer oder eine Markierung angezeigt wird. Dann führen Sie die Bewässerungshilfe von unten in den Topf ein, füllen ihn mit Erde, setzen die Kräuterpflanze ein und stellen diesen in das Wasserbad – fertig.

Kräuter auf dem Balkon oder der Terrasse

Auch auf dem Balkon wählen Sie bitte einen schönen, sonnigen Standort für Ihre Kräuter. Diese können im Balkonkasten oder in größeren Kübeln gedeihen. Trotz Regen empfehlen wir auch hier regelmäßiges Gießen. Dabei bitte nur die Erde benetzen, ausreichend wässern, aber unbedingt Staunässe vermeiden! Zur guten Pflege von Kräutern gehört auch die richtige Zusammensetzung der benutzten Erde. Kräuter aus südlichen Regionen gut zu erkennen an ihren kleineren, festen Blättern, bevorzugen sandigeren Boden und benötigen wenig oder gar keinen Dünger. Kräuter mit großen, weicheren Blättern wie z.B. Basilikum, Petersilie und Estragon brauchen reichlich Wasser, einen nährstoffreichen Boden und sollten regelmäßig gedüngt werden.

 Pflege von Kräutern im Garten

Im Garten stehen Ihnen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung, mithilfe Ihrer Kräuter das Gesamtbild kreativ zu gestalten. Ob als Kräuterbeet in geordneter oder leicht durchmischter Anordnung, als winterharte Ergänzung für Ihre Blumenbeete oder auch in einer Kräuterspirale: Küchenkräuter im Garten machen nicht nur aromatisch, sondern auch optisch etwas her.

Thymian
Zitronen-Sand-Thymian (Thymus serpyllum ‘Lemon Curd’): Die flachwüchsige Pflanze mit den hellrosa Blüten verträgt keine Staunässe, ansonsten ist sie robust und winterhart. (Foto: Staudengärtnerei Gaissmayer)

In jedem Fall sollten Sie auch hier einen sonnigen Standort wählen. Sollte der Boden nicht unbedingt optimal für die beiden oben erwähnten Kräutergruppen sein, können Sie entweder eine gute Portion Sand oder im anderen Fall Humus beimischen. Vor dem Einpflanzen empfiehlt es sich, den Wurzelballen etwas aufzulockern. Das hilft den Kräuterpflanzen bei der schnellen Bildung neuer Wurzeln. Direkt nach dem Auspflanzen sollten Sie Ihre Kräuter gut wässern. Haben diese in ihrer neuen Umgebung erst einmal Fuß gefasst, wird regelmäßiges Gießen nur noch in längeren Trockenperioden oder besonders heißen Sommerphasen notwendig.

Mit der ersten Ernte sollten Sie warten, bis die Kräuter im neuen Topf bzw. an ihrem neuen Standort im Garten gut eingewachsen sind und sich entwickelt haben. Für die Ernteschnitte benutzen Sie am besten ein scharfes Messer bzw. eine Schere. Beachten Sie, dass diese Schnitte bei den immergrünen Kräutern wie Thymian und Rosmarin gleichzeitig Rückschnitte sind.

Pflege von Kräutern Majoran
Sizilianischer Majoran (Origanum x majoricum): Er ist winterhart (!), steht gern in der Sonne und in durchlässigen Böden, besitzt ein vorzügliches, aber keineswegs aufdringliches Aroma, das besonders in der nördlichen bodenständigen Küche geschätzt wird. (Foto: Staudengärtnerei Gaissmayer)

Im Allgemeinen sollten eher die jungen Triebe geerntet werden, damit die Kräuterpflanzen sich voll und in alle Richtungen weiterentwickeln können. So bilden sich über die Jahre prächtige, buschige und kräftige Kräuter, an denen Sie und ihre Lieben lange Freude haben und die mit ihren Aromen dem Garten ein ganz besonderes Ambiente verleihen.

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