Unterschied zwischen Kamin und Ofen: Reine Geschmackssache

Wohlige Wärme für kalte Tage

Feuer in seiner schönsten Form: Kamine und Öfen spenden Wärme und verströmen Behaglichkeit. Je nach Modell eignen sie sich als knisternde Stimmungsmacher oder unterstützen das zentrale Heiz- und Warmwassersystem im Haus. Wir präsentieren die schönsten Modelle – vom Gaskamin bis zum Pelletofen und zeigen außerdem den Unterschied zwischen Kamin und Ofen.

Wenn es draußen kalt wird, machen wir es uns gern zu Hause bei behaglichen Temperaturen gemütlich. Heizen lässt sich als technische Aufgabe sehen, die eine Fußbodenheizung heutzutage unauffällig und effizient erledigt. Aber Wärme spricht – besonders im kalten Winter – auch die emotionale Seite in uns an. Denn wir lieben das Flackern der Flammen, das Knistern und Knacksen der Scheite, ihren behaglich-rauchigen Duft. Das ist Entschleunigung der besonderen Art. Da hat das Fernsehprogramm keine Chance, und das Smartphone wird zur Randfigur.

Der Unterschied zwischen Kamin und Ofen ist nicht so eindeutig, wie man meinen könnte. Meist ist mit einem Kamin eine fest ins Gebäude eingebaute Feuerstelle gemeint, ein Ofen ist oft freistehend und hat immer eine Türe oder eine Klappe. Damit Sie bei den vielen Möglichkeiten für Ihr neues Haus nicht den Überblick verlieren, stellen wir hier die wichtigsten Typen vor:

Kaminofen

Der freistehende Kaminofen wird in aller Regel aus Stahl oder Gusseisen seriengefertigt. Das Sichtfenster gibt den Blick auf die Flammen frei. Verkleidet mit Stahlblech, Stein oder Keramik heizen sich Kaminöfen schnell auf und spenden zudem rasch behagliche Wärme. Für Niedrigenergie- oder Passivhäuser wurden raumluftunabhängige Kaminöfen mit der sogenannten DIBt-Zulassung entwickelt, die vom Deutschen Insitut für Bautechnik (DIBt) zugelassen und zertifiziert sind. Bei neuen Modellen ist der Scheitholz-Kamineinsatz bereits fix und fertig im Schornstein integriert. Sie benötigen keine zusätzliche Stellfläche sparen außerdem wertvollen Platz ein. Sogar dreiseitige Kamine können auf diese Weise installiert werden. Klassische offene Kamine sind übrigens ab 2024 wegen ihrer Feinstaubemissionen verboten.

Kachelofen

Architekturkamin Eck Brunner Sitzbank
Dieser Architekturkamin zieht alle Blicke auf sich. Treppe und Kachelofen mit gemütlicher Sitzbank werden zum Gesamtkunstwerk. (Foto: Brunner)

Seine Errichtung ist deutlich aufwendiger und gehört in die Hand eines Ofenbauers. Ein Kachelofen wird für den Heizwärmebedarf und den Raum, in dem er steht, maßgefertigt. Ein Kachelofen für den Holzbrand, auch Grundofen genannt, heizte früher das ganze Haus. Im Gegensatz zum Kaminofen ist er ein Speicherofen. Seine Strahlungswärme gibt er an Objekte im Raum ab, es entsteht keine Luftzirkulation. Früher wurden Öfen für den Holzbrand nur mit Kacheln verkleidet, daher der Name. Heute gibt es darüber hinaus auch Edelstahl-Modelle oder verputzte Kachelöfen.

Warmluft-Kachelofen

Diese moderne Variante des Kachelofens heizt schneller auf und spendet schon nach kürzerer Zeit wohlige und warme Luft. Der Brennraum des Warmluft-Kachelofens ist aus Stahl oder Gusseisen industriell gefertigt und kann individuell verkleidet werden. Metallische Nachheizflächen sorgen für schnellere, ein keramischer Speicher hingegen für länger anhaltende Wärme.

