Maximum auf Minifläche
Auf trapezförmig geschnittenen 315 Quadratmetern Baugrund wollte Stefan Winter gemeinsam mit Zimmermeisterhaus seinen Traum vom Familienhaus errichten. Das Konzept der Neubausiedlung sah keine größeren Grundstücke vor. Ziel: dem sinnlosen Trend von immer mehr Wohnfläche pro Kopf entgegenwirken und angesichts stark gestiegener Kosten für energieeffizientes Bauen auch weniger betuchten Familien den Schritt zum Eigenheim ebnen. Perfekt für die Pläne von Stefan Winter, der sich sein Haus „nicht zu groß“ wünschte.
Auf das angedachte massiv gebaute Passivhaus musste auch Stefan Winter verzichten. Das gaben die erforderlichen erheblich größeren Wandstärken auch hier einfach nicht her. Aber ein wirksames Gegenmittel gegen zu große Enge war vorgegeben: zweigeschossige Bauweise und ein flaches Satteldach. Und der Architekt Jörg Biermann von Zimmermeisterhaus investierte eine Menge in Planung mit Augenmaß, um aus dem winzigen Grundstück das Optimum fürs Haus herauszuholen. Motto: „Kleines Haus, ganz groß.“
Zunächst zog er die Erdgeschosswände des nur 6,50 Meter schmalen Baukörpers bis an den geforderten 3-Meter-Abstand der leicht auseinanderlaufenden Grundstücksgrenzen, was dem Wohnbereich von immerhin 48 Quadratmetern Luft verschaffte. Der weitet sich über drei große Fensterflächen zur umlaufenden Terrasse. Der zentral platzierte Kaminofenblock zoniert diesen Bereich gemeinsam mit dem Küchentresen sehr geschickt.
Die Schlafzimmer sind mit 11, 12 und 16 Quadratmetern nicht eben riesig, dank kluger Schnitte und ihres firsthohen Ausbaus aber gewiss noch akzeptabel. „Nicht zu groß“ bedeutet im Fall von Haus Winter neben kompakten Außenmaßen und überschaubaren Raumgrößen auch den Verzicht auf einen Keller. Ersatzstauraum-Idee des Zimmermeisterhaus-Architekten: Er verbreiterte die über eine Garderobenschleuse angedockte Garage hinterm Haus und schob ihre Rückwand bis an die Grundstücksgrenze. Und statt eines geräumigen Familienbads schlug er dem Bauherrn erfolgreich zwei praktische Duschbäder vor, um die morgendliche Rushhour zu entstressen. „Die Ideen von jemandem, der sich täglich mit der Materie befasst, waren absolut unbezahlbar“, lobte Stefan Winter seinen Architekten von Zimmermeisterhaus.