Aus gutem Grund nennt der Manager der Fertighauswelt Köln Sven Gauter seinen 20.000- Quadratmeter-Arbeitsplatz „die modernste Hausausstellung“ Europas angesichts der acht Plusenergiehäuser, die bisher auf den 25 Parzellen in Frechen vor den Toren Kölns entstanden sind. Hier hat sich also viel wegweisendes Know-how für den Hausbau der nächsten Zukunft versammelt.
Welche Fertighäuser werden dort ausgestellt?
Die einzigartige Ausstellung wird vom Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) betrieben, dem 45 Unternehmen mit insgesamt 9.000 Mitarbeitern angehören. Sie haben alle Chancen, das Plusenergie-Konzept weiter voranzubringen. Immerhin bauen sie gemeinsam etwa 10.000 Häuser im Jahr. Und ihr Bauprinzip, das auf Holz als wichtigsten Baustoff setzt, ist nicht nur wegen des nachwachsenden Baustoffs ökologisch sinnvoll. Es hat auch beste Wärmedurchgangswerte und setzt schon deshalb den Energiebedarf des Hauses deutlich herab. Gute Voraussetzung also, um etwa mit Photovoltaik oder Wärmepumpe mehr Energie zu produzieren, als im Haus verbraucht wird. Und genau darauf kommt es an, wenn man sein Haus zu einem Plusenergiehaus aufwerten möchte.
Wohnen im Kraftwerk könnte man dieses Prinzip also verkürzt nennen, wenn dieser Begriff nicht sofort Assoziationen hervorrufen würde, die alles andere als charmant sind. Dabei sind Plusenergiehäuser keineswegs kalte, abweisende Konstruktionen, sondern höchst wohnliche Gebäude – deren Innenarchitektur und Einrichtung so unterschiedlich sein können, um jedermanns Anspruch an sein persönliches Umfeld gerecht zu werden.
Unterschiedlich sind aber nicht nur die Interieurs, auch die Energiebilanzen zeigen deutliche Differenzen auf. Der naheliegende Rückschluss, dass ein Gebäude mit hohen Überschüssen, die ins Netz abgeführt werden können, auch zugleich die bessere Lösung ist, ist aber zu kurz gedacht. Man muss hier Kosten und Nutzen miteinander vergleichen. Hohe Überschüsse bedeuten zumeist auch hohe Anfangsinvestitionen. Es ist also angebracht, erst einmal den Taschenrechner zu zücken, damit man ermitteln kann, wann sich die Kosten amortisieren. Um all das zu erleben und um entsprechende Informationen einzusammeln, ist ein Besuch in der Fertighauswelt von Frechen (sie nennt sich Fertighauswelt Köln) eine besonders günstige Gelegenheit.
Für Groß und Klein
Ein solcher Ausflug eignet sich für die ganze Familie. Während die Eltern sich auf Touchscreens über die technischen Möglichkeiten und über alle Varianten der Musterhäuser informieren können, können Kinder sich in der Spielecke im Empfangsgebäude vergnügen. Oder sie fügen – ganz zeitgemäß – auf Bildschirmen lustige Monster zusammen. Und gemeinsam können sie – zum Beispiel – in einer so genannten Fühlbox das Baumaterial Holz ertasten oder auf einer Wärmebildkamera beobachten, wie die Wärmedämmung bei einer Holzfertigbaukonstruktion funktioniert.
Und so kommt man da hin:
Die Fertighauswelt Köln ist von mittwochs bis sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet drei Euro für Einzelpersonen und fünf Euro für Familien. Der Park ist über das Autobahnkreuz Köln-West erreichbar.