Zudem benötigt ein Haus auf Bodenplatte einen zusätzlichen Technikraum, der wiederum im Erdgeschoss teurer ist als im Keller.
Stichwort Geld: Bei einem Wiederverkauf ist der Wertverlust bei einem kellerlosen Haus höher als bei einem unterkellerten. Die Entscheidung pro oder kontra Kellerbau ist grundlegend. Sollten die Bauherren im Nachhinein feststellen, dass sie mehr Platz benötigen als geplant, können sie nur noch in den Garten ausweichen und beispielsweise einen Schuppen bauen oder den Carport erweitern – optisch sicher eine wenig elegante Lösung.
Durchschnittlich kostet ein Keller zwischen 182 und 426 Euro pro Quadratmeter mehr als eine Bodenplatte. Das hat das Institut für Bauforschung in Hannover für ein frei stehendes Einfamilienhaus nach Angaben der Initiative „Pro Keller“ errechnet. Die von Experten angesetzten Baupreise beziehen sich auf Mittelwerte in Deutschland. So kostet ein Hochkeller demnach 180 Euro pro Quadratmeter mehr, ein voll im Erdreich sowie im Grundwasser liegender Keller mit wasserdichten Fenstern etwa 400 Euro pro Quadratmeter mehr.
Unser Tipp: Wenn es die Bauvorschriften zulassen, sollte das Souterrain aus dem Erdreich herausragen. Denn das einfallende Tageslicht sorgt für eine wohnliche und natürliche Atmosphäre – auch im dritten Geschoss.
Manchen Bauherren wird die Keller-Entscheidung von den natürlichen Gegebenheiten abgenommen, wie in Bühlertal im Schwarzwald. Ohne Untergeschoss wäre das Haus in extremer Steillage nicht möglich gewesen. „Wir wissen nicht, ob wir uns ohne diese Erfordernis für eine Unterkellerung entschieden hätten“, erzählt der Hausherr. „Jetzt sind wir aber sehr glücklich, diesen zusätzlichen Lebensraum zu besitzen.“ Der Kellerexperte Bürkle plante und baute das zur Hälfte im Erdreich verborgene Untergeschoss.