Mein schönes zuhause°°°- Redakteurin Melina Rost hat gemeinsam mit ihrer Tochter getestet, wie eine Bemusterung abläuft. Alles easy – oder ganz schön herausfordernd? Die ungeschminkte Wahrheit erfahren Sie hier. Und nützliche Tipps gibt’s obendrauf.
Heute gehen wir einkaufen
Man hört und liest viel über die Bemusterung. Für die einen sind das aufregende Tage mit Shopping-Charakter, für andere einfach nur Stress pur. Da ich noch nicht gebaut habe, wollte ich selbst einmal erleben, wie alles abläuft und wie es sich anfühlt, so unendlich viele Entscheidungen treffen zu müssen – ich meine natürlich zu dürfen. Eine Entscheidung ist bereits gefallen: Mein vierjähriges Töchterchen begleitet mich.
Shopping Days
Also raus aus dem Homeoffice und hinein in das Bauinnovationszentrum K3 des Fertighausherstellers Kampa in Freiwalde (Brandenburg). Wir werden von der Ausstattungsberaterin Katja Starke in Empfang genommen. Damit alles so abläuft wie unter realen Bedingungen, hatten wir uns zuvor auf einen Grundriss und eine schlüsselfertige Ausführung geeinigt. Und ich bekam zur Vorbereitung viele Informationen zugeschickt. Alles sollte so echt wie möglich sein – mit einer Ausnahme: Anstelle der normalerweise drei vorgesehenen Bemusterungstage, ziehen wir das an einem durch. Ganz schön mutig, wie wir noch lernen werden.
1 . Schritt – Wünsche konkretisieren
Wenn der Grundriss des Hauses steht, dreht sich alles um die Ausstattung. Dafür müssen unzählige Entscheidungen getroffen werden: von der Steckdose über die Türklinke bis hin zur Fassadengestaltung. Der persönliche Geschmack spielt bezüglich der Wahl der Farben, Materialien, Formen und Stilrichtung also die Hauptrolle. Neben verschiedenen Unterlagen zur Vorbereitung wurden mir auch Zugangsdaten zu meinem persönlichen Online-Exklusivbereich bei Kampa zugesandt. Dieser hat einen hohen Nutzwert für mich, aber auch für den Ausstattungsberater. Hier kann ich meinen präferierten Wohnstil festlegen, Raum für Raum durchgehen und Inspirationen sammeln. Für die Bemusterung ist es essentiell zu wissen, in welche Designrichtung die Reise gehen soll; denn Farben, Formen und Materialien lassen sich so zielgerichtet wählen.
Ich klicke mich durch die verschiedenen Bereiche meines imaginären Hauses. Küche: welche Form? Kücheninsel, L-Form, 2-zeilig? Fassade: mit Verblendstein, mit Holz, weiß verputzt? Meine Auswahl kann ich speichern. Zudem habe ich die Möglichkeit, eigene Ge- staltungsideen hochzuladen, mir eine Merkliste anzulegen und vieles mehr. Das macht Spaß! Je klarer man vor Augen hat, wie man wohnen möchte, desto entspannter werden die Bemusterungstage.
2 . Schritt – Elektroplanung
In Freiwalde erwarten uns über 1000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in einem lichtdurchfluteten Gebäude. Wir starten mit der Elektroplanung. Die findet im Büro mit den Grundrissen auf dem Tisch statt. Jetzt werden die Positionen und Anzahl der Lichtschalter, Steckdosen, Decken- und Außenleuchten festgelegt. Ebenso die TV-Anschlüsse. Dafür ist es wichtig, schon vorab zu überlegen, wie die Zimmer möbliert sein werden. Wo steht das Sofa? Wo der Fernseher? Wie groß ist das Bett im Schlafzimmer, sprich, wo müssen die Steckdosen daneben platziert werden? „Je konkreter die Vorstellungen, desto glücklicher werden Sie in Ihrem neuen Zuhause sein“, weiß meine Ausstattungsberaterin Katja Starke.
