Der Garten der Zukunft
„Weiter so“ ist kein geeignetes Rezept für den eigenen Garten im gerade anbrechenden neuen Jahrzehnt. Der Klimawandel lässt nicht nur andere Pflanzen florieren. Seine Phänomene wie Dürren und zunehmender Starkregen haben auch Einfluss auf die Gartentrends der Zukunft.
1. Weniger Arbeit – mehr Genuss
Für die Gartenplanung bedeutet das: Hochbeete sind gefragt. Sie erleichtern das , die das Jäten und Ernten. Insgesamt werden die Nutzflächen kleiner, sie dienen auch als Naschbeete. Blumenrabbatte sollten dicht bestückt und bei der Auswahl der Pflanzen auf Qualität geachtet werden. So machen die Blühbereiche dem Gärtner wenig Arbeit. Derweil wachsen Terrassen zu Wohnzimmer-Größe heran und dominieren die ohnehin kleiner werdenden Gärten. Auch stimmungsvolle Beleuchtung oder Home-Entertainment halten Einzug. Bauherren sollten Steckdosen, Stromauslässe und eventuell auch einen Gasanschluss für Outdoor-Küche und -Heizung vorsehen.
2. Mehr Natur statt Showgärten
Ein Herz für Tiere: Im Blickpunkt stehen dabei besonders Insekten. Schließlich ist der Bestand von Fluginsekten wie Bienen, Fliegen und Schmetterlingen nach Erhebungen des NABU seit 1990 um gut 75 Prozent gesunken. Inzwischen setzt aber ein Umdenken ein, das mehr und mehr auch Hobbygärtner erreicht. Insektenfreundlich zu pflanzen bedeutet, darauf zu achten, dass man Stauden auch danach auswählt, ob sie Pollenspender und Nektarproduzenten sind. Zweiter Aspekt: Die Gewächse sollten so gewählt werden, dass sie ihre Leckereien für die Insekten gut verteilt über die Vegetationsperiode anbieten. Auch um die heimische Vogelwelt ist es alles andere als gut bestellt. Darum sollten Hobbygärtner darauf achten, dass die von ihnen ausgewählten Gehölze auch Früchte tragen.
3. Südliche Pflanzen siedeln sich an
Zu den neuesten Gartentrends gehört auch der Olivenbaum. Der Klimawandel bereitet ihm den Boden. Tatsächlich vertragen die Exoten winterliche Minusgrade in unseren Breiten; zu tief darf das Thermometer aber nicht sinken.
Milde Winter und heiße Sommer schaffen auch Verlierer: Heimische Gehölze wie Buche, Birke, Linde bekommen immer mehr Klimastress. Vor allem immergrüne Gartenbewohner wie der beliebte Kirschlorbeer leiden unter den Klimafolgen. Ihnen macht das Wuchern von Schädlingen und Sporen zu schaffen, die von steigenden Temperaturen profitieren. Mehltau greift um sich, Heckenpflanzen sterben ab. Standortgerechte Pflanzung zählt zum kleinen Einmaleins des Gärtnerns.
4. Drainage wird erste Gärtnerpflicht
Der Klimawandel bringt mehr Unwetter mit Starkregen. Dagegen wappnet man sich mit verbesserter Drainage, um Staunässe und Überschwemmungen zu vermeiden. Deshalb gehört die Entsiegelung des Grundstücks ebenfalls zu den Gartentrends.
5. Unsere Gärten werden smart
In immer mehr Gärten übernehmen Rasenroboter die lästige Pflicht des Mähens. In den 2020ern werden außerdem digitale Bewässerungssysteme Standard, denn auch sie sparen Arbeit und Wasser.
6. Schottergärten sind out
Steinwüsten rund um neue Einfamilien- oder Doppelhäuser, sehr freundlich als „Schottergärten“ bezeichnet, haben mit einem lebendigen Garten im Grunde genommen nichts zu tun. Zudem sind sie nach den Bauordnungen vieler Gemeinden eigentlich auch gar nicht erlaubt. Die gesellschaftliche Akzeptanz von Schottergärten schrumpft im neuen Jahrzehnt rapide.
Steine als Gestaltungselemente gewinnen dagegen an Beliebtheit: Naturstein-Mäuerchen, Findlinge oder Wegplatten geben Gärten Struktur. Sie wirken natürlicher als Beton-oder Stahl-Elemente – gerade in kleinen Gärten. Und sie passen hervorragend zu den kommenden Gräsern, Trockenstauden und Steingarten-Pflanzen wie Rosmarin, Lavendel, Salbei oder Schafgarbe. Opulenz und Farbe ins Gräserbeet bringen auch heimische Trockenkünstler wie Katzenminze, Verbene oder Allium.
7. Ein Bio-Pool hinter dem Haus
Nicht erst eine Reaktion auf die vergangenen Jahrhundertsommer ist die zunehmende Lust auf den privaten Pool oder Badeteich. Besonders hoch im Kurs stehen solche mit natürlich aufbereitetem Wasser, also Schwimmteiche und vor allem Biopools.
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