Teure Bodenpreise und steile Hanggrundstücke treiben Hausbewohner in die Höhe und auf Dachterrassen. Mit guter Planung lassen sich die Chancen der exponierten Lage ausreizen.
Die Vorzüge einer Dachterrasse sind zweifelsfrei die luftige Höhe und mit ein wenig Glück eine unverbaute Aussicht. Pflegeleicht arrangiert, bietet sie nicht nur der Sonnenliege Platz, sondern auch Pflanzen, und sieht dann wie ein Stück Natur aus. Eine größere Dachterrasse sollte, ebenso wie ein Garten, in einzelne Räume unterteilt sein. Die Funktion als Raumteiler erfüllen zum Beispiel Sitzelemente oder bepflanzte Tröge sehr gut.
Bei wenig Fläche wirken runde Formen deplatziert. Geometrische hingegen schaffen Ordnung und Großzügigkeit, sind besser zu kombinieren und platzsparender einzusetzen. Längliche Tröge am Rand, kombiniert mit quadratischen, hohen Einzeltöpfen und einer säulenartigen Gehölzbepflanzung, wirken ruhig und trotzdem spannend.
Das Faszinierende an Dachterrassen ist die Aussicht. Wer die Freifläche deshalb nach allen Seiten offen lässt, wird sich allerdings schnell „ausgestellt” fühlen. Spannungsvoller ist eine Sicht, die subtil mit Pflanzen eingegrenzt oder teilweise verstellt wird. Die sich dadurch ergebenden Nischen sind gemütlich und einladend. Eine höhere Randbepflanzung kaschiert andererseits, was man nicht im Blick haben möchte – etwa die unschöne Dachfläche des Nachbarn.
Oftmals braucht es eine Art Fallschutz, der stabil, platzsparend und unauffällig angebracht ist. Hinter modernen Dachgartentrögen verschwinden solche Geländerelemente unauffällig. Die Pflanzen sind auf einer frei stehenden Dachfläche ohne offenen Bodenanschluss diversen Stressfaktoren ausgesetzt: Wind und starke Sonneneinstrahlung trocknen sie aus, Temperaturschwankungen bei Tag und Nacht verlangen ihnen allerhand ab.
Daher ist robusten Pflanzenarten, die in ihrem natürlichen Lebensraum ähnliche Bedingungen vorfinden, der Vorzug zu geben. Sie müssen mit wenig Erde auskommen, Trockenheit im Sommer wie im Winter ertragen, eher klein bleiben und schwachwüchsig sein, damit der Wind wenig Angriffsfläche hat. In der Natur kommen zwei Gruppen vor, die genau diese Zähigkeit und Robustheit besitzen. Einmal die Pflanzen, die an steilen, schottigen Berghängen überleben. Dazu gehören Kiefern (Pinus mugo ‘Mops’), aber auch einige Sorten Wildrosen, Mauerpfeffer, Dickblattgewächse. Ebenso geeignet sind mediterrane Pflanzen wie Lavendel, Thymian, Salbei, Ginster und gut gesicherte Buchse, die auch im Winter die Farbe Grün ins Geschehen bringen.
Ein beheizbarer Whirlpool oder ein einfacher Holzbottich, aber auch ein leise plätscherndes Wasserbecken, kühlt die Luft da oben und sorgt für Erfrischung. Zur perfekten Pflege und zum entspannenden Komfort gehören mittlerweile eine automatische Bewässerungsanlage und eine stimmungsvolle Beleuchtung für die Abendstunden. Erstere sollte den anspruchsvolleren Pflanzen zugestanden werden, damit sie jederzeit gut in Form bleiben. Mit dieser Ausstattung wird eine Dachterrasse zum gelungenen Gartenersatz auf überschaubarer Fläche hoch über den Köpfen der Nachbarschaft.