Heizkamin

Er kommt dem beliebten offenen Kamin optisch am nächsten. Der Heizkamin wird als Ofen geliefert, der in eine Wand oder ein Gehäuse eingebaut wird. Der mit einer großen Sichtscheibe verschlossene Feuerraum ist von einem Kamingehäuse ummantelt. Dies stellt die umweltgerechte Verbrennung sowie wenig Emissionen und Wärmeverluste sicher. Neben Varianten mit Frontscheibe gibt es auch Heizkamin-Modelle mit Übereckfenstern oder beispielsweise Raumteiler mit Fenster nach zwei oder drei Seiten.

Gaskamin

Gaskamin Kingfire Schiedel
Der Kingfire Gas kombiniert romantisches Kaminfeuer mit der Bequemlichkeit einer modernen Gasfeuerstätte. (Foto: Schiedel)

Sie haben keine Lust auf Holzhacken, Scheite schleppen und Ofen auskehren? Wer auf Convenience wert legt, ist mit einem Gaskaminofen bestens bedient. Wie Holz aussehende Scheite machen aus dieser Art Gasheizung einen romantisch flackernden Kamin, den Sie sowohl an das Gasnetz oder an eine Gasflasche anschließen können. Gas erzeugt so gut wie keinen Feinstaub, der Wirkungsgrad kann zudem über 70 Prozent betragen. Betrieben werden Gaskamine mit Erdgas oder Propangas, erlaubt ist außerdem auch eine Flüssigpatrone mit bis zu elf Kilogramm.

Elektrokamin

Elektrolamin Wodtke goldener Rahmen
Ein goldener Rahmen setzt den Elektrokamin Feel the flame in Szene. Er braucht keinen Kamin, eine Steckdose genügt. (Foto: Wodtke)

Auch er bietet viel Komfort. Eine ausgeklügelte LED-Technik inszeniert ein täuschend echtes Flammenspiel, auf prasselndes Feuer oder knisternde Holzscheite muss man hier hingegen verzichten. Eine zuschaltbare Heizung sorgt in einem modernen Effizienzhaus an kühlen Herbsttagen für kuschelige Wärme.

Pelletofen

Pelletofen Wodtke
Ganz reduziert ist das Design des raumluftunabhängigen Pelletofens mit selbst verriegelnder Feuerraumtür. (Foto: Wodtke)

Pelletöfen sind Raumheizgeräte, die zu kleinen Brocken gepresste Holzreste verbrennen. Es gibt auch Kombimodelle, die Pellets und Scheitholz verbrennen. Eine kleine Förderspindel transportiert die Presslinge aus dem – bei kleineren Modellen meist in den Ofen integrierten – Vorratsbehälter automatisch nach Bedarf in den Brennraum. Dort werden sie elektrisch entzündet. Wasserführende Modelle versorgen das ganze Haus mit Wärme und sind technische Meisterwerke: Sie verfügen über einen Wärmetauscher, der es ermöglicht, die erzeugte Wärme in die Zentralheizung einzuspeisen. Weil hier nur ein Teil der Nennleistung direkt in den Raum abgegeben wird, eignen sich wasserführende Kamine besonders für Niedrigenergie- oder Passivhäuser! Sie sind meistens für die raumluftunabhängige Betriebsweise zugelassen und haben eine integrierte Filtertechnik mit optimaler Abbrandregelung. Der Staat bezuschusst diese Anschaffung mit 35 Prozent als Einzelmaßnahme.

Schornstein

Schornstein Kamin Kingfire Grande Schiedel
Der Ofen Kingfire Grande SC ist Schornstein und Kaminofen in einem, er bezieht die Verbrennungsluft über den aufgesetzten Schornstein mit Thermo-Luftzug von außen. (Foto: Schiedel)

Die Abgase während der Verbrennung müssen beim Holzofen oder bei der Holzheizung über einen eigenen Schornstein abgeführt werden. Dieser kann als Innenschacht angelegt sein oder als Rohr, das außen an der Fassade montiert ist. In der Regel kommen Keramik- oder Edelstahlabzüge zum Einsatz. Beide müssen auf die Leistung des Wärmeerzeugers abgestimmt und so konstruiert sein, dass möglichst wenig Wärme verloren geht.

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