Was ist eine Villa? Streng akademisch gesehen, war sie bis in die 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts Ausdruck repräsentativer und elitärer Lebensart, nicht selten auch demonstrativer Herrschaftsarchitektur. Auch heutzutage ist die Villa eine größeres Haus, vorzugsweise verwurzelt in gehobener Lage, sprich: umgeben von einem weitläufigen grünen Areal und entsprechender Nachbarschaft.
Aber so, wie sich Standesdünkel erledigt hat, muss die Villa nicht lupenrein alle Zutaten ihrer vormaligen Bestimmung aufweisen. Die Gegenwart mit ihrem knappen Bauland, die Demokratisierung des guten Geschmacks, das Gestaltungstalent von Planern billigen ihr zwar weiterhin den obersten Platz auf dem Podest herausragender Architektur zu, aber dieses Podest ist längst nicht mehr nur der Elite zugänglich.
Ihr Nimbus ist den Villen auch bei ihren Zeitgeist-Adaptionen erhalten geblieben: Sie sind Sehnsuchtsorte, Heimstätten großzügiger Privatheit, Zitate klassischer architektonischer Grundmuster. Bei der OKAL-Villa standen einerseits die gern bewunderten Herrensitze der Toskana Pate und andererseits zeitgemäße Bauweisen. Freiheit fürs Auge und Liebe zum Detail dürfen sich auf 230 Quadratmetern ausbreiten. Da sich Familienleben auch in so großer Umgebung gemeinhin den üblichen Alltagsabläufen angleicht, wurde der Grundriss klassisch-bewährt angelegt: Im Erdgeschoss findet alles familiäre, gesellige Treiben statt, das Obergeschoss dient den ruhigen, zurückgezogenen Stunden.
Also unten der Wohnbereich für die Tafelrunden, mit der je nach Vorliebe separaten oder in den Raum integrierten Küche, der Sofaecke und natürlich dem Austritt auf die Terrasse. Ein vorgesetzter Erker schafft in dem großen Raum ein paar Nischen und relativiert seine Überschaubarkeit: Nicht alles ist auf den ersten Blick einsehbar. Ein Raumwunder, üppig mit Licht und Ausblicken ausstaffiert. Dass der Gästebereich hier untergebracht ist, bringt zwei Vorzüge mit sich: Auch Besucher sind immer nah dran am Geschehen und haben jederzeit Zugang zu Garten und Terrasse – ist ein luxuriöserer Auftakt für den Tag vorstellbar? Andererseits kann der vom Wohnbereich abgetrennte Bereich jederzeit als häusliches Büro genutzt werden.
Aus dem Hauswirtschaftsraum führt optional die Treppe in den Keller. Wer auf ihn nicht verzichten möchte, hat allen Platz für Weinvorräte, für Hobbys oder für ein Fitness-Center. Enge ist auch hier kein Thema. Das Obergeschoss, mit frei planbarem Wellness-Bad und drei Zimmern, spielt seinen Charme nicht nur mit bodentiefen Fenstern und dem Erdgeschoss adäquaten Raumhöhen aus, sondern hält – die Toskana lässt grüßen – noch zwei Balkone bereit. Teils überdachte Logenplätze für Sonnenauf- oder -untergänge, mit Säulen, die das Dach stützen.
Für die gelungene Versöhnung von Altem und Neuem spricht auch die Achtsamkeit bezüglich umweltfreundlicher Aspekte. Energieeinsparung ist nicht notwendiges Übel, sondern untrennbarer Bestandteil der Entwurfsstrategie beim Fertighausunternehmen OKAL. Als Niedrigenergiehaus konzipiert, fallen bei dem großen Haus relativ geringe Heizkosten an: je nach Heiz- und Lüftungsgewohnheiten um die 500 bis 600 Euro Heizkosten pro Jahr. Wärmerückgewinnung, Gasbrennwerttechnik oder Solaranlagen – die Energiesparpakete kann sich jeder Bauherr aus einem Pool von Varianten zusammenstellen – stehen für den verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen der Natur. Auch das macht Häuser zu Sehnsuchtsorten.