Mehr Wohnfläche pro Quadratmeter
Lassen Sie sich nicht von steigenden Preisen die Freude aufs Eigenheim verderben. Schlaue Planung und platzsparend bauen helfen! So holen Sie das Optimum an Wohnfläche aus Ihrem Grundstück heraus.
Ich will alles, ich will alles und zwar sofort: Dieser alte Schlagertext ist ganz sicher nicht der optimale Ratgeber beim Planen Ihres Einfamilienhauses. Bauen ist nun mal teuer. Und da gilt es, (teure) Wohnträume auf die Ebene echter Bedürfnisse zu überführen. Zumal schon die Zukunftssicherheit Ihres neuen Eigenheims in puncto Energiebedarf und Haustechnik ebenso vernünftige wie grundsätzliche Anforderungen ans Budget stellt.
Platzsparend bauen bei kleinem Grundstück
Aber es geht beileibe nicht immer nur ums Geld oder Materiallieferschwierigkeiten. Manchmal ist eben das Grundstück in perfekter Lage nun mal einfach nicht größer. Oder der Bebauungsplan gestattet kein zweites Vollgeschoss. Oder, oder, oder…
Guter Rat kann also auch mal teurer sein, aber die meisten unserer zehn Planungstipps auf den folgenden Seiten helfen nicht nur beim Schaffen dringend benötigten Wohnraums, sondern entlasten sogar das Budget.
Weniger Dachschrägen
Dachschrägen mögen gemütlich sein. Sie sind jedoch echte Wohnraumvernichter. Denn ein Raum lässt sich erst ab einer Kniestockhöhe von 1,50 Metern problemlos möblieren und vollständig nutzen. Kniestock oder auch Drempel wird die Traufwand unterhalb der Schrägen genannt. Je geringer die Dachneigung, umso mehr Höhe gewinnt der Kniestock, ohne dass das Haus selbst höher wird.
Offener Grundriss
Lassen Sie überflüssige Wände und Türen weg und gewinnen Sie dadurch Raum und mehr tatsächliche Wohnfläche. Manchmal genügt schon eine Wandscheibe, um einen Bereich wie die Küche zum Wohnen hin etwas abzuschirmen. Geräumiger Baden und Relaxen funktioniert übrigens nach gleichem Rezept in Schlafzimmer und Bad.
Schlanker Außenwand-Aufbau
Sowohl im Massiv- als auch im Holzfertigbau werden Außenwand-Aufbauten recht unterschiedlicher Stärken angeboten. Sie betragen in etwa zwischen 30 und 46 Zentimeter. Da schlanker nicht unbedingt schlechter gedämmt bedeutet, können Sie bei gleichen Außenmaßen mit einem querschnittsoptimierten Wandaufbau um die fünf Quadratmeter Wohnfläche pro Geschoss gewinnen.
Kein Raum ohne feste Nutzung
Ein Gäste- oder Arbeitszimmer ist sicher „nice to have“. Aber brauchen Sie es wirklich? Ein solcher Extraraum schlägt im Baubudget mit einem satten fünfstelligen Betrag zu Buche. Sie sollten ausrechnen, wie oft sie dafür die Schwiegereltern im besten Hotel am Platze unterbringen können. Und vielleicht reicht fürs Homeoffice auch ein Schreibtisch oder Sekretär in einer ruhigen Ecke.
Restflächen vermeiden
Vermeiden Sie Flure oder Funktionsflächen zugunsten der Grundfläche der Wohnräume. Selbst der Technikraum ist heutzutage obsolet: Die gesamte Haustechnik passt in vorgefertigte Schrank- (Bild oben) oder Raummodule unterschiedlicher Formate. Die beanspruchen keinen eigenen Raum im Haus mehr. Oder die ganze Technik verschwindet diskret hinter der Schiebewand eines Zimmers.
Kleines Treppenhaus
Mit einem Flächenbedarf von nur sechs bis neun Quadratmetern ist die halb gewendelte Treppe große Platzsparsiegerin. Alle anderen Formen – selbst die einläufige gerade Treppe – beanspruchen mehr Platz im Grundriss.
Möbel einbauen
Einbaumöbel nutzen vorhandenen Platz optimal aus – von Wand zu Wand und vom Boden bis zur Decke. Und: sie können sogar Raumreserven erschließen, die Ihnen zur Unterbringung vielleicht noch gar nicht in den Sinn gekommen sind. So wie etwa die Flächen unter der Treppe.
Kompaktes Familienbad
Wellness hin oder her: Im Familienbad geht es um Praxistauglichkeit. Lässt sich der Raum beispielsweise von mehr als einer Person bequem gleichzeitig nutzen? Dafür braucht man keine 16 und auch keine zehn, dafür reichen schon acht Quadratmeter und gute Planung – siehe oben.
Tageslicht im Souterrain
Wer auf kleinem Baugrund mit der Grundfläche des Hauses geizen muss, kann einen tageslichthellen Wohnkeller ins Auge fassen. Sogenannte Lichtfluter (siehe oben) leiten viel Licht nach unten. Eine Abgrabung in Form einer Böschung mit Terrassenbeeten gestattet sogar durchs Kellerfenster den Blick ins Grüne.
Zweites Obergeschoss
Wo es die Bauvorgaben hergeben, lassen Sie Ihre Fantasie doch mal in die Höhe schweifen. Das kann beim Ausbau des Spitzdachs beginnen und bei einem zweiten Obergeschoss enden. Für ein Studio, das Homeoffice oder einen ruhigen Elternrückzugsbereich – vielleicht mit kleiner Dachterrasse!
Finden Sie Ihr Traumhaus in unserem Hausfinder.