Sind Sie reif für die Insel?
Sie kochen gern mit Familie und Freunden? Dann sollten Sie unbedingt eine Kücheninsel einplanen. Das geht schon ab 13 Quadratmetern.
Denn erst die Insel adelt eine moderne Küche zur Traumküche. Kaum ein Eigenheim, das heute nicht ausgehend von diesem neuen Prestigeobjekt und Zentrum des Familienlebens geplant wird. Durchgesetzt hat sich auf breiter Front die offen in den Wohnbereich integrierte Küche mit der Insel als Grenzmarkierung – oder Bindeglied – je nach Ansicht.
Was wiederum nicht jedermanns Sache ist, verträgt sich intensive Küchen-Action doch nur bedingt mit entspannter Wohnlichkeit auf dem Sofa.
Lösung: die Wohnküche, die Kochen und gemütlichen Essplatz zusammenfasst – aber vom Wohnen abgeteilt ist oder sich mittels Türen abtrennen lässt. Auch in der separaten Küche ist schon Platz für eine kleine Kücheninsel, vorausgesetzt der Raum verfügt über mindestens 13 Quadratmeter Fläche.
Die Insel optimiert Abläufe
Heutzutage muss schließlich niemand seine Kücheninsel selber bauen. Und abgesehen vom Glamourgehalt hat so eine Kücheninsel auch ganz handfeste Vorteile. Schon in der einfachsten Form als reine Arbeitsfläche ohne Herd oder Spüle optimiert sie die Arbeitsabläufe: Vorbereitung, Kochen und Abwaschen lassen sich damit als ergonomisch perfektes Dreieck anordnen. Hinzu kommt einiges an Stauraumgewinn, beispielsweise auf der Essplatz-Seite für Geschirr. Diese technikfreie Form der Insel ist natürlich die günstigste.
Meist wird jedoch das Kochfeld in die Insel eingebaut und über ein im Boden verlegtes Kabel mit Strom versorgt. Der unverzichtbare Dunstabzug ist heute immer häufiger in das Kochfeld integriert.
Er saugt die Kochdünste machtvoll nach unten ab, befreit sie weitestgehend von Fett- und Geruchspartikeln und bläst die gefilterte Luft über einen Auslass im Inselsockel in den Raum zurück. So ein Muldenlüfter erspart dem Wohnraum die oft als unwohnlich empfundene Dunstesse über dem Kochfeld.
Abluftabzug schwierig auf der Insel
Alternative: die Umlufthaube an Draht seilen oder ein in die abgehängte Decke eingelassener Lüfter. Soll der Muldenlüfter allerdings unbedingt im Abluftbetrieb die Kochdünste nach draußen pusten, muss die Insel zur Halbinsel werden mit Kontakt zur Außenwand, da eine Abluftführung durch den Boden sehr aufwendig und wenig effizient wäre. Oder Sie greifen auf die übliche an der Decke montierte Haube mit ebenfalls an der Decke verlaufendem Abluftkanal zurück. Bauherren sollten jedoch bedenken: Im Winter ist der Abluftbetrieb im modernen Effizienzhaus wegen zu großer Heizungswärmeverluste nicht möglich.
Wichtigster Vorteil der Küche mit Kochinsel, egal mit oder ohne Theke: Koch und Köchin stehen nicht mehr mit dem Rücken zum Raum – Grundstein für den kommunikativen Charakter, der von Küchen heute verlangt wird.
Bei frühzeitiger Planung lässt sich sogar die Spüle integrieren. Dann müssen natürlich auch Wasser- und Abwasserleitungen durch den Boden eingeplant werden. Damit sind ideale Voraussetzungen für gemeinsames Kochen mit der Familie oder Freunden gegeben.
Alles auf einer Insel
Mit einer zweiten Ebene in Barhöhe kann die Insel auch zum Anlaufpunkt für Gäste werden, sei es zum Aperitif oder nur zum Topfgucken. Auf Tischniveau kann diese Fläche auch zum Frühstücks- oder – größer gedacht – gar zum Essplatz werden. Damit kommt man beim gemeinsamen Essen dem archaischen Bild des Sich-ums-Feuer-versammelns schon recht nahe.
Für eine schicke Loftlösung ohne Hoch- und Hängeschränke kann eine Insel sogar die ganze Küchentechnik und den benötigten Stauraum aufnehmen; dann braucht nur der Kühlschrank noch einen Platz an der Wand.
Die wichtigsten Maße
Abgesehen von den erwähnten Versorgungsleitungen für Strom und Wasser gilt es, bei der Planung mit Kücheninsel einige Maße zu beachten. Für die klassische Insel mit Kochfeld rechnet man mit zwei Metern Länge, damit links und rechts vom Kochfeld genügend Platz zum Vorbereiten und Abstellen bleibt. In der Tiefe beansprucht die Insel mindestens 80 Zentimeter. Und zur Wandzeile sollte die Insel 1,20 Meter Abstand halten. Die Höhe ist variabel.
Üblicherweise wird das Kochfeld etwas tiefer gesetzt; so kann entspannter in den Töpfen gerührt werden. Die übrige Vorbereitungsfläche mit eingelassener Spüle kann dann in Tischhöhe als Essplatz verlängert werden.
Mehr zum Thema Küche finden Sie in jeder Ausgabe von mein schönes zuhause.