Applaus!
Der verglaste, vorgesetzte, die Front beherrschende Erker ist das Erste, woran der Blick bei diesem Holzhaus von Haas haften bleibt. Wenn das Auge dann den restlichen Baukörper erfasst, darf es sich an harmonischen Proportionen, an sorgsam gewählten und platzierten Fensterformaten, an einem Farbmix von Grau und Weiß für den Hauptkörper und einem satten Rot für den giebelseitigen Hauseingang erfreuen.
Überhaupt hat der Schweizer Architekt Edgar Cueni ein feines Händchen beim Haas-Musterhaus „MH Suhr 179“ bewiesen: von keiner Zutat zu viel, aber architektonische Finessen ausreizend. Seine Vorliebe für Licht beispielsweise dokumentieren die vielzähligen Fenster auf allen vier Seiten des Hauses.
Auch innen zeigt sich eine Wohnwelt von Lebensart und Charme. Garderobe und Windfang als Einheit, ein Gäste-WC, das sich hinter einer platzsparenden Schiebebetür verbirgt, der mehr als 60 Quadratmeter große Wohnbereich stehen für ein offenes, klar strukturiertes Raumkonzept. Das sich nach oben mit einem offenen Luftraum weitet. Wird das Haus wie in diesem Fall ohne Keller gebaut, gibt es auf Erdgeschossebene noch einen Technikraum.
Die Treppe, von Wandelementen umrahmt und von einem Fenster ins rechte Licht gesetzt, führt in das gleichfalls großzügige Obergeschoss. Über die Galerie mit 18 Quadratmetern gelangt man nach oben in die Schlafräume und das Bad. Dem Schlafzimmer der Eltern ist eine Ankleide angefügt, die auf einer zweiten, mit der Leiter erreichbaren Ebene sehr viel Stauraum bietet.
Auch der Nachwuchs dürfte sich in seinen beiden Zimmern mit Belichtungen nach zwei Seiten äußerst wohl fühlen. Einen fast schon genialen Trick wagte Edgar Cueni im Bad. Die im Erker vor dem bodentiefen Fenster platzierte frei stehende Wanne präsentiert sich wie in einem Schaufenster. „Ich habe auf der einen Seite einen Spiegel unter der Dachfläche angebracht, der den Kronleuchter über der Badewanne spiegelt“, erklärt der Architekt seine Planung. Das Bad hat übrigens Zugang auf den Balkon.
Dank der bestens gedämmten Holzbauweise, der energetisch optimierten Architektur, der Heiztechnik – eine Luft/Wasser-Wärmepumpe und kontrollierte Be- und Entlüftung –, erfüllt dieses Haus die strengen Anforderungen an ein zertifiziertes „Minergiehaus“ mit höchster Wirtschaftlichkeit und Energieeinsparung. Applaus auch dafür.