3. Schritt – Das Haus von Außen
Dachziegel, Fassade, Haustür, Fenster: Das Haus braucht ein Gesicht. Es gibt jeweils eine große Auswahl an Produkten. Aber wie ist das eigentlich mit den Kosten? Kann ich aus dem gesamten Sortiment frei wählen ohne Aufpreis? Oder hat die Sache einen Haken? Obwohl ich relativ schnell weiß, was meinen Geschmack trifft (und was nicht), und obwohl mein Töchterchen noch voll bei der Sache ist, merke ich erste Ermüdungserscheinungen. Egal wie viel Spaß es macht, es ist tatsächlich anstrengend, so viele Entscheidungen zu treffen. Schließlich möchte man auch nach Jahren noch damit glücklich sein. Beruhigend finde ich allerdings, dass ich nach Abschluss der Bemusterung noch eine Woche lang die Möglichkeit habe, Dinge zu ändern. Das entspannt ungemein.
4. Schritt – Innenräume
Die Elektroplanung hatte ja schon stattgefunden. Aber das Design für Steckdosen und Schalter darf ich jetzt wählen. Welche Form, welche Farbe, welches Material? Gleiches gilt für Innentüren, Klinken, Fenstergriffe, Treppen und Bodenbeläge. Katja Starke hat schon unzählige Baufamilien durch die Bemusterung begleitet. Sie weiß, wann sie sich zurückziehen oder den Paaren besser eine Pause anbieten sollte.
Eine kleine Runde an der frischen Luft bewirkt Wunder. Vor allem dann, wenn Bauherren einfach keinen Konsens finden. Manchmal sind die Geschmäcker einfach zu verschieden und Spannungen vorprogrammiert. Aber was dann? Katja Starke hat schon einiges erlebt: „Aber am Ende war es immer gut“, schmunzelt sie. „Einmal kam ein Paar zu mir, das bestens gerüstet war für den Fall einer Nichteinigung. Es warf dann eine Münze. Das Zufallsprinzip wurde akzeptiert und beide waren zufrieden.“
5. Schritt Bad und Küche
Weiter geht’s! Es hilft ungemein, dass nicht nur die unterschiedlichen Produkte wie bei- spielsweise Armaturen, Küchenarbeitsplatten, Fliesen und Waschbecken nebeneinander präsentiert werden, sondern auch komplette Bäder- und Küchenwelten.
Solche, die die schicken, bereits im Standard enthaltenen Lösungen zeigen, aber auch DIE Luxusküche mit allen Schikanen und DAS Nobelbad mit Wellnessatmosphäre und freistehender Wanne. Geschmack und Budget entscheiden. Hier wäre ich durchaus bereit, einen Aufpreis in Kauf zu nehmen. Traumhaft! Der Tag geht zur Neige und wir haben mit der professionellen Hilfe der Ausstattungsberaterin im Schnelldurchlauf alles im und am Haus bemustert.
Mein Fazit:
Es war eine spannende, aufregende und durchaus herausfordernde Zeit, die eine gute Vorbereitung und die absolute Konzentration vor Ort erfordert. Ich bin erschöpft, aber es hat Spaß gemacht. Ich glaube, meine Tochter würde es genauso sehen, wäre sie nicht einfach eingeschlafen.
Entspannt durch die Bemusterung – meine Tipps
- Eine gute Vorbereitung ist das A und O.
- Beraten Sie sich umfassend im Vorfeld mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin. Meinungsverschiedenheiten vor Ort rauben nur Zeit und Nerven.
- Legen Sie ein Maximal-Budget für Produkte fest, die nicht im Standart inkludiert sind.
- Was tun, wenn Sie sich nicht einigen können? Entscheiden Sie vorher, wer bei welchem Bereich das letzte Wort haben darf.
- Gönnen Sie sich ausreichend Pausen.
- Lassen Sie Ihre Kinder mit Ihren Eltern oder Freunden im Hotel oder zuhause. Auch größere Kinder langweilen sich schnell.
- Haben Sie keine Angst vor den vielen Entscheidungen. Sehen Sie es einfach als ein gigantisches Shoppingerlebnis.