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Auch wenn 90 Prozent der Neubauküchen heute von den Architekten offen in den Wohnbereich eingeplant werden: Die Küche bleibt doch Kochwerkstatt. Das stellt neue Anforderungen an Wand- und Bodenbeläge.
Der Boden einer Küche muss heute nicht nur belastbar, wasserfest, schlagfest, rutschsicher und leicht zu reinigen sein. Er muss angrenzende Beläge berücksichtigen, also in Belaghöhe und Aussehen zum Boden des Wohnraums passen oder gar selbst repräsentativ sein.
Fliesen: Unverwüstlich und vielseitig
Fliesen sind im heutigen häufig fußbodenbeheizten Neubau im Bereich der Küche die beste Wahl. Sie können einen wohnlich reizvollen Kontrast bilden mit dem angrenzenden Belag. Oder sie haben eine derart behagliche Ausstrahlung, dass sie sich bis in den Wohnbereich hinein ausdehnen. Moderne Feinsteinzeugfliesen können Oberflächen von Beton über Stein bis Holz in Farbgebung und Oberflächenstruktur perfekt imitieren. Großformatig verlegt wirken sie ruhig und lassen Räume größer erscheinen.
TIPP: Für den Küchenboden empfiehlt sich Abriebklasse 3 oder 4.
Vinyl: Unempfindlich, pflegeleicht und günstig
Ein Belag, der immer noch gegen sein schlechtes Image kämpft, ist der Vinylboden. Der wird heute daher ein wenig verschämt auch als Designboden bezeichnet. Wissenschaft und Forschung haben allerdings gesundheitsgefährdende Stoffe zumindest in europäischen Produktionen so weit eliminiert, dass sich mittlerweile einige Designböden sogar mit dem Blauen Engel schmücken. Dabei hat Vinyl als Küchenbodenbelag eine Reihe Vorteile: Es kann nämlich nicht nur ebenfalls natürliche Oberflächen in Farbe und Struktur perfekt imitieren, ist unempfindlich und pflegeleicht, sondern obendrein fußwarm und weich. Und: recht preiswert.
Linoleum: Komplett natürlich und langlebig
Fast ganz aus natürlichen Rohstoffen wie Korkmehl, gemahlenem Kalkstein, Leinöl, Harzen und Pigmenten hergestellt wird Linoleum. Es ist allerdings nicht ganz so unempfindlich wie Fliesen oder Designboden, da feuchteempfindlich. Aber es ist auch farbstabil, hygienisch, pflegeleicht und langlebig und wird nicht umsonst gerne in Schulen und Behörden verlegt. Interessant für Bauherren, die die Bodenbelagsarbeiten im neuen Haus selbst übernehmen wollen: Es gibt Linoleum auch als Klickparkett zur schwimmenden Do-it-yourself-Verlegung.
Laminat: Auch für Selbstausbauer geeignet
Hauptbestandteil von Laminat ist ebenfalls Holz: Seine Trägerplatte ist aus verdichteten Holzfasern. Dünne Dekor-, Schutz-, Stabilisierungs- und Dämmschichten bestehen aus (bedrucktem) Papier, Kunststoff und Melaminharz.
Auch höherwertiges Laminat ahmt Holz, Stein oder sogar Beton perfekt nach. Es ist zwar feuchteempfindlich, aber pflegeleicht und kostengünstig in Eigenregie zu verlegen. Ist einmal die Dekorschicht verletzt, ist es allerdings nicht abschleifbar.
Maximal wohnlich: echtes Holz
Besonders im Hinblick auf die Offenheit zum Wohnen bietet sich ein Naturholzboden an. Tricky: Auch der kann mittlerweile zum Beispiel als Holzfliese perfekt und dreidimensional Steinoberflächen imitieren, die sich dann allerdings auch ohne Fußbodenheizung und im Sommer auch barfuß behaglich warm anfühlen.
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