Weitläufig und lichtdurchflutet
Den Baustoff liefern nordische Kiefern. Aus diesen besonders harten Bäumen entstehen 20 Zentimeter dicke, dreifach verleimte Blockbohlen – ein Material, das uneingeschränkt die Vorteile von Holz einsetzt. Dass man mit ihm attraktive Häuser bauen kann, zeigt dieses Haus, mit dem sich ein Ehepaar einen Lebenstraum erfüllte.
Massiv aus Holz, aber nicht rustikal
Hell, klar, modern und dabei gemütlich und aus Holz, das sich nirgends versteckt – das muss kein Widerspruch sein, wie das Modell Kocherblick von Fullwood unter Beweis stellt. Eine interessante Lösung, auch, weil sie nur auf den ersten Blick konventionell wirkt. Zahlreiche Details – etwa die Balkonbrüstung aus Glas und Stahl, der sechs Meter hohe Luftraum unterm Giebelfirst oder die schwarzen Fensterrahmen in der hellen Holzfassade – machen es zu einer Besonderheit.
Die terrakottafarbenen Dachziegel, der ebenfalls terrakottafarbene Haussockel und auch die symmetrische Fensteranordnung geben ihm ein harmonisches Äußeres dazu. Es war der Wunsch des Bauherren-Ehepaars, ein möglichst helles Haus zu beziehen. Deshalb wurden die Massivholzwände aus nordischer Kiefer zunächst mit einem UV-Schutz behandelt, damit das Holz nicht nachdunkelt. Anschließend folgte ein Anstrich mit einer leichtpigmentierten, weißen Lasur, mit der das Holz sogar noch aufgehellt wurde.
Großzügigkeit im ganzen Haus
Beim Eintritt überrascht das Haus mit einer ungewöhnlichen Großzügigkeit. Nur drei kleine Räume sind durch Türen abgetrennt: die Diele, der Vorratsraum neben der Küche und natürlich die Gästetoilette. Wohnen, Essen und Kochen finden in einem fast elf Meter langen Allraum Platz. Insgesamt stehen für dieses Raumprogramm knapp 90 Quadratmeter zur Verfügung.
Auffällig ist die Geschosshöhe von 2,63 Metern. Um sie zu erreichen, war eine extra Balkenlage eingezogen worden – bei dieser Bautechnik kein Problem. Besonderes Highlight ist der Essplatz im Bereich des Giebels. Der Luftraum über dem Tisch ist sechs Meter hoch und gibt so den Blick zur Galerie frei, auf der sich der Hausherr seinen Arbeitsplatz eingerichtet hat.
Das Obergeschoss mit gut 65 Quadratmetern ist auf zwei Bewohner zugeschnitten. Neben dem Arbeitsbereich erstreckt sich dort das Schlafzimmer nebst Ankleide und ein sehr großzügiges Bad, mit dem ganz nebenbei demonstriert wird, dass Holzhaus und Nassraum eineinander nicht ausschließen. Dieses Obergeschoss wird durch eine Treppe gleich neben der Eingangsdiele erreicht.
Viel Platz fürs Wohnen
Auch hier ist die Zwischendecke durchbrochen und gibt einen Blick bis unters Dach frei. Fullwood stellt seinen Bauherren zur Wahl, in welchem Zustand sie das vorgefertigte Haus angeliefert bekommen. Ob schlüsselfertig, ohne Haustechnik, als Ausbauhaus, als Rohbau oder zum Beispiel zum Selbstaufbau. Richtmeistermontage nennt das Unternehmen diese Form: Unter Anleitung und nach Vorarbeit eines Zimmermanns errichtet dann der Bauherr mit Helfer das Haus selbst.
Genau dazu hatte sich der Bauherr entschieden – etwas voreilig, wie sich herausstellte. Rückblickend stellte er fest: „Wenn ich geahnt hätte, wir hart die Arbeit beim Hausaufbau ist, hätte ich mich wohl anders entschieden.“ Dass sein Haus dennoch makellos wurde, liegt sowohl an der Passgenauigkeit der vorgefertigten Wandelemente als auch an der fachkundigen Begleitung durch den Zimmermann.
In jedem Fall entstand ein Bau, dessen rechteckiger Grundriss durch einen voll verglasten Quergiebel ergänzt ist. Außerdem springt die Erdgeschosswand links neben dem Erker um 130 Zentimeter zurück und gibt so Platz für einen überdachten, windgeschützten Terrassenplatz frei. Wie jedes Haus von Fullwood erfüllt auch dieses die Forderungen aus der Energiesparverordnung. Im Vergleich zu anderen Fertighäusern hat es aber nicht gerade den niedrigsten U-Wert.
energetisch top
Wenn dennoch der Heizenergieverbrauch in aller Regel um 30 bis 40 Prozent unter den theoretisch errechneten Werten liegt, dann hat das einen bemerkenswerten Grund. Holzhäuser wie dieses strahlen durch ihren Baustoff ein Gefühl von Gemütlichkeit aus, dass sich ihre Bewohner schon bei zwei, drei Grad niedrigerer Raumtemperatur als üblich wohlfühlen. Ein Energiespareffekt, der sozusagen kostenfrei mitgeliefert wird.
Ein ganz anderer Effekt ist ebenso bemerkenswert. Pro Haus werden etwa fünfzig bis sechzig Kubikmeter Holz verbaut und damit so viel Kohlendioxyd gespeichert, dass es je nach Heizungssystem sechzig Jahre braucht, bis man diese Menge über den Schornstein in die Atmosphäre pustet. Das kann man auch anders ausdrücken: Erst nach sechzig Jahren heizen fängt man an, das Ökosystem zu belasten.