Bäume haben schon immer die Architektur inspiriert. Und das Baumhaus dürfte der Jungstraum schlechthin sein. Dieser Hausform widmen sich zwei prachtvolle Bildbände mit atemberaubenden Hausbeispielen, die gar nicht immer notwendigerweise in den Ästen einer Baumkrone stehen, wie dieses Foto hier zeigt. Hauptsache, weit weg vom Boden des Alltags, am Busen der Natur und dem Himmel nah.
Auf einen Baum klettern, in seiner Krone auf einer kräftigen Astgabel bequem verborgen sein, aus dem Versteck die Welt von oben sehen – wer hat das als Kind nicht geliebt! Dass sich doch einige Erwachsene diesen Traum nicht nur erhalten, sondern sogar wahr gemacht haben, zeigen zwei Bildbände.
Während „tree houses“ eine atemberaubende weltweite Werkschau zeitgenössischer Baumhausarchitektur von romantisch über exotisch bis futuristisch präsentiert, zeigt uns „Traumhafte Baumhäuser“ die Konstrukte dreier Baumhausbauer, die seit 2000 mit ihrer Schreinerei 120 Projekte in ganz Europa verwirklicht haben.
Jenseits aller Kinderträume: Baumhäuser gehören zu den ältesten Gebäudeformen der Menschheit. Kunstgeschichtler und Architekturexperte Philip Jodidio schreibt in seinem einführenden Aufsatz in „tree houses“ über die Geschichte des Baumhauses bis hin zur heutigen Baumhaus-Renaissance im Kielwasser ökologisch-nachhaltiger Bauformen.
Phänomen: die damit einhergehende anwachsende Zahl hochqualifizierter, kompetenter Gestalter. Einer der herausragendsten von ihnen ist übrigens der Bremer Andreas Wenning, Architekt und Tischler, der mit zahlreichen Beispielen seines Büros „baumraum“ aus aller Welt in dem Buch vertreten ist. Stilistisch eher romantisch-konventionell, aber nicht weniger spektakulär sind die Bauten des französischen Trios um Alain Laurens.
Dieses visionäre Projekt des Bremer Baumhausdesigners Andreas Wenning geht deutlich über das hinaus, was man allgemein an Vorstellungen von einem Baumhaus hat. Nur die Terrasse ist am Baumwipfel aufgehängt. Der organische Bau auf schlanken Metallstützen hat ein luxuriöses Interieur mit Essbereich und Whirlpool und ist zum Meer hin orientiert. Es könnte auch gut an einem Berghang stehen und sich dann zum Tal öffnen.
Zwischen Erle und Eiche ist der dem Standort entlehnte Name dieses norddeutschen Baumhauses mit großer Lichtgaube nach oben. Seine Terrasse, durch die mitten hindurch ein Baum wächst, liegt einen Meter unterhalb der um 180 Grad verglasten Kabine, die als Schlafraum genutzt wird. Hier schwebt man im Liegen in der Baumkrone und kann geschützt und komfortabel die Natur beobachten.
In 27 Metern Höhe schlafen – dieses Baumhaus in Peru gehört zu einer Ferienanlage, die komplett auf Bäumen im Regenwald gebaut ist. Ein System aus Brücken und Terrassen verbindet die Bauten.
Zimmer mit Aufzug: Nur mit hilfe eines Flaschenzugs erreicht man die schwindelnde Höhe dieses Domizils.
Baumhaus mit Aussicht: Mit erstaunlicher leichtigkeit umgarnt es seinen majestätischen Träger.