Ideen um den Hauseingang zu gestalten
Die Haustür führt vom öffentlichen in den privaten Raum. Sie soll einladend wirken, aber zugleich auch schützend. Unterstützung bieten architektonische und technische Elemente wie Türkommunikation, Vordach oder Beleuchtung.
Die Haustür gilt als Visitenkarte des Hauses. Ein Hauseingang kann beeindruckend, einladend oder abweisend wirken. Das gilt nicht nur für Besucher, sondern auch für Bewohner, die täglich nach der Arbeit oder anderen Aktivitäten nach Hause zurückkehren. Für sie muss die Haustür noch eine ganze Reihe anderer Aufgaben n erfüllen – zum Beispiel vor Wetter, Kälte oder Einbruch schützen. Deshalb sind die Ansprüche an die Eigenschaften und die Qualität einer Haustür hoch. Um diesen gerecht zu werden, braucht sie Unterstützung: Gemeinsam bilden die Haustür mit oder ohne Vordach, Türkommunikation, Hausnummer, Beleuchtung und Briefkasten das „Team Hauseingang“.
Im Mittelpunkt: Die Haustür
Eine moderne Haustür muss hohe Anforderungen an Wärmeschutz und Sicherheit erfüllen und soll zudem gut aussehen. Das ist mit unterschiedlichen Materialien und Materialkombinationen möglich. Die gängigsten davon sind Holz, Kunststoff und Aluminium.
Wärmedämmung
Als Öffnung in der Gebäudehülle stellt die Haustür eine energetische Schwachstelle dar. Sie muss deshalb gut isoliert sein, damit möglichst wenig Heizenergie nach außen entweichen kann.
Wie gut ein Bauteil gegen Wärmeverluste gerüstet ist, erkennt man am U-Wert, für die Haustür auch Ud-Wert genannt. Je kleiner dieser Wert, desto besser die Wärmedämmung der Tür. Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) darf der Ud-Wert einer neuen Haustür maximal 1,8 betragen. Das ist allerdings nach heutigen Maßstäben kein besonders beeindruckender Wert. Türen von Effizienzhäusern müssen mindestens Ud 1,3 aufweisen, Passivhaustüren erreichen Ud 0,6. Hoch wärmedämmende Türen haben einen komplexen Aufbau aus mehreren Schichten und Kammern, die mit Dämmstoff gefüllt sind. Glaselemente müssen mit Wärmeschutzverglasung ausgeführt werden. Wichtig ist auch, dass Dichtungen zwischen Rahmen und Türblatt, beziehungsweise am Türrand, luftdicht abschließen.
Einbruchschutz
Eine einbruchhemmende Haustür ist die Basis eines sicheren Hauseingangs. Hightech-Schlösser oder Videokameras nützen unter Umständen wenig, wenn die Haustür sich allein mit körperlicher Gewalt oder einfachen Werkzeugen aufbrechen lässt. Absoluten Schutz gibt es nicht, aber man kann eine Tür so konstruieren, dass sie Aufbruchsversuchen möglichst lange Widerstand entgegensetzt – daher der Begriff Einbruchhemmung. Die europaweite Norm die DIN EN 1627 definiert sechs Widerstandsklassen (RC 1 bis RC 6) in Abhängigkeit der jeweils eingesetzten Werkzeuge und der Zeit, die nötig ist, um die Tür aufzubrechen. Für Privathäuser werden in der Regel die Widerstandsklassen RC 2 und RC 3 empfohlen. Sie bieten Schutz vor Gelegenheitstätern, die mit relativ einfachen Werkzeugen unterwegs sind. Erfahrungsgemäß gibt diese Tätergruppe meist nach wenigen Minuten auf, wenn sich bis dahin das Hindernis Tür nicht überwinden lässt.
Öffnen und Schließen
Auch die Robustheit des Türschlosses trägt ihren Teil zur Widerstandsfähigkeit einer Haustür bei. Dabei kommen heute statt klassisch-mechanischer Schlüssel und Zylinder immer öfter elektronische Schließsysteme zum Einsatz, die teilweise komplett schlüssellos funktionieren. Neben Sicherheit spielt hier vor allem der Komfort eine Rolle.
SMART ÖFFNEN & SCHLIESSEN
Elektronische Türschlosssysteme gibt es mit oder ohne Schlüssel – Sie haben die Wahl:
- Smart Locks: Smarte Schlösser öffnen wie herkömmliche mit Schlüsseln, die aber nur funktionieren, wenn das Schloss sie als zugangsberechtigt erkennt. Die Berechtigung wird per App programmiert, einem verlorenen Schlüssel kann sie einfach entzogen werden.
