Schön barrierefrei wohnen
Aufgrund eines Autounfalls plötzlich querschnittsgelähmt zu sein, verlangt einem Menschen, ins Leben zurückzufinden viel ab. Aber mit einer Lebensgefährtin an seiner Seite und einer klaren Vorstellung von einem eigenen barrierefreien Heim, konnte der Bauherr auf einem ideal gelegenen Bauplatz loslegen. Der Bauplatz war optimal für einen Bungalow geeignet. Den Grundriss dafür hat der Bauherr selbst entworfen – schließlich kennt er seine eigenen Stärken und Schwächen und seine Wohnbedürfnisse am besten. Nach Rücksprache mit dem Schwörer-Architekten Hans-Peter Boss wurde dieser Plan mit lediglich geringen Änderungen für den Hausbau übernommen.
Der Grundriss unterscheidet sich kaum von einem für Bewohner ohne Handicap. In erster Linie mussten breitere Türen und etwas mehr Platz für den Drehradius des Rollstuhls eingeplant werden. Das zeigt sich zunächst beim vergleichsweise großzügigen Hauseingang mit Windfang und setzt sich in der Diele mit der im 45-Grad-Winkel angelegten Tür zum Schlafzimmer. Sie erleichtert die Zufahrt von der Diele zum Schlaftrakt mit barrierefrei gestaltetem Badezimmer. Der Gemeinschaftsbereich mit Küche, Essen und Wohnen ist offen und durch viele Fenster lichtdurchflutet gestaltet. Eine breite, schwellenarme Hebe-Schiebeanlage bildet den Übergang zur Terrasse. Diese ist teilweise überdacht, denn Frank Haller hält sich gerne draußen an der frischen Luft auf – mit Blick auf den schön angelegten Garten, der ihn an seine Zeit als Landschaftsgärtner erinnert. Das kann er so auch bei Regen, Sonnenschein und Wind. Wichtig war dem Bauherrn auch der trockene Übergang vom Carport zur Haustür.
Der Bungalow wurde mit vielen cleveren Lösungen ausgestattet, die den Wohnkomfort für beide erhöhen: einfach zu bedienende Schiebetüren mit sichtbarer Laufschiene, ein Kippspiegel mit Seilzug im Bad, eine Dusche mit Vorhang, sodass Frank Haller mit seinem Dusch-Rolli einfach hineinfahren kann. Die Küche ist völlig konventionell im 60er Rastermaß ausgestattet. Bei Spüle und Herd wurden die Unterschränke weggelassen, damit sie unterfahrbar sind. Sofa-Ecke und Esstisch wurden durch einen Unterbau erhöht; so kann der Hausherr bequemer von den Sitzen in den Rollstuhl umsteigen.
Peter Michels
Lesen Sie den ausführlichen Bericht in der Ausgabe März/April von "mein schönes zuhause°°°"