Wer jetzt überlegt sein Einfamilienhaus energetisch nach- und aufzubessern oder über eine alternative Energieversorgung nachdenkt, stößt schnell auf die Idee des Kraftwerks für Zuhause. Ein sogenanntes Blockheizkraftwerk kann ein Segen sein, wenn man die hohen Anschaffungskosten nicht scheut und gewisse Voraussetzungen erfüllt werden.
Was ist ein Blockheizkraftwerk?
Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) besteht grundsätzlich aus einem Antriebsmotor, der mit Gas (Erd-, Bio- oder Flüssiggas) oder Öl betrieben wird, einem Stromgenerator und einem Wärmetauscher. Die Idee, die dahinter steckt, ist die der Kraft-Wärme-Kopplung. Der von herkömmlichen Stromerzeugern in Kraftwerken erzeugte Strom kann oft nur zu rund 36 Prozent genutzt werden. Die erzeugte Abwärme kann in zentralen Kraftwerken nicht verwertet werden, durch die langen Transportwege der Fernwärme geht weitere Energie verloren.
Bei einem dezentralen BHKW können rund 90 Prozent der erzeugten Energie genutzt werden, denn: Der Strom wird dort erzeugt, wo er benötigt wird, nämlich bei den Nutzern zu Zuhause. Die anfallende Abwärme kann vor Ort weiterverwendet werden, wo sie im zentralen Kraftwerk verloren gegangen wäre. Sie kann in das Heizungssystem eingespeist oder – bei einem stromgeführten BHKW – in einem Wärmespeicher zwischengelagert werden. Bei einem wärmegeführten BHKW kann der überschüssige Strom in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden.
Vorteile des BHKW
Die Vorteile eines dezentralen BHKW liegen auf der Hand: Als Hausbesitzer ist man von öffentlichen Netzanbietern unabhängig und kann sich nach eigenem Bedarf mit einem wärmegeleiteten oder stromgeführten BHKW selbstversorgen. Durch den kurzen Weg kann der hohe Wärmeverlust eingespart werden. Das benötigte Gerät ist handlich und nimmt kaum Platz weg. Zwei weitere Vorteile sind die staatliche Förderung der BHKWs und die Möglichkeit, überschüssigen Strom an öffentliche Netzbetreiber abzugeben und im Gegenzug dafür bezahlt zu werden.
Was kostet ein BHKW?
Die Anschaffungskosten für ein BHKW variieren nach den örtlichen Begebenheiten und dem KW-Typ. Man sollte mit reinen Anschaffungskosten ab 10.000 Euro rechnen, wobei aber auch noch Wartungskosten einzuplanen sind. Diese sind aber relativ gering. Dem relativ hohen Anschaffungswert sollte man die Folgekosten, die man erst im nächsten Jahr einsparen kann, entgegensetzen.
Auch zu beachten ist die staatliche Förderung von BHKW. Nach dem im April 2002 in Kraft getretenen Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz müssen Netzbetreiber Blockheizkraftwerke an ihr Netz anschließen und den dort überschüssigen Strom abnehmen. Für diesen Strom müssen die Netzbetreiber einen vereinbarten Preis sowie einen Zuschlag entrichten. Dieses Gesetz wurde zum 19. Juli 2012 noch einmal geändert, wobei auch die Zuschlagsätze angehoben wurden. Die Förderrichtlinien können auf der Internetseite des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle eingesehen werden.
Wann lohnt sich das BHKW für Zuhause?
Ein BHKW lohnt sich erst ab einer bestimmten Betriebsstundenzahl. Ein normales, neuwertiges Einfamilienhaus, welches gut gedämmt ist und von daher sowieso weniger Energie benötigt, hat höchst selten eine so hohe Betriebsstundenzahl. Der Einbau einer BHKW kann sich aber bereits in einem Zweifamilienhaus lohnen. Grundsätzlich lohnt sich die Anschaffung ab circa 3.900 Betriebsstunden pro Jahr. Wer über den Einbau eines BHKWs nachdenkt, sollte also einen Blick auf die eigene jährliche Kostenabrechnung werfen und abwägen, ob ein BHKW eine Alternative für das eigene Zuhause ist.
Zum Vergleichen kann man auf bester-stromanbieter.net die aktuellen Tarife und Angebote von Stromanbietern überprüfen. Wer ganz sicher gehen möchte, kann einen Spezialisten beauftragen, der die örtlichen Gegebenheiten analysiert und auf Wunsch eine Empfehlung ausspricht.