Die offene Wohnküche
Warum nicht auch mal in der Küche die Beine hochlegen? Was anderes machen als Küchenarbeit? Zum Beispiel lesen. Telefonieren. Gemütlichkeit sollte doch in keiner Küche fehlen. Daher habe ich diesmal in Musterhäusern gezielt nach besonders wohnlichen Ideen gesucht – und gefunden.
Die Küche hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Wenn ich an meine Kindheit denke, dann dominierte da eindeutig die geschlossene Küche mit mal größerem, mal kleinerem – aber immer gemütlichem Essplatz. Und der war nach der Schule Anlaufstelle Nummer 1. Erzählen, was es Neues gab, während meine Mutter für uns Kinder Essen kochte.
Auch bei meinen Freundinnen sah es zuhause nicht anders aus. Egal, ob Neu- oder Altbau. Bei letzterem gab es noch die Variante des sogenannten Berliner Zimmers. Einem Raum, der das Vorderhaus mit dem Seitenflügel verbindet. Und darin waren eine großzügige Küche und Essplatz untergebracht.
Aussterbendes Konzept: geschlossene Küche
Bei uns zuhause gab es einen sehr kleinen Sitzplatz in der Küche – eine Eckbank, fernab vom „richtigen“ Esstisch. Weite Wege bis dorthin, so dass wir mittags eigentlich immer in der Küche aßen.
Ja, diese Art von Küche war schon gemütlich, hatte aber auch ihre Defizite. Wenn Besuch da war, dann vergnügte sich der im Esszimmer, während die Gastgeberin zwischen Herd und Esszimmer umher wirbelte. Ein undankbarer Job. Kochen hinter verschlossenen Türen.
Sie hat aber auch Vorteile: geschlossen bedeutet, eine zusätzliche Wand. Mehr Stauraum, mehr Stellfläche für Küchenmöbel. Außerdem: Wenn’s beim Kochen, Backen, Braten hinterher etwas unordentlicher aussieht – einfach Tür zuziehen, und niemand wird sich an den Spuren des Küchenhandwerks stören. Niemand bis auf den, der der Chaos wieder beseitigen muss.
Modernes Wohnkonzept
Die offene Küche ist Standard geworden. Von klar puristisch bis zum urgemütlichen Landhausstil ist alles möglich. UND: Sie muss nichts an Gemütlichkeit einbüßen, wenn man das nicht möchte.
So entscheidet die Anordnung der drei Bereiche „Essen, Kochen, Wohnen“ darüber, wie offen die Küche letztlich wirklich ist.
Hier findet ihr weitere Inspirationen.
Ganz offen und nahtlos. Oder die Küche „um die Ecke“, offen zum Essplatz, nicht einsichtig vom Wohnraum. Die Option, den Kochplatz durch eine Schiebetür verschließbar zu machen. Auch eine (praktische und elegante) Lösung.
Egal, für welche Platzierung ihr euch entscheidet, die Vorteile einer offenen Küche liegen auf der Hand: Sie wirkt verbindend und das in jeder Hinsicht. Besuch und Gastgeber können besser kommunizieren, während die Speisen zubereitet werden. Keine langen Wege zwischen Herd und Tisch. Ein offener Bereich wirkt großzügiger und modern.
Dabei darf eine offene Küche gerne auch so richtig gemütlich sein, denn damals wie heute ist sie das Herzstück des Hauses: ein Zuhause-Ort.