- Elektronische Schlüssel: Das kann zum Beispiel eine Chipkarte sein, die nur vor das smarte Schloss gehalten werden muss. Bei Verlust wird das Schloss flugs umcodiert.
- Pin-Code oder Fingerabdruck: Smarte Türöffnung funktioniert ohne Schlüssel oder Schlüsselersatz, entweder durch Eingabe eines Zahlencodes oder mit einem Fingerabdruck. Ein Fingerprint-Sensor erkennt die Zugangsberechtigten am Relief der Fingerkuppe, das bei jedem Menschen und jedem seiner Finger einmalig ist.
- Zugang per App: Das allgegenwärtige Smartphone übernimmt mit einer entsprechenden App die Schlüsselfunktion. Vorteil: Man kann auch Gästen, Handwerkern oder Dienstleistern für begrenzte Zeit den Zutritt zum Haus freigeben.
Türkommunikation
Wer steht da an der Haustür? Türkommunikation bedeutet, mit dem Besucher, der klingelt, Kontakt aufzunehmen, bevor man die Haustür öffnet.
Auch das dient Sicherheit und Komfort gleichermaßen. Technisch kann die Türkommunikation unterschiedlich umgesetzt werden.
- Gegensprechanlage: Die klassische Lösung ist eine Außensprechstelle, eine oder mehrere Gegensprechstellen im Haus und ein Türöffner sind über Klingelleitungen verbunden (2-Draht-Bussystem).
- Video-Türsprechanlage: In das 2-Draht-Bussystem kann auch eine Videokamera integriert werden, die ihr Bild auf ein Display der Innenstation überträgt. Bei automatischer Bildaufzeichnung kann man nachträglich verfolgen, wer wann geklingelt hat, während niemand zuhause war.
- IP-Türstationen: Sie brauchen keine Gegenstelle im Haus, sondern merbinden sich direkt über LAN oder WLAN mit einem Internet-Router. So können Video-Aufnahmen der Türstation im Cloud-System des Herstellers gespeichert und per App aufs Smartphone oder Tablet gesendet werden. Man kann also auch aus dem Büro oder im Urlaub mit Besuchern an der heimischen Haustür kommunizieren.
- Funk- oder DECT-Türstation: Eine drahtlose Verbindung der Türsprechstellen ist auch über Funk möglich – zum Beispiel über den bei schnurlosen Telefonanlagen gebräuchlichen DECT-Standard. DECT ist für die Übertragung von Sprache optimiert und ist meist stabiler als WLAN. Für Video-Aufnahmen muss separat eine Kamera installiert werden.
- Smarthome: Die Türkommunikation lässt sich auch in ein Smarthome-System integrieren. Damit ist es beispielsweise möglich, über eine Innentürstation zusätzlich die Außenbeleuchtung oder Jalousien zu steuern.
Vordach
Schutz gegen Witterung in Form einer Überdachung verlängert die Freude an einer hochwertigen und schönen Haustür. Auch für Bewohner und Besucher ist es angenehmer, beim Schlüssel suchen, App öffnen oder ins Türmikrofon sprechen nicht im Regen zu stehen. Nicht zuletzt kann ein Vordach den Hauseingang auch noch einmal optisch attraktiver machen.
Schöner als ein 08/15-Modell aus dem Baumarkt ist jedoch eine architektonische Lösung wie beispielsweise eine zurückgesetzte Haustür, eine L-förmige Überdachung oder ein über der Haustür verlängertes „abgeschlepptes“ Hausdach.
Was sonst noch zum Hauseingang gehört
Ein wichtiger Faktor für die Sicherheit wie auch die „Willkommenskultur“ des Hauseingangs ist die abendliche und nächtliche Beleuchtung. Sie weist Besuchern den Weg, schützt vor Stolpern und Unfällen, wirkt aber gleichzeitig abschreckend auf ungebetene Gäste, die nicht gern im Hellen stehen. LED-Technologie, Leuchtenvielfalt und smarte Steuerung bieten viele Möglichkeiten für gutes Licht rund um die Haustür.
Ein kleines, aber wichtiges Detail am Hauseingang ist die Hausnummer, die nach dem Baugesetz sogar Pflicht ist und von der Straße aus lesbar sein muss.
Auch ein Briefkasten sollte nicht fehlen, selbst wenn ein Großteil unserer Briefkommunikation mittlerweile auf elektronischem Weg erfolgt. Dafür spielt die Paketpost eine immer größere Rolle, sodass sich unter Umständen ein XXL-Briefkasten oder eine smarte Paketbox mit Zugangsberechtigung für Zusteller anbietet.
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