Tendenz steigend
Beim Thema altersgerecht bauen mag es verwundern, aber aktuell sind bereits etwa ein Viertel der Bauherren in Deutschland älter als 50 Jahre – Tendenz stetig steigend. Im Zuge der fortschreitenden Alterung der deutschen Bevölkerung gewinnt altersgerechtes Wohnen immer mehr an Bedeutung.
Dazu gehört natürlich auch die Frage, wie man im höheren Alter ein geeignetes Haus bauen und dieses Projekt finanzieren kann. Kein Wunder also, dass das Thema Wohnen 50 plus und die Möglichkeiten zum eigenen Heim sich heutzutage eines immer weiter wachsenden Interesses erfreuen.
Es gibt verschiedene Gründe, warum sich Menschen 50 plus dafür entscheiden, (noch einmal) ein Haus zu bauen. Die Kinder sind aus dem Haus. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Man denkt an die Zukunft. Der Schritt zum barrierefreien Bauen steht an. Vielleicht möchte man im höheren Alter eher in der Stadt leben, wo man besser versorgt und medizinische Betreuung leichter und schneller verfügbar ist.
Wohnen 50 plus heute
Bauherren im reiferen Alter haben in der Regel einen großen Erfahrungsschatz und wissen deutlich genauer als jüngere Menschen, was sie wollen und wie sie sich ihr Eigenheim für die zweite Lebenshälfte vorstellen.
Außerdem verfügen sie meist über bessere und solidere finanzielle Möglichkeiten. Beim altersgerechten Bauen gibt es zwei Punkte, die besonders wichtig sind:
Zum einen ist das die konkrete Konzeption des Baus, bei der die zweite Lebenshälfte gut geplant und vorausschauend durchdacht werden will. Zum anderen ist die richtige Finanzierung notwendig, um böse Überraschungen im Alter zu vermeiden.
Altersgerechtes Wohnen
Der wichtigste Aspekt beim Wohnen im Alter ist eindeutig die Barrierefreiheit.
Altersgerecht gebaut bedeutet, das Haus soll sowohl heutigen als auch den Ansprüchen der Bewohner in 20 oder sogar 30 Jahren gerecht werden. Eine angemessene Haustechnik im Sinne eines Smarthomes, mit der die Bewohner die Heizung regulieren, die Rollläden schließen oder das Licht bzw. den Fernseher an- und ausschalten können, sollte es später auch ermöglichen, unverzichtbare Dinge wie den Sicherheitsnotruf oder Warnsysteme in Bad und Küche zu steuern.
An solche und ähnliche Aspekte sollte bereits bei der Planung von altersgerechten Häusern im Hier und Heute gedacht werden. Auch ein extra Raum gehört mit in eine solche vorausschauende Planung. Er kann für die nähere Zukunft zunächst als Spielzimmer der Enkel angelegt, später dann zum Beispiel als Unterkunft für eine eventuell nötige Pflegekraft umfunktioniert werden. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, ein weiteres Bad mit einzukalkulieren und zumindest die Wasseranschlüsse dafür in das Konzept zu integrieren.
Der Bungalow als Option für altersgerechtes Wohnen
Ein Haus in Bungalow-Bauweise ist eine interessante Option, wenn man altersgerecht bauen möchte. Es handelt sich dabei um ein eingeschossiges, ebenerdiges Haus. Der große Vorteil beim Bungalow ist, dass er über keinerlei Treppen verfügt, auch nicht am Hauseingang. Alle Wohn- und Lebensbereiche sind auf einer Ebene und sind entsprechend barrierefrei zugänglich. Wenn man bei einem Bungalow-Bau noch an ausreichend breite Türen für Rollstuhlnutzung, bodengleiche Duschen und moderne Haustechnik denkt, kann man an einem solchen Haus bis ins hohe Alter viel Freude haben.
Die Finanzierung eines altersgerechten Hauses
Wer altersgerecht bauen möchte, sollte sich selbstverständlich auch reiflich Gedanken über die Finanzierung machen. Hierbei können sich Menschen im reiferen Alter gewisse Vorteile zunutze machen, die jüngeren Bauherren nicht so ohne Weiteres gegeben sind.
Ältere Bauherren verfügen gewöhnlich über eine höhere finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit sowie ein gehobenes regelmäßiges Einkommen, was ihnen mehr Kreditwürdigkeit bei den Banken bringt.
Zudem können sie oft einen hohen Anteil an Eigenkapital zur Verfügung stellen, das ihnen zum Beispiel durch den Verkauf der alten Bestandsimmobilie oder auch durch eine Erbschaft zur Verfügung steht.
Als leicht nachteilig für die Kredit- und Zinsenberechnung wirkt sich natürlich das fortgeschrittene Lebensalter aus. Die gute Nachricht dabei ist: Ein Höchstalter für eine Baufinanzierung gibt es nicht. Bis vor Kurzem war es den EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinien zufolge so, dass Banken darauf zu achten hatten, dass der Darlehensnehmer seine Kreditschulden bis zu seinem 75. Geburtstag getilgt haben muss.
Nun scheinen sich die Vorzeichen geändert zu haben. Mit dem „Basel IV“-Beschluss, in dem Änderungen der internationalen Bankenstandards zusammengefasst sind, soll ein Hypothekenkredit in der Regel bis zum Ende der Lebensarbeitszeit abgezahlt sein.
Sprich, an dem Tag, an dem man in Rente geht, muss der Kredit erledigt sein. Für alle seit 1964 in Deutschland geborenen Arbeitnehmer bedeutet das also: Mit dem 67. Geburtstag sollte der Kredit theoretisch zurückgezahlt sein. Umgesetzt werden muss der „Basel IV“-Beschluss von den unterzeichnenden Ländern bis zum Jahr 2023. Ob das tatsächlich passieren wird, ist fraglich. So hatte die Mehrzahl der Länder weltweit die Beschlüsse von „Basel III“ noch gar nicht umgesetzt, da wurde schon „Basel IV“ nachgeschoben.
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