Ein neuer Gartentyp ist im Kommen – Präriegarten nennen Fachleute diesen neuen Trend: Viel Gras, viele Blumen und wenig Pflege sind seine Kennzeichen.
Wer sich im vergangenen Sommer bereits für einen Präriegarten entschieden hatte, musste sich um die Bewässerung angesichts der langen Trockenperioden wenig Gedanken machen. Denn die Pflanzenfamilien, die zu diesem Konzept gehören, sind nicht nur attraktiv und langlebig, sondern auch ausgesprochen robust. Ganz so wie ihre Verwandten in den ehemals weiten, weitgehend baumlosen Ebenen des Mittleren Westens, der großen Naturweide für die riesigen Bisonherden. Heute gibt es diese Prärie nicht mehr. Siedler haben sie in Ackerland verwandelt. Aber Botaniker und Gartengestalter haben die typischen Pflanzen bewahrt. Sie sind heute der Grundstock für die immer beliebter werdenden Präriegärten. Da haben sie allerdings Zuwachs bekommen. Gärtner haben die Pflanzenfamilie um den Anteil der typischen hohen Gräser zugunsten von farbenfroheren Stauden reduziert. So entstehen Areale, die an Naturwiesen erinnern und von Weite gekennzeichnet werden. Dass diese Stauden ähnliche Ansprüche an die Umgebung haben, versteht sich von selbst. Sie lieben die Sonne und können Trockenzeiten zumeist gut überstehen. Durch stetige Verjüngung und – wie Fachleute es ausdrücken – Versamung ist so eine sich weitgehend selbst regulierende Pflanzengemeinschaft entstanden. Das heißt aber nicht, dass man auf den Garten keinen Einfluss nehmen könnte. Weil etliche Stauden mit sehr unterschiedlichen Blütenfarben zur Verfügung stehen, kann man sein eigenes Farbkonzept durchsetzen. Und um schon im Frühjahr erste Blüten genießen zu können, setzt mancher Gärtner Blumenzwiebeln zwischen die Stauden. Dann allerdings sollte man den Präriegarten schon im späten Winter mähen. Sonst könnten sich die Zwiebelblumen nicht ungestört entwickeln. Das alles hört sich vielleicht nach viel Arbeit an – aber das täuscht. Nur in den ersten Jahren der Anlage muss man noch regelmäßig hacken und natürlich Unkraut jäten. Ist die Pflanzendecke dann aber geschlossen, kann man sich weitgehend darauf beschränken, die eigene Prärie zu genießen.
Neben Gräsern und Zwiebelblumen spielen Stauden eine besondere Rolle im Präriegarten.
/Hier ein paar Beispiele:/
Astern
Sie bestimmen mit ihrer herbstlichen Blütenpracht die verbliebenen Prärieflächen Nordamerikas.
Indigolupine
Eine der Lupine ähnliche, blau blühende Pflanze, die gut in einen Hoch- und Mischgrasgarten passt.
Hohes Mädchenauge
Mit ihren bis zu 180 cm hohen gelben Blütenständen kann es zur prägenden Staude im Garten werden.
Roter Sonnenscheinhut
Robust und langlebig hat sich diese Staude schon vor Jahrzehnten in europäischen Gärten durchgesetzt.
Gefleckter Wasserdost
Die altrosafarbene Blüten tragende Staude ist eine hervorragende Bienenweide.
Bartfaden
Amerikanische Pflanzengattung, die in unterschiedlichsten Farben blüht. Nicht besonders winterhart.
Präriepetunie
Die langlebige Staude blüht zartblau. Sie eignet sich für Misch- und Kurzgrasprärieflächen.
Lesen Sie den ausführlichen Bericht ab Seite 130 in der Ausgabe März/April 2015 mein schönes zuhause